Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 06-2023-06-15-GR-Protokoll.pdf
- S.13
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Eine weitere Gefahrenquelle sind E-Scooter. In den letzten Jahren haben sie enormen Einzug in Städten erhalten. Selbstverständlich haben sie wie alle anderen VerkehrsteilnehmerInnen eine Daseinsberechtigung. Allerdings fahren E-Scooter oft auf
Gehsteigen und das führt zu gefährlichen
Situationen. Auch auf Gehwegen abgestellte E-Roller stellen besonders für blinde
Menschen eine Gefahr dar.
Der ÖVP ist die Ausgewogenheit aller Verkehrsteilnehmenden wichtig. Dem Populismus der GRÜNEN, alle Parkflächen durch
Radfahrstreifen zu ersetzen, werden wir auf
keinen Fall mittragen. Heute werden wir
dem Rückbau des Radweges am Mitterweg
zustimmen. In unmittelbarer Nähe befindet
sich bereits ein Radweg! Die AnrainerInnen
des Mitterweges fordern ihre Parkflächen
zurück.
GRin Denz: Es ist ein interessantes Thema.
Die Stadt Innsbruck ist seit Jahren unbestritten eine Sportstadt. Herr Bürgermeister hat
schon Anfang der Periode gesagt, er
wünscht sich, dass Innsbruck die Radhauptstadt Europas wird. Natürlich soll Innsbruck
auch eine Kulturstadt sein. Nun soll Innsbruck auch noch Fußgängerstadt werden!
Mir ist nicht klar, wie sich das alles vereinbaren lässt.
Jeder Verkehrsteilnehmer hat das Recht,
sich entweder auf Straßen oder Gehsteigen
fortzubewegen. Und wenn sich alle an die
Verkehrsregeln halten, funktioniert es auch
problemlos. Leider ist das nicht immer der
Fall. Die gefährlichsten Gegner von Fußgängern sind nicht Auto-, sondern Rad- und
E-Rollerfahrer. Das wurde auch schon von
GRin Mag.a Lutz gesagt.
Radfahrer dürfen jetzt trotz roter Ampel
rechts abbiegen! Sie vergessen oft, dass
Fußgänger Vorrang haben. Es gibt auch
Radfahrende, die trotz roter Ampel einfach
über die Kreuzung fahren. Viele Rad- und
E-Rollerfahrer bewegen sich auf Gehsteigen fort. Sie fahren auch auf Zebrastreifen!
Leider wurde auch schon unser Bürgermeister beobachtet, als er mit dem Rad auf
dem Gehsteig gefahren ist.
Bedauerlicherweise werden Fußgängerzonen sehr oft von Radfahrern ignoriert. Besonders gefährlich wird es in der Nacht. Mir
begegnen sehr oft Radfahrer ohne Licht.
GR-Sitzung 15.06.2023
Das kann für alle Verkehrsteilnehmer zu
heiklen Situationen führen.
Fahrräder und E-Scooter werden rücksichtslos auf Gehsteigen abgestellt. Müllkübel und Sperrmüll stehen mitten auf Gehwegen, sodass es für Eltern mit Kinderwagen,
für Sehbehinderte und Rollstuhlfahrer oft einem Hindernisparcours gleicht, wenn sie zu
Fuß gehen. In der Europäischen Union (EU)
wird gerade darüber diskutiert, älteren Autofahrern eine verpflichtende Nachschulung
vorzuschreiben. Viel wichtiger wäre es,
Rad- und E-Scooterfahrer zu schulen.
Kinder dürfen ab zehn Jahren mit dem
Fahrrad fahren, wenn sie einen Fahrradführerschein machen. Das heißt, sie müssen die wichtigsten Verkehrsregeln beherrschen und sicher mit dem Rad unterwegs
sein. Ab zwölf Jahren braucht niemand
mehr eine Radschulung und das Kennen
der Verkehrsregeln kann ignoriert werden.
Aus diesem Grund verhalten sich Radfahrer
immer wieder verkehrswidrig und gefährden
dadurch andere Verkehrsteilnehmer, vor allem Fußgänger.
Kennzeichen für Fahrräder und E-Scooter
wären sehr hilfreich. Ich weiß, das liegt nicht
in der Kompetenz der Stadt, aber dieses
Thema auf Bundesebene anzusprechen
wäre sicher kein Fehler. Wie auch Innsbruck einen "Masterplan Gehen" entwickelt
hat, gibt es vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie einen "Masterplan
Gehen"? 50 Maßnahmen werden vorgeschlagen, um den Fußgängeranteil im Straßenverkehr zu erhöhen und sicherer zu machen.
Bis zum Jahr 2030 sollte der Fußgängeranteil wesentlich erhöht werden. Prinzipiell ist
das eine sehr gute Idee, aber von dem Ziel
sind wir noch ziemlich weit entfernt. Es beginnt schon mit den Schulkindern. Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur
Schule, obwohl der Schulweg für alle Volksschüler in der Stadt Innsbruck leicht zu Fuß
bewältigbar wäre.
Eltern sollten ihren Kindern schon vor dem
Schuleintritt den Schulweg zeigen und sie
zu Fuß zur Schule schicken. Es wäre schon
im Kleinkindalter eine gute Erziehungsmaßnahme, um das zu Fuß gehen zu fördern.