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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 06-2023-06-15-GR-Protokoll.pdf

- S.14

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- 651 -

Jetzt möchte ich gerne eine Passage aus
dem "Masterplan Gehen" des Bundes zitieren. Es geht um das Kapitel "Bauliches Fußverkehrsinfrastrukturangebot ausbauen":
"… die Umsetzung von Fußgängerzonen,
zum Beispiel in Einkaufsstraßen, und sehenswerten Stadt- und Ortsteilen, sowie in
Zentren, Schulen und rund um den öffentlichen Verkehr verstärkt werden. Die Schaffung von barrierefreien Querungshilfen und
Durchgängen soll forciert werden, um Umwege für Fußgänger zu reduzieren und Abkürzungen zu schaffen, sowie die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Eine ausreichende Beschilderung und Wegweisung für Gehwege mit Zeitangaben fördert die Orientierung. Daher sind für stark
frequentierte Bereiche des Gehwegenetzes
Leitsysteme zu entwickeln. Bei Renovierung
und Umbau jeder Straße ist zu prüfen, ob
gleichzeitig die Fußwege verbessert werden
können. Beim Um- und Neubau von Anlagen für den Busverkehr sind barrierefreie
und umwegefreie Strukturen zu bevorzugen."
Das ist ein schönes Ziel. In der Realität ist
es jedoch sehr schwer umzusetzen. Im
Masterplan steht auch, Gehsteige sollten
mindestens zwei Meter breit sein, um das
zu Fuß gehen attraktiv zu gestalten. Weiters
soll es ausreichend Sitzmöglichkeiten - im
Idealfall unter schattenspendenden Bäumen
- und eine ausreichende Zahl Trinkwasserbrunnen und sauberen, öffentlichen behindertengerechten Toiletten geben.
Das gesamte Gehwegenetz ist so zu planen
und zu betreuen, dass die Fußwege umweg- und barrierefrei zu jeder Jahreszeit
und bei jeder Witterung begehbar und benutzbar gehalten werden können. Von diesen Idealvorstellungen ist die Stadt Innsbruck leider noch meilenweit entfernt. Bei
vielen Gehwegen ist eine Verbreitung gar
nicht möglich.
Man muss aber auch berücksichtigen, dass
viele Stadtbesucher aus den Umlandgemeinden kommen. Wenn sie mehr einkaufen wollen, kommen die Menschen mit dem
Auto. Da das Parken in den Parkgaragen
sehr teuer ist und es nur sehr wenige Parkplätze gibt, fahren viele Menschen lieber zu
den Einkaufszentren am Stadtrand. Oftmals

GR-Sitzung 15.06.2023

werden Parkflächen vernichtet und müssen
Radabstellbügeln und Radwegen weichen.
Auch viele Innsbrucker Bürger haben keine
Lust, ihre Einkäufe weit zu tragen und zusätzlich für das Parken zu bezahlen. Es ist
kein Wunder, dass es ein großes Sterben
der Innenstadtgeschäfte gibt. Natürlich haben wir einen hohen Leerstand in der Stadt!
Ja, Innsbruck ist eine Stadt der kurzen
Wege, aber die größte Attraktion für Fußgänger und Wanderer sind unsere Berge
und Almen nördlich und südlich der Stadt.
Jedes Wochenende werden sie von Hunderten frequentiert. Abschließend ist zu sagen, Innsbruck ist noch weit davon entfernt,
eine Fußgängerstadt zu werden. Es sind
noch viele Maßnahmen notwendig, um dieses Ziel zu erreichen.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
Bgm. Willi: Ich habe eine Bitte an Euch.
Viele hier im Raum sind erfahrene GemeinderätInnen. Ich verweise auf § 27 der Geschäftsordnung des Gemeinderates
(GOGR). Dort heißt es:
"Jeder, dem das Wort erteilt wurde, hat sich
zu erheben und seinen Vortrag in freier
Rede an den Vorsitzenden oder an den versammelten Gemeinderat zu richten."
Ich bitte darum, den Grundsatz der freien
Rede zu beherzigen. Wenn man zitieren
will, ist das jederzeit möglich, allerdings
muss es angemeldet werden. Ich bitte darum, dass wir uns in freier Rede üben.
GRin Mag.a Klingler-Newesely: Spielende
Kinder, lachende Eltern, zufriedene SeniorInnen, flanierende Menschen, kein Autolärm, grüne Bäume, Inseln mit Vogelgezwitscher und gute Luft. Das ist eine schöne Vision für Innsbrucks Innenstadt. Sie zeigt
Innsbruck als Wohlfühlstadt.
Die beste Voraussetzung für eine FussgängerInnenstadt ist in Innsbruck gegeben,
nämlich die kurzen Distanzen! Vor Jahren
wurde bereits erwähnt, dass es notwendig
wäre, einen sicheren Raum für FußgängerInnen zu schaffen. Das Parken muss unter
die Erde verlagert werden. Der Verkehr
müsste auf Lieferungstätigkeiten und Zufahrten reduziert werden. Es braucht mehr