Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 06-2023-06-15-GR-Protokoll.pdf
- S.17
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 654 -
sein, sondern müssen überall ausgebaut
werden.
Außerdem muss die Geschwindigkeit in der
Stadt reduziert werden. Wir von LI sprechen
uns klar für die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h aus.
Tempo 30 für Fahrzeuge gibt den FußgängerInnen viel mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Die Stadt Innsbruck hat noch viel
Handlungsbedarf. Ich möchte mich noch
einmal für den "Masterplan Gehen" bedanken.
GR Mag. Falch: Das zu Fuß gehen ist die
gesündeste, natürlichste und umweltfreundlichste Art der Fortbewegung für uns Menschen. Die InnsbruckerInnen legen im Vergleich zu anderen StadtbewohnerInnen
schon heute viel mehr Wege zu Fuß zurück.
Das Angebot und die Möglichkeiten, die wir
in der Stadt Innsbruck haben, sind wirklich
sehr gut, aber es besteht natürlich noch Luft
nach oben.
Ein Blick auf die anderen Städte in Europa
zeigt, dass es bereits vielversprechende Ansätze hin zur FußgängerInnenstadt gibt.
Innsbruck sollte eigentlich das Beste aus
diesen Vorzeigebeispielen herausfiltern und
versuchen, konkrete Schritte umzusetzen.
Es geht nicht nur darum, diese umwelt- und
gesundheitsfördernden Bewegungsformen
zu forcieren, sondern auch darum, den öffentlichen Stadtraum hier in der Stadt Innsbruck künftig noch attraktiver und sicherer
für FußgängerInnen zu gestalten.
Dazu gehört eine hohe Aufenthaltsqualität
mit entsprechendem Komfort. Es braucht
Möglichkeiten zum Verweilen und natürlich
muss eine alte Forderung des TSB beachtet
werden. Es braucht Sicherheit! Weiters bedarf es viel mehr konsumfreie Sitzmöglichkeiten in der Stadt. Menschen sollen sich
beim Zu Fuß gehen wohlfühlen, sich treffen,
sich austauschen und vor allem sicher fühlen.
Wenn man öfters über die Maria-TheresienStraße flaniert, dann überkommt einen das
Gefühl, man befände sich nicht in unserer
Prachtstraße, sondern in einer Radfahrzone. Von einem unbeschwerten Flanieren
kann man hier nicht sprechen. Meiner Meinung nach wäre es ein Leichtes, hier entsprechende Schritte zu setzen, um das
Problem zu lösen. Von einem attraktiven
GR-Sitzung 15.06.2023
Fußverkehr profitiert natürlich auch die Wirtschaft, vor allem der Handel und die Gastronomie.
Die konsequente Stärkung des Fußverkehrs
ist also ein wichtiges Element für ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Verkehrskonzept. Innsbruck ist, wie wir alle wissen,
eine wunderschöne Stadt und hat sicherlich
auch das Potential, künftig eine europäische
Metropole für FußgängerInnen zu werden.
GR Buchacher: Die Sitzung beginnt heute
schon wieder lustig. Wir werden unserem
schlechten Ruf wieder einmal gerecht.
Auf der einen Seite erinnert uns ein Gemeinderat daran, am Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität teilzunehmen,
obwohl er selbst ständig fehlt. Auf der anderen Seite befindet sich ein Bürgermeister,
der von allen MandatarInnen eine freie
Rede einmahnt, während er selbst nicht in
der Lage ist, uns vor einigen Wahnsinnigen
mit Bierflaschen zu schützen. (Beifall und
Unruhe im Saal)
Bgm. Willi: Ich weise den Ausdruck "Wahnsinnige mit Bierflaschen" zurück.
GR Buchacher: Diese Leute sind mit
Transparenten und illegalen Ansprachen
hier gewesen! Herr Bürgermeister, ich
möchte, dass Du Dir Gedanken darüber
machst, wie dem Ansehen des Gemeinderates geschadet wird. Deine Prioritäten sind
falsch gesetzt. Anstatt irgendwelche MandatarInnen zu maßregeln, weil sie von einem
Blatt ablesen, solltest Du Dir über andere
Vorgänge hier im Gemeinderat Gedanken
machen.
Ich danke FI für das gewählte Thema. Es ist
zwar nicht neu, aber dennoch aktuell. Als
Erinnerung: Vor ca. zehn Jahren war ich der
ungeliebte Mandatar hier im Gemeinderat,
der ein Fahrverbot in der Maria-TheresienStraße mit einem nicht von allen unterschriebenen Allparteienantrag umsetzen
wollte. Jetzt könnte man sagen, hurra, das
war eine Heldentat. Wenn man die Fakten
betrachtet, muss festgehalten werden, dass
sich beinahe nichts geändert hat.
Die Lage hat sich verschärft. Jetzt fahren
Leute mit E-Bikes zwischen den FußgängerInnen Slalom. Die verantwortliche Verkehrspolitik sagt nur, dass sich die Exekutive darum kümmern muss. So einfach kann
man es sich nicht machen!