Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 06-2023-06-15-GR-Protokoll.pdf

- S.19

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 06-2023-06-15-GR-Protokoll.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2023
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 656 -

der Meinung, das lässt sich sehr gut kombinieren! Aufgrund der Lage, Gegebenheiten
und des Profils ist die Stadt Innsbruck geradezu dafür prädestiniert, diese Bereiche zusammenzuführen.
Eines möchte ich noch ergänzen. Innsbruck
soll eine Stadt für den ÖPNV werden. Ich
möchte Euch die Zahlen darlegen. Das
Land Tirol hat heuer im Frühjahr eine Präsentation über die Verkehrserhebungen in
Tirol und speziell in der Stadt Innsbruck abgehalten. Ich glaube, es wird Sie alle
freuen, wenn ich Ihnen Folgendes sage: Betrachten wir den Umweltverbund, nutzen bereits 72 % der BürgerInnen der Stadt Innsbruck umweltfreundliche Verkehrsmittel für
ihre Wege in der Stadt.
Ich darf daran erinnern, dass wir im "Masterplan Gehen" der Stadt Innsbruck als Ziel
80 % festgelegt haben. Wir sind schon jetzt
bei 72 %. Die BürgerInnen der Stadt Innsbruck legen ihre Wege in der Stadt zu 30 %
mit dem Fahrrad, zu 24 % zu Fuß und zu
18 % mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zurück. Das sind insgesamt
72 %. Das ist ein sensationell hoher Wert!
(Beifall)
Diese hohe Zahl zeigt, dass sich Fuß-Stadt,
Rad-Stadt und ÖPNV-Stadt verbinden lassen! Diese drei Mobilitätsformen ergänzen
sich wunderbar. Ich bitte darum, dass wir
aufhören, FußgängerInnen, RadfahrerInnen
und ÖPNV-NutzerInnen gegeneinander
auszuspielen. Das macht mich wirklich traurig. (Unruhe im Saal)
Teilweise findet hier eine erschreckende
Hetze statt. Wir brauchen alle Menschen,
um die dringend notwendige Verkehrswende in unseren Städten erfolgreich umzusetzen.
Ihr wisst, dass ich eine glühende Radfahrerin und zu Fuß Gehende bin. Schaut Euch
im Straßenverkehr einmal aufmerksam um.
Ihr werdet feststellen, dass zunehmend SeniorInnen Räder nutzen. Ich habe vor einigen Tagen im Tiroler Landestheater zwei
über 80-Jährige getroffen. Sie haben gesagt, dass der Ausbau der Radwege wirklich toll und das Radfahren so praktisch ist.
Schaut Euch auf der Höttinger Alm und der
Umbrüggler Alm um! Dort sind enorm viele
PensionistInnen mit ihren E-Bikes unterwegs!
GR-Sitzung 15.06.2023

Wir brauchen all diese Menschen, die zu
Fuß bzw. mit dem Fahrrad unterwegs sind!
Sie sind die perfekte Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Ich bin
eine glühende Verfechterin von FußgängerInnen-, aber auch von Begegnungszonen.
Beim Rennweg wollten wir eine Begegnungs- und FußgängerInnenzone beschließen. Das Projekt wurde zwar beschlossen,
aber die notwendigen Finanzmittel hat man
nicht freigegeben!
Schauen wir auf den Bozner Platz. Der
Platz ist ein Hotspot für FußgängerInnen!
Dort gehen täglich zehntausende Menschen
vom Hauptbahnhof zu Fuß in die Innenstadt! Warum wurde dieses Projekt zerstört? Ich verstehe das nicht! (Unruhe im
Saal)
Ich habe eine Bitte an Euch: Es ist mir ein
Anliegen, FußgängerInnen nicht nur eine
hohe Aufenthaltsqualität in FußgängerInnenzonen zu bieten. Diese Menschen gehen auch in ihren Stadtteilen zu Fuß, um in
den Bus oder in eine Straßenbahn einzusteigen! FußgängerInnenzonen werden
nicht ausreichen, um alle Probleme zu lösen! Wir brauchen in der ganzen Stadt eine
Geschwindigkeitsreduktion!
Wir dürfen nicht bloß einige Reservate errichten, in denen FußgängerInnen sicher
sind, um in der restlichen Stadt die Geschwindigkeit auf den Straßen zu ignorieren! Darum müssen wir uns zu FußgängerInnenzonen bekennen! Wir müssen Geschwindigkeitsreduktionen in der Stadt umsetzen! Der Autoverkehr ist die größte Gefahr für andere Verkehrsteilnehmende. Das
ist ein Fakt.
Wir werden auch Begegnungszonen benötigen! Nur dadurch kann ein gemischtes Verkehrsaufkommen mit niedriger Geschwindigkeit und entsprechend baulicher Umgestaltung funktionieren. In einem sogenannten Shared Place wird aufeinander Rücksicht genommen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg und ich hoffe, dass in der
nächsten Periode, Projekte, die nun auf Eis
liegen, umgesetzt werden. (Beifall)
GR DI Schweiger: Ich vertrete heute
GR Mayer. Das Thema ist sehr wertvoll und
wichtig. Allerdings möchte ich aus einem
anderen Blickwinkel darüber sprechen. Was