Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2020

/ Ausgabe: 01-Protokoll-29-01-2020.pdf

- S.20

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- 14 -

Jugendliche im Rahmen eines Schulausfluges in das Tiroler Landestheater, um sich
Stücke anzusehen. Es gehen Großmütter
dort hin, die sich an einer Oper erfreuen. All
diese Menschen werden als pseudo-revolutionär grün-marxistische Sprösslinge bezeichnet! Das ist unangemessen! Es ist eine
Herabwürdigung dieser Personengruppe.
Dann sagst Du: " Wir sagen, was unserer
Meinung nach als normal anzusehen ist."
Wenn das ein normaler Sprachumgang ist,
hat dieser nichts im Gemeinderat verloren!
(Beifall)
GR Onay sagt, dass er für so etwas offener
ist, da man authentisch sein muss. Alle von
uns haben negative Seiten und auch ich
habe Schattenmomente. Sollte ich diese
Schattenseiten ständig ausleben und sagen, dass es authentisch sei, Dich anzubrüllen und respektlos zu behandeln? Das ist
nicht die Authentizität, die ich nachvollziehen kann!
Ich hoffe, alle von uns erhielten so viel Bildung - auch Herzensbildung -, dass man
eben nicht seine Emotionen ständig auslebt!
(Beifall)
Ich finde wichtig, dass man Emotionen haben darf, aber es gibt auch Grenzen. Aus
einer Emotion heraus den Respekt vor anderen zu verlieren und das Verhalten zu
entschuldigen, indem man sagt, dass man
eben ein emotionaler Mensch sei - das sind
zwei Paare Schuhe!
Zum Glück haben wir eine Erziehung genossen, die uns dazu bringt, nicht alle Gedanken in uns laut auszusprechen. Jede/jeder von uns hat gute, aber auch dunkle Seiten. Ich sage es ganz offen: Auch ich habe
dunkle Seiten! Trotzdem beherrsche ich
mich und denke mir manchmal, dass ich etwas nicht sagen kann. Das gilt für jede/jeden von uns!
Ich weiß, dass es hier immer ein Spannungsfeld mit vielen Gratwanderungen gibt.
Oft können wir nicht sagen, ob jemand etwas Gesagtes wirklich so gemeint hat oder
es ihm/ihr nur rausgerutscht ist. Meine Bitte
ist, dass wir im Zweifelsfall versuchen, auf
die Seite des Respektes zu wechseln. Verkneifen wir uns im Zweifelsfall ein Wort, bevor sich etwas aufschaukelt und eine Situation entsteht, die diesem Haus nicht würdig

GR-Sitzung 29.01.2020

ist. GR Lassenberger, Du hast zu Recht einen respektvollen Umgang eingefordert und
ich bitte darum, wissend, dass es schwierig
ist, jedes Mal einen respektvollen Umgang
zu leben. Ich muss mich auch manchmal
zusammenreißen und es gelingt mir nicht
immer, das weiß ich. Aber wenn jede/jeder
an sich arbeitet, können wir einen guten Stil
pflegen. Darum bitte ich! (Beifall)
Bgm. Willi übernimmt den Vorsitz von
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl.
GR Depaoli: Ich danke den NEOS nicht für
diese Themenwahl, denn ich bin der Meinung, dass die Bevölkerung andere Probleme hat und ihr Interesse woanders liegt!
Um in der "Fahrradsprache" zu sprechen:
Die Bevölkerung findet dieses Thema so interessant wie ein umfallendes Fahrrad in
der Hauptstadt der Volksrepublik China. Der
Grund dafür ist, dass wir so viele Probleme
haben, welche die BürgerInnen mehr belasten, als das Thema, über das wir gerade
herumschwatzen.
GRin Mag.a Klingler-Newesely, diese ganzen
Maßregelungen und Zettelchen kann man
vielleicht SchülerInnen erklären, aber wir
sind nicht Deine SchülerInnen! Was interessiert unsere BürgerInnen? Die Sicherheit!
Nachts trauen sich die Menschen nicht
mehr auf die Straßen. Das sind Themen,
welche die Leute beschäftigen!
So etwas hört man aber nur, wenn man sich
bei der Bevölkerung aufhält und nicht irgendwo in einem Elfenbeinturm sitzt! Ich bin
tagtäglich unterwegs und weiß genau, was
die Menschen plagt. Die BürgerInnen sind
von der Verschuldung der Stadt Innsbruck
gepeinigt! Es wurde gesagt, dass man Kindern ein gewisses Benehmen vorlebt und
man eine Vorbildfunktion hat.
Ich sage zu meinem dreizehnjährigen Jungen: Gib nicht mehr aus, als du in der Geldtasche hast! Hätte die Stadt Innsbruck das
Verhalten, das wir unseren Kindern predigen, vorgelebt, hätten wir jetzt nicht einen
Schuldenstand, wie es ihn noch nie gab!
Unsere Stadt erstickt im Verkehr! Über das
sollten wir im Gemeinderat sprechen. Die
meisten Fraktionen haben erfreulicherweise
Themen gewählt, welche die Bevölkerung