Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 06-Protokoll_14.06.2018.pdf

- S.85

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- 297 -

unser Job, deshalb sitzen wir hier in diesem
Gremium.
Reden und kritisieren kann man viel! Das
Projekt wurde ja auch in allen Parteien kritisiert, bei den GRÜNEN, in der SPÖ, bei der
ÖVP. Bei FI hat sogar eine Mandatarin die
Fraktion verlassen. Es hat also Kritik gegeben und man ist unterschiedlich damit umgegangen, aber lernen wir bitte daraus!
Es ist unsere Stadt, wir haben alle Verantwortung für sie übernommen. Achten wir
darauf, dass so etwas, gerade bei Großprojekten, nie wieder passiert. Dafür braucht es
strukturelle Maßnahmen. Wir müssen die
Struktur ändern, um die Bevölkerung genau
vor einer Situation wie heute zu schützen und auch uns, die Politik, vor solchen Peinlichkeiten!
Da vorher nicht darüber abgestimmt wurde,
beantrage ich nochmals
eine namentliche Abstimmung.
Beschluss (einstimmig):
Dem Antrag auf namentliche Abstimmung
wird zugestimmt.
GR Mag. Stoll: Ich kenne niemanden, der
gerne mehr Geld ausgeben will, wenn sie/er
einen gewissen budgetären Rahmen hat.
Das ist sicher auch hier unbestritten.
Wenn jemand vielleicht selbst ein Projekt
abgewickelt hat, das etwas umfangreicher
als eine "Hundehütte" war, der wird draufgekommen sein, dass es unterschiedliche
Gründe dafür gibt, warum etwas teurer wird.
Das können Zusatzwünsche sein und/oder
es kommt zu Unvorhergesehenem. Bei diesem Projekt gab es verschiedene Gründe,
die heute ausreichend bekannt geworden
sind. Dass natürlich niemand damit eine
Freude hat, ist ein anderes Thema.
Wenn ich die letzten paar Stunden zugehört
habe, dann fällt mir der Satz eines spanischen Philosophen und Schriftstellers (Miguel de Unamuno) ein. Er hat gemeint, eine
gewisse Anzahl von MüßiggängerInnen benötigt jede höhere Kultur. Ich sage das nun
einfach und ich kann mich wunderbar damit
identifizieren.

GR-Sitzung 14.06.2018

Ich komme nun zurück zum Ausgangspunkt, den Rückkauf des Patscherkofels.
Das wurde ja schon mehrfach angesprochen. Das war nach meiner Meinung schon
die erste Krux. Es hat in unserer Fraktion mich eingeschlossen - mehrfach die persönliche Meinung gegeben, davon Abstand zu
nehmen. Aber es waren der Gemeinderat,
die Medien, die Vereine, die forderten, dass
"unser Hausberg" zu kaufen sei!
Nach der ursprünglichen Vorstellung von
Peter Schröcksnadel lag der Verkaufspreis
bei mehr als € 17 Mio. Manche werden sich
noch daran erinnern, aber man kann das
auch jederzeit nachlesen! Am Ende wurde
dann ein Kaufpreis von € 10,7 Mio. vereinbart. Jede/r hier im Gemeinderat hatte das
Verhandlungsergebnis gelobt. Der Kauf ist
mit einer Gegenstimme über die Bühne gegangen.
Hätten wir das nicht gekauft, dann möchte
ich wissen, was gesagt worden wäre, wenn
Schröcksnadel die Bahn stillgelegt hätte?
Natürlich hätten wir das ausprozessieren
können, denn es war ja eine Betriebspflicht
gegeben. Nur, dazu hat sich auch niemand
bekannt und gesagt, das können wir leicht
aushalten.
Da gab es auch gleich die nächste Diskussion: Der arme Opa mit seinem Enkel, der
das Freizeit-Ticket hat! Der kann jetzt nicht
rauffahren! Wer zahlt ihm das? Genau über
diese Schiene wäre es dann gegangen.
Dort oben wird nicht nur von Innsbrucker
Vereinen trainiert! Es kamen schon damals
sehr viele Vereine von sehr weit her, weil
sie am Patscherkofel scheinbar sehr gute
Bedingungen vorfinden.
Auf jeden Fall sind die BefürworterInnen
von damals mittlerweile zu GegnerInnen
mutiert. Ich muss sagen, es war ja nicht
wirklich ein gutes Geschäft, auch nicht für
Perter Schröcksnadel. Laut seinen eigenen
Angaben hatte er € 29 Mio. investiert. Ich
kann das nicht nachvollziehen, es kann
aber sein. Und davon hat er in den wenigen
Jahren, in denen er die Bahn betrieben hat,
eine Größenordnung von € 7 Mio. an Defizit
angehäuft. Also er, der eigentlich ein Profi
ist, hat es auch nicht geschafft, den Betrieb
gewinnbringend zu führen.
Da bin ich mit Schröcksnadel einer Meinung
und darf eine Tageszeitung vom 26.10.2012