Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 06-Protokoll_14.06.2018.pdf
- S.86
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zitieren: "Ich soll viel Geld investieren" - er
meinte in den Patscherkofel - "und mich
dann beschimpfen lassen. Ich bin doch kein
Masochist." Das ist eine interessante Aussage, der kann ich mich nur anschließen,
wenn man das Gesamte betrachtet.
Natürlich hat auch eine öffentliche Investorin - das ist die Stadt Innsbruck nun einmal ganz andere Voraussetzungen bzw. sind
viele Voraussetzungen schlechter als jene
von privaten InvestorInnen. Sie können anders verhandeln, können auch andere Verträge abschließen, können AuftragnehmerInnen bevorzugen usw.
Es gibt immer wieder die Diskussion darüber, wer das alles beschlossen hat. Wenn
man sich die Chronologie ansieht, es wurden am Beginn zwei Beiräte installiert. Einem davon habe ich selbst angehört. Jetzt
kann man natürlich sagen, keine/r der PolitikerInnen hat eine Ahnung vom Seilbahnbau. Das wird so sein, aber ich kann Zahlen
lesen und das nachweislich. Es wird andere
geben, die es noch besser können, aber ich
traue mir das zu!
Dieser Beirat war mit ExpertInnen ausgestattet. Sie kamen aus der Seilbahn-Branche und wurden auch von Privaten konsultiert, ob es den Stubaier Gletscher betrifft oder andere Anlagen.
Lustig ist, dass man sich dann hinstellt und
sagt, das waren quasi nur DilettantInnen.
Das Wort ist vielleicht nicht gefallen, aber
genau so hat man das gemeint! Dass sie
keine Ahnung haben, was sie da hin bauen
oder wo die Schneise den Berg hinaufgeht.
Ich weiß nicht! Das haben keine BeamtInnen, nicht die Politik erfunden, sondern wir
sprechen da wirklich von ExpertInnen. Es
hat sicher kein Mitglied des Gemeinderates
vorgeschlagen, dass die Schneise so verlegt wird. Aber so wie beim Fußball - in Österreich haben wir einige Millionen an
Teamchefs, beim Wetter kennt sich auch
jede/r aus - ist es scheinbar auch bei Seilbahnen!
Fakt ist, der Gemeinderat hat die Dinge beschlossen und - abgesehen vom Kauf - ist
alles mit großer Mehrheit angenommen
worden.
Ich kann natürlich weiterhin diskutieren, warum die Kosten ausgeufert sind oder wo man
hätte einsparen können. Wir hätten z. B. den
GR-Sitzung 14.06.2018
Architekturwettbewerb streichen können,
dann wäre das Ganze sicher günstiger gekommen. Ich kann dazu aber gleich sagen,
dann können wir das gesamte Konzept streichen, das wir seit dem Jahr 1994 verfolgen dass die Stadt Innsbruck für ihre Bauten Architekturwettbewerbe auslobt.
Da müssen wir aber alle anderen Bauten
auch einstellen, denn wir können alles reduzieren. Hier, dieses Gremium muss sagen,
dass wir das nicht mehr wollen! Da wären sicher da und dort Preisreduktionen zu erzielen sein.
Zum Thema Stillstand während der Saison:
Es wurde hier beschlossen, dass wir keine
Saison auslassen wollen, weder eine im
Winter noch eine im Sommer. Das ist mit
der Pendelbahn dann auch geglückt!
Wir hatten unlängst die leidige Diskussion
am Glungezer. Der arme Wirt! Allerdings
zahlt er weniger Pacht, denn man hat schon
berücksichtigt, dass er einen Verdienstentgang haben wird. Das ist allerdings nicht in
der Zeitung gestanden.
Dazu darf ich wieder ein Zitat vom
11.07.2012 bringen. Unter dem Titel
"Schutzhauspächter bangen, Besitzer von
Freizeittickets ebenso" ist zu lesen, dass
das Schutzhaus von der Bahn abhängig sei.
Im Sommer wegen der Gäste, im Winter
wegen der Anlieferung der Waren. Ohne
Pendelbahn sei das Schutzhaus nicht wirtschaftlich zu führen.
So, jetzt hätten wir die nächste Diskussion
gehabt! Da wären hier einige der Meinung
gewesen, man könnte eine Saison auslassen. Es hätten sich sicher wieder andere
hingestellt und behauptet, wir hätten den armen Pächter in die Insolvenz getrieben. Das
wäre genau die Diskussion gewesen, die
heute gekommen wäre.
Irgendwann muss man einfach zu den Entscheidungen stehen und nicht immer so einseitig eine gewisse Betrachtungsweise heranziehen. Man fragt nach Verantwortlichkeiten - man hört es immer wieder heraus -,
Köpfe sollen rollen! Ich weiß nicht, wenn wir
das wollen und fordern, dann müssen wir
das Gesamte betrachten. Man kann nicht
nur einige Dinge herausziehen, die einem
nicht gefallen, weil es dort zu Kostenüberschreitungen gekommen ist.