Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 06-Protokoll_18.06.2015_gsw.pdf
- S.13
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(GR Federspiel: Das war ein Strauß Blumen
für Bgm.-Stellv. Kaufmann.)
Wenn ich mir den Innenstadtbereich mit der
Annasäule und die grölenden und pöbelnden Bewohnerinnen und Bewohner ansehe,
die sich momentan dort und beim Durchgang zum Sparkassenplatz aufhalten, denke ich mir, was sich die Einheimischen und
Touristinnen und Touristen wohl dabei denken. Bgm.-Stellv. Kaufmann hat gesagt,
dass die Annasäule wieder gereinigt wird.
Ich habe unlängst ein Foto vom "Alten Innsbruck" mit der Ansicht vom Margaretenplatz
in die Karlstraße, erhalten. Jetzt werden viele sagen, was ich hier wieder erzähle. Der
Margaretenplatz war im Jahre 1917 der
Bozner Platz und die Karlstraße ist die heutige Wilhelm-Greil-Straße. Die Ansicht war
sehr schön. Tags darauf hatte ich als Anrainerin das Glück, zu Mittag am Bozner Platz
einen Parkplatz zu erhalten. Was sah ich
dann dort? Eine Hundestaffel mit Polizei,
die nach Drogen sucht. So weit, so gut - das
ist das heutige Innsbruck mit der heutigen
Regierung (Beifall).
Ich möchte im Namen der Liste Rudi Federspiel und der FPÖ den vielen Wirtschaftstreibenden dieser Stadt ein großes Lob
aussprechen. Sie arbeiten, trotz immer
schlechter werdenden Rahmenbedingungen, tagtäglich mit ihren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern und bezahlen brav ihre
Steuern in dieser Stadt.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wenn man innerhalb der letzten fünf Aktuellen Stunden
aufgepasst hat, wäre es jeder Gemeinderätin bzw. jedem Gemeinderat in der Zwischenzeit bewusst, dass es in der Aktuellen
Stunde keine Wortmeldung zur Geschäftsordnung gibt.
GR Onay: Ich kann es mir nicht verkneifen
und finde es wirklich sehr amüsant, wenn
die FPÖ - ohne rot zu werden - anderen
Parteien soziale Inkompetenz vorwirft. Allein
von der Besetzung der Fraktionen ist es so,
dass innerhalb der Innsbrucker Grünen mit
acht Leuten fünf davon einen Betrieb haben. Ich denke mir, dass es auch Selbstständige sind.
(GR Federspiel: Du "Berufsdemonstrierer".
Das ist Deine soziale Einstellung.)
Ich will mich hier nicht darüber streiten, wer
jetzt mehr Partnerin oder Partner der WirtGR-Sitzung 18.06.2015
schaft ist. Ich glaube, dass jede Fraktion
sagt, dass sie es eher sei. Sie werden auch
um des Kaisers Bart streiten. Ich möchte es
niemandem absprechen. Lassen wir das
einmal auf der Seite.
Danke noch einmal für die Themenauswahl.
Ich finde dieses Thema gut. Darüber könnte
man länger sprechen und diskutieren. Ich
würde das heute in meinem Redebeitrag
gerne vielleicht ein wenig auf eine andere
Ebene heben. Beim Begriff Konjunktur würde ich das gerne festhalten.
Wenn man über das Wort Konjunktur recherchiert, kommt man darauf, dass Konjunktur aus dem Lateinischen stammt und
verbinden heißt. Es bedeutet, sich aus der
Verbindung verschiedener Erscheinungen
ergebende Lage.
Im wirtschaftlichen Sinne sind die Schwankungen im Auslastungsgrad des Produktionspotenzials einer Volkswirtschaft gemeint. Der Indikator ist das BIP und die Erscheinungen, aus denen sich die Lage
ergibt, sind etwa Produktivität, Zins, Beschäftigungsrate oder Preise.
Was aber, wenn wir statt Produktivität den
Begriff der "Wertschöpfung" meinen? Statt
Zins nehmen wir den "gesellschaftlichen
Mehrwert", unter Beschäftigung verstehen
wir gesellschaftlich "sinnvolles Tun".
GR Federspiel, hier gehört für mich auch
das Demonstrieren dazu. Der Preis ist die
"Wertschätzung“ und unter Leistung verstehen wir den ganz persönlichen Beitrag zur
Gesellschaft.
Dann gibt es einen komplett neuen Indikator
und er entwickelt sich weiter auf eine gesellschaftliche Ebene. Das ist Lebensglück,
Zufriedenheit und Lebensqualität. Wenn
man hier einen Impuls gibt und stimuliert, ist
es so, dass es den Menschen im Gesamten
besser geht und nicht nur einem einzelnen
Bereich. Hier sprechen wir von einem komplett neuen Konjunkturbegriff und zwar von
der gesellschaftlichen Konjunktur. Die kann
und soll von der Stadt gefördert und unterstützt werden. Wir geben hier unser Bestes,
weil dann eben der Mensch im Mittelpunkt
steht.
Ich gehe noch einmal auf den Konjunkturbegriff zurück. Aus kurz-, mittel- und langfristiger Sicht heißt es dann aus gesellschaftlicher Perspektive: "Geht’s den Men-