Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 06-Protokoll_18.06.2015_gsw.pdf
- S.15
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Rechne ich das mal zwei, bin ich bei über
€ 50 Mio. Dann ziehe ich wieder die TIWAG, die bei den € 135 Mio. bereits implementiert wird, mit € 25 Mio. ab, gestaltet
und finanziert die Stadt Innsbruck schon
knapp 50 % vom Wirtschaftsimpulspaket
des Landes. Das muss man auch wissen.
Vielleicht sagt man es denen dort, dass
mittlerweile bereits von der Stadt Innsbruck
aus die Politik für ganz Tirol gemacht wird.
(StR Gruber: Das habt Ihr schon probiert.)
GR Federspiel, Du bist auch Abgeordneter
im Tiroler Landtag. Ich höre keinen Aufschrei, es passiert nichts und es sagt niemand, dass es ungerecht ist. Warum müssen wir für alles bezahlen? Wir werden für
das Sparen bestraft. Habt Ihr Euch den Affront noch nicht überlegt?
Auch dem Bund bezahlen wir noch die
€ 4 Mio., in dem wir bei der Schule nicht
mehr vorsteuerabzugsfähig sind. Ihr müsst
einmal ins Detail gehen und nicht einfach
nur wegen einiger Cent reden. Seht einmal
das Große und man könnte darüber auch
von Wirtschaft sprechen. Es ist Kleingeist,
Gleichgültigkeit, Verzweiflung, Anlasspolitik
und alles Stillstand.
(GR Federspiel: Grün-schwarz.)
Eine Wirtschaft hat auch etwas mit Emotionen und Positivem zu tun. Man will ja etwas
unternehmen und nicht unterleiden.
Letzte Woche war ich in der Altstadt bei der
Interessensgemeinschaft Altstadt Innsbruck.
Ich habe mir dort viel Negativismus anhören
müssen. Ich würde meinen Betrieb zusperren. Ich habe noch nie einen Cent Unterstützung erhalten und muss mir meine Kunden selbst suchen. Gott sei Dank finde ich
sie, kann sie betreuen und benötige nicht
permanent irgendeine Unterstützung. Ihr
schadet uns nicht, ob Ihr die Einkaufsnacht
unterstützt oder nicht. Uns schadet Ihr dabei
nicht, sondern nur der Wirtschaft.
Meine Damen und Herren, der gesamte
Wohlstand kommt nicht von der Frau Holle
und kommt auch nicht, wenn wir nur mehr
30 Stunden arbeiten werden. Das wird sich
auch nicht ausgehen, denn auch wenn ich
rechnerisch, volkswirtschaftlich, mikro- oder
makroökonomisch oder wie auch immer sehe, wird sich das Gesamte auch nicht ganz
spielen. Wir haben jedenfalls in den letzten
Jahren bewiesen, dass wir trotzdem etwas
GR-Sitzung 18.06.2015
davon verstehen. Ich bedanke mich für die
Aufmerksamkeit.
GR Mag. Lepuschitz: Als frisch angelobtes
Mitglied im Ausschuss für Werbung und
Marktkommunikation der WKO Tirol freut es
mich, dass wir heute über Innsbruck als
"Konjunkturmotor der Wirtschaft" sprechen.
Wir alle wissen, dass sich die Wirtschaft
und Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten vor allem durch den immensen Einsatz von
Kommunikationstechnologien - gewaltig geändert hat. Der Dienstleistungssektor wird
zunehmend spezialisierter, manche Wirtschaftswissenschaftler sprechen inzwischen
von einem eigenen "Quartärsektor", mit
dem vor allem Tätigkeiten gemeint sind, die
hohe intellektuelle Ansprüche stellen. Kurzum - wir befinden uns mitten im Wandel von
der Dienstleistungs- zur Informationsgesellschaft.
In solchen Zeiten des Umbruchs ist es besonders wichtig, die neuen Chancen, die
sich mit den neuen Arbeitsfeldern ergeben,
nicht zu verpassen. In Tirol und besonders
in der Stadt Innsbruck gibt es Tausende
junge kreative Selbständige oder Unternehmen im kleinen und mittleren Bereich,
die sich in diesen Arbeitsfeldern etabliert
haben - auch weit über die Grenzen Tirols
hinaus. So hat zum Beispiel eine Innsbrucker Werbeagentur am Montag den Staatspreis für Marketing erhalten.
Dass die Kreativwirtschaft in der Stadt Innsbruck so erfolgreich ist, liegt auch daran,
dass es seit einigen Jahren in der Stadt
sehr gute Ausbildungsstätten für Architektinnen, Architekten, Designerinnen, Designer, Programmiererinnen, Programmierer
oder Medienkünstlerinnen und Medienkünstler gibt. Wir haben - um nur einige zu
nennen - die HTL für Bau und Design, das
Medienkolleg oder die Werbe Design Akademie (WDA), die hervorragende Arbeit
leisten und den benötigten Nachwuchs für
die Kreativbranche ausbilden.
Auch wirtschaftlich braucht sich die Kreativszene nicht verstecken. Laut einer Studie
der WKO aus dem Jahr 2011 gibt es
ca. 3.000 Unternehmen in der Kreativwirtschaft in Tirol mit 8.000 Beschäftigten und
einem Jahresumsatz von € 900 Mio. im
Jahr 2009.