Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 01-Protokoll-29-01-2020.pdf
- S.60
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GR Plach: GR Kunst, es geht um eine
Übersetzung mit Augenmaß für jene Bevölkerungsteile, die in Bildungseinrichtungen
bzw. Institutionen der Innsbrucker Soziale
Dienste GmbH (ISD) die hauptsächlichen
Fremdsprachengruppen darstellen. Dafür ist
ein Gespür der zuständigen Ämter notwendig. Die budgetäre Bedeckung ist dafür vorhanden.
Die Bedenken, die GR Kunst gerade geäußert hat, sind wichtig und daher soll ein solcher Antrag auch im Gemeinderat behandelt werden, um diese Problemfelder aufzuzeigen. Ein politischer Beschluss ist daher
zu fassen und auch ein Willensbekenntnis
zu solchen Übersetzungen abzugeben.
GR Kunst: Gegenfrage an GR Plach:
(GR Plach: Ich habe keine Wortmeldung
mehr!)
Vielleicht kann das ein anderes Mitglied der
SPÖ beantworten. In dem Antrag wird festgehalten, dass das Sozialzentrum der ISD
und andere städtische Bildungseinrichtungen sowie die Mag.-Abt. V, Soziales, davon
umfasst sind. Wenn jetzt eine Person aus
den 152 Nationen die Mag.-Abt. V, Soziales, aufsucht, gibt es keine Übersetzung der
Datenschutzverordnung. Daher ist doch
eine Übersetzung in 152 Sprachen notwendig, oder?
GR Kurz: Ich möchte festhalten, dass wir
im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte die Detailbeschreibung für
einen Akt über ein europäisches Projekt nur
in Englisch bekommen haben. Auf unsere
Nachfrage, warum keine Übersetzung vorliegt, wurde das Kostenargument herangezogen.
Daher möchte ich hier unbedingt festhalten,
dass die Amtssprache Deutsch ist. Zudem
möchte ich, auch wenn es sich um ein europäisches Projekt handelt, darum ersuchen,
alle Unterlagen zu übersetzen. Es sitzen
Gott sei Dank nicht nur AkademikerInnen in
unseren Reihen und daher kann man nicht
voraussetzen, dass alle Englisch sprechen.
Gerade bei so spezifischen Unterlagen, wie
bei jenen im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte, wäre es
durchaus nötig und wichtig, eine deutsche
Übersetzung zu bekommen.
GR-Sitzung 29.01.2020
GRin Heisz: Ich würde dringend darum bitten, in keine Angst - das Fremdwort dafür
kenne ich gar nicht - vor verschiedenen
Sprachen zu verfallen. Tatsächlich ist das
Vorhandensein vieler Sprachen in einer
Stadt kein Defizit und kein Ausdruck für etwas Schlechtes, sondern das ist etwas
Schönes und Gutes.
Die Amtssprache ist Deutsch, aber man
kann sogar in Österreich die Führerscheinprüfung schon seit etlichen Jahren in verschiedenen Sprachen ablegen. Das war bis
jetzt schon möglich, ohne dass das Vaterland zusammengebrochen wäre. An der
Medizinischen Universität Innsbruck, Departement für Kinder- und Jugendheilkunde,
sind alle Hinweisschilder in einigen sehr
gängigen Sprachen schon seit vielen Jahren angebracht. Das weiß ich noch aus eigener Erfahrung, als ich mit meinem Sohn
vor mehr als zirka 10 Jahren manchmal die
Klinik besuchen musste.
Die Welt ist nicht zusammengebrochen. Ich
glaube, dass es aushaltbar und auch sehr
vernünftig ist, gewisse grundlegende Dinge,
über die die Leute in unserer Stadt informiert sein sollen, in den gängigsten Sprachen zur Verfügung zu stellen. Ich vermute,
dass wir das aushalten und wie StRin
Mag.a Mayr sagt, werden wir das auch finanzieren können.
GRin Duftner: Ich möchte nur eine Aufklärung bringen, weil einige Dinge durcheinander gebracht wurden. Die Situation im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und
Projekte, die GR Kurz erwähnt hat, ist einmalig vorgekommen.
Es ging nicht um die Akten der Sitzung,
sondern nur um eine zusätzliche Information, die einem Akt für Interessierte beigelegt worden ist. Das Original dieser Unterlage war nur in Englisch vorhanden. Alle Akten sind immer in deutscher Sprache verfasst, weil das die Sprache ist, die wir hier
im Gemeinderat haben.
Eine andere Sache ist, dass wir eine Dienstleistungsanbieterin für die Menschen, die in
dieser Stadt leben, sein müssen. Wir haben
bereits im Jahr 2015 mit dem Projekt
des/der Videodolmetschers/in gestartet. Es
kann bei Bedarf eine Anzahl von DolmetscherInnen im zweistelligen Bereich zugeschaltet werden.