Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 01-2022-01-26-GR-Protokoll.pdf
- S.197
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Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass auch hier Kompetenzen beim Tiroler
Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement Tirol liegen.
Frage 7:
Sollte die Innsbrucker Bevölkerung für den Fall eines Blackouts nicht vorbereitet
sein, was halten Sie von dem Vorschlag des Gerechten Innsbruck, eine dementsprechende Information auszuarbeiten und den Menschen in unserer Stadt zeitnah zu übermitteln?
Antwort:
Dies ist ein bereits laufender Prozess, der von Bgm. Willi und Bgm.-Stellv. Ing.
Mag. Anzengruber angeregt und betreut wird. Informationen dazu existieren
bereits im Internet, diversen Foldern und Notfallapps.
Frage 8:
Wie konkret ist die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) für den Fall eines
Blackouts vorbereitet? (Bitte um Details)
Antwort:
Als Versorger von Energie, (Ab-)Wasser und Abfallentsorgung spielt die IKB
im Falle des Blackouts eine tragende Rolle. Deshalb ist selbstverständlich
eine Vielzahl von präventiven Maßnahmen in Kraft, die im Falle eines langandauernden Stromausfalles greifen.
Wie die vielen anderen österreichischen Verteilnetzbetreiber ist die IKB bestens für das Eintreffen sowohl kleinerer als auch großflächiger Stromausfälle gewappnet. Die IKB-Kraftwerke an der Sill und in Mühlau können beispielsweise im Ernstfall auch dann Strom erzeugen, wenn sie selbst keinen
erhalten. Durch den dort erzeugten Strom können andere Kraftwerke wieder
in Gang gebracht werden, um sogenannte Versorgungsinseln zu bilden und
das Netz wieder vorsichtig zu stabilisieren.
Die Innsbrucker Kanalisation funktioniert durch ein natürliches Gefälle. Das
heißt, die Abwässer können ohne Energiebedarf zur Kläranlage befördert
werden. Lediglich im Olympischen Dorf muss das Abwasser mithilfe eines
Pumpwerkes gehoben werden. Mittels eines Notstromaggregats kann aber
auch bei einem Blackout der Pumpbetrieb aufrechterhalten werden.
Auch die Kläranlage selbst kommt mehrere Tage ohne Strom aus. Im Zuge
der Abwasserreinigung wird nämlich aus dem entstehenden organischen
Material in einem Faulturm Gas gewonnen, welches in einem Blockheizkraftwerk in elektrischen Strom umgewandelt werden kann. Somit kann auch die
Kläranlage mehrere Tage den Notbetrieb aufrechterhalten.
Da die Quellen und Hochbehälter der IKB sehr hoch gelegen sind, werden
keine zusätzlichen Pumpanlagen benötigt, um den Großteil von Innsbruck
mit ausreichend Wasserdruck versorgen zu können. Die außergewöhnlich
hohe Wasserqualität erlaubt es, das Wasser ohne elektrisch betriebene Aufbereitungsanlagen (z. B. UV-Desinfektionsanlagen) an die Gebäude und Anlagen weiter zu geben. Die Innsbrucker Trinkwasserversorgung kann somit
auch bei einem länger anhaltenden Stromausfall größtenteils ohne spürbare
Auswirkungen aufrechterhalten werden.
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