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Jahr: 2005

/ Ausgabe: 05-Mai-TeilB-Budget.pdf

- S.20

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- 811 -

Und vor allem: Sind diese eingesparten € 800.000,-- im Kulturbudget verblieben? Sind sie nicht. Es gibt einzelne Zuschüsse, die steigen, z. B. für die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik GesmbH. Ich
liebe Barockmusik, wirklich, aber wie viel dieser Festwochen ist noch Teil
der städtischen Kultur? Wie viel geht an den meisten Bürgerinnen und Bürgern vorbei? Wie viel haben sie noch mit der ursprünglichen Idee zu tun,
und wie viel kostet der Wanderzirkus der reisenden Intendantinnen und Intendanten, der quer durch Europa führt?
Die Subventionen für die einzelnen Kulturinitiativen steigen
insgesamt nicht einmal im Ausmaß der Inflationsrate. Wir Grünen halten
dagegen: Kultur, und zwar alles, von der Traditionspflege bis zur zeitgenössischen Kunst aller Sparten, ist ein Lebensmittel: Sie ist unverzichtbarer
Teil der Selbstreflexion unserer Gesellschaft, der Bewältigung des gesellschaftlichen Lebens, des guten Lebens. Sie ist wichtiger als Autobahnen
und Tourismusförderung, oder als Beteiligungen an Seilbahngesellschaften,
die ohne Kunstschnee von vornherein Pleiteunternehmen sind. Hier wollen
wir nicht sparen.
Sie planen dafür Häuser ohne erkennbaren und finanzierbaren
Inhalt, Kunsthäuser oder Kunstuniversitäten. Da bauen sie Potemkinsche
Dörfer auf Kosten der wirklichen Stadtkultur. So, wie Sie auch da und dort
Bonsais und Blumentröge aufstellen, während mangels einer Baumschutzverordnung, auf die wir bei Ihnen noch 100 Jahre warten könnten anderswo
in der Stadt großflächig gerodet oder zu Tode geschnitten wird, von Privaten, aber auch von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB).
Wir haben einen Plan für unsere älteren Mitbürgerinnen und
Mitbürger, also auch für unsere eigene Zukunft, das wissen wir. Auch hier
fehlt es wohl nicht am Bauen von Häusern - die "Hardware" zu finanzieren,
das haben Sie immer noch zustande gebracht. Aber was hilft’s - und reden
Sie sich bitte nicht dauernd auf das Land Tirol aus -, wenn der Personalschlüssel hinten und vorne nicht reicht, um eine aktivierende, über die Sattwarm-und-sauber-Pflege hinausgehende Betreuung zu organisieren? Wenn
aufgrund öffentlicher Sparsamkeit die Tarife für viele Leistungen der ambulanten Betreuung überhaupt nicht mehr einkommensgerecht für unsere
Seniorinnen und Senioren sind?

GR-(Budget-)Sitzung 25.5.2005