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Jahr: 2014

/ Ausgabe: 05_Protokoll_Sonder_06_05_2014.pdf

- S.17

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Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider: Ich habe
keine emotionale Bindung und keine Kindheitserinnerung an diesen Berg. Für mich
als Hallerin war der Glungezer und nicht der
Patscherkofel ausschlaggebend. Ich kann
das natürlich verstehen.
(StR Gruber: Man kann ja dort einen Tourenberg machen.)
Der Glungezer ist bereits ein Tourenberg
inklusive Schiberg mit Naturschnee, der leider viel zu wenig beworben wird, denn dort
fährt man nicht wie bei Kunstschnee auf
"Murmelen", sondern auf Naturschnee. Ich
finde es faszinierend, dass der Glungezer
das nicht verwertet. Man hat dort heuer ohne Beschneiung den gesamten Winter Schifahren können, denn der Name sagt es bereits, dass die "kalte Kuchl" dementsprechend kalt ist. Als Kind war uns das alles
egal.
Ich verstehe trotzdem die emotionale Bindung, wenn man dort Schifahren gelernt hat
und es nicht nur für den Winter, sondern
auch für den Sommer der Berg ist. Ich gehe
davon aus, dass man dort als Kind und Jugendliche bzw. Jugendlicher auch sehr viel
wandern gegangen ist. Von Dir, Frau Bürgermeisterin, wurde die Frage gestellt, ob
es eine kommunale Aufgabe ist, das zu
kaufen. Ja, man kann das in Frage stellen,
denn günstig ist es nicht. Unserer Meinung
nach ist es eine kommunale Aufgabe, Naherholungsgebiete zu erhalten und zu fördern.
Dafür benötigen wir diese Pendelbahn und
deshalb ist es gut, dass wir sie kaufen. Ohne diese Pendelbahn ist der Berg zwar sehr
hübsch anzusehen, jedoch bis oben ist es
sehr. Ich habe das auch einmal gemacht
und bin hinaufgegangen, oben die Runde
und wieder hinunter. Das ist ein ordentlicher
"Hatscher". Es ist besser, wenn wir die
Pendelbahn als Ausflugsbahn haben. Auch
die Nordkettenbahn auf die Seegrube wird
im Sommer als Ausflugsbahn genutzt. Man
befindet sich dort allerdings im hochalpinen
Gelände und kann es nicht jedem Menschen zumuten, über den Götheweg zu
wandern und über die Arzler Scharte wieder
hinunter. Am Patscherkofel kann man mit
Kindern rundherum spazieren. Dort besteht
keine Gefahr.
Deshalb ist es wichtig, dass wir als öffentliche Aufgabe dieses Naherholungsgebiet
Sonder-GR-Sitzung 06.05.2014

erhalten und die Pendelbahn kaufen. Wichtig ist jetzt, dass wir uns Zeit nehmen, das
zu entwickeln. Dafür gibt es den Beirat Patscherkofel. Wir sollten nicht alles einzementieren und uns nicht vor irgendwelchen Entscheidungen fürchten. Auch sollten wir uns
nicht fürchten, alle möglichen Ideen durchzudenken.
Eine ähnliche Entscheidung gab es damals
in Mittenwald bei der Karwendelbahn. Dort
gab es auch eine Ausflugsbahn und Schilifte, die hoffnungslos veraltet waren. Was
macht man damit? Die Kommune hatte natürlich sehr viele emotionale Debatten. Im
Endeffekt hat man eine mutige Entscheidung getroffen und die Lifte entfernt. Die
Bahn wurde als Ausflugsziel für den Sommer und Winter erneuert. Mittlerweile geht
man dort Schneeschuhwandern. Es gibt
auch Rodelbahnen und die Menschen, die
nicht im freien Gelände unterwegs sein
möchten, gehen dort auf Schitour. Im Sommer ist es das Naherholungsgebiet, welches
sich sehr gut entwickelt hat. Es schreibt
nicht nur eine schwarze Null, sondern bilanziert positiv, natürlich exklusive der Erneuerung der Bahn. Betriebswirtschaftlich läuft
es sehr gut. Damals war das natürlich eine
sehr mutige politische Entscheidung und ich
gehe davon aus, dass viele Politikerinnen
und Politiker dafür geprügelt wurden, dass
sie quasi das emotionale, nämlich das Schifahren, entfernt haben.
Ich weiß noch nicht, wie wir den Patscherkofel entwickeln. Dafür sollten wir uns Zeit
nehmen, denn diese Zeit haben wir. Der jetzige Kauf, die Entscheidung im Beirat Patscherkofel, wie man sich bei der Pendelbahn entscheidet und wie man mit dem
Rest weiterverfährt, sind für mich ganz verschiedene Entscheidungen. Man muss diese nicht von heute auf morgen herunterbrechen. Wie man mit der Pendelbahn verfährt,
ist mit den beiden Gebäuden ein ganz wichtiges, identitätsstiftendes Ding. Es wäre
ewig schade, wenn man jetzt nicht kaufen
würde, diese Pendelbahn weg wäre und
dieses Ausflugsziel quasi kaputt gemacht
wird.
Das machen wir Gott sei Dank nicht. Es ist
keine Frage, dass der Preis von € 10,7 Mio.
nicht günstig ist. Die Sanierung der Pendelbahn wird auch nicht günstig sein. Wir müssen den Berg entwickeln und langfristig
darüber nachdenken, wie er funktionieren