Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 06-Protokoll-19-06-2019_gsw.pdf

- S.18

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können verschiedene Medien genutzt werden, um Kunst der Öffentlichkeit sichtbar zu
machen. Es kann sich dabei um die verschiedensten Dinge handeln. Das Potential
liegt in einem niederschwelligen Zugang zur
Bevölkerung - das wurde heute schon angesprochen. Es soll keine Barriere geben und
jede/r sollte die Möglichkeit haben, Kunst an
Orten zu erleben, die er/sie jeden Tag passiert. Vielleicht wird er/sie dadurch angeregt
öfters ins Theater oder ins Museum zu gehen.
Kunst hat deswegen so viel Potential, weil
sie für Überraschungen und Abwechslung
sorgen kann. Sie kann dazu beitragen, dass
die BewohnerInnen den öffentlichen Raum
bewusster erleben. Es gibt in der Stadt Innsbruck einige Projekte, die bereits durchgeführt werden. Ich finde es wichtig sich als
Stadt Innsbruck dafür auszusprechen und
sich dafür einzusetzen, dass das Stadtbild
immer wieder künstlerisch belebt wird. An
dem Engagement der Stadt Innsbruck
zweifle ich nicht.
Abschließend möchte ich sagen, dass
Kunst für jede/n etwas anderes ist und etwas anderes bedeutet. Ästhetik umfasst
nicht nur die harmonische Schönheit. Alles
soll mit Maß und Ziel gehandhabt werden.
Man muss daran denken, dass Respekt und
Akzeptanz kein Hindernis für Kunst sein
soll. Öffentlicher Raum kann ein wichtiges
Medium sein, um aussagekräftige Botschaften zu verbreiten, aber ein neutraler Raum
kann auch seinen Reiz haben. Wie überall
gilt auch hier, einen guten Mittelweg zu finden.
GR Depaoli: Danke an alle Anwesenden.
Besonders an die BesucherInnen, die der
Sitzung des Gemeinderates bei diesem heißen Wetter beiwohnen. Alle ZuschauerInnen können sich gerne auf die Rechnung
von GERECHT ein Getränk bestellen. Die
Motivation bei so einem Wetter hier zu sein,
muss honoriert werden.
Es wurde schon viel über Kunst gesprochen. Ich möchte auf die Themen KünstlerInnen und Kunststücke eingehen - das ist
sicherlich interessant. Für mich ist es ein
Kunststück ein Haus der Musik für € 68 Mio.
zu installieren und dabei offensichtlich vergessen zu haben, eine Tiefgarage einzuplanen. Dies wäre in Zentrumslage absolut not-

GR-Sitzung 19.06.2019

wendig gewesen. Warum ist dies nicht geschehen? Ich lasse diese Frage im Raum
stehen.
Für mich ist es überdies ein Kunststück eine
Stadtbücherei für ca. € 30 Mio. zu errichten.
Auf unsere Frage, wie viele Parkplätze für
die Bücherei zur Verfügung stehen, bekamen wir die Antwort, dass keine Parkplätze
zur Verfügung stehen. Wenn ich mir also
ein Buch über griechische Heldensagen
ausleihen möchte, muss ich das Taxi nehmen, weil ich mit dem Auto keinen Parkplatz
finden werde.
Die Schulden der Stadt Innsbruck ist auch
ein Kunststück, weil sie in verschiedene
Tochtergesellschaften ausgelagert wurden.
Viele denken, dass die Stadt Innsbruck nur
€ 130 Mio. Schulden hätte, aber tatsächlich
handelt es sich um viel mehr Geld. Es ist
ein wirkliches Kunststück, es so zu praktizieren, dass sogar die Presse noch nie geschrieben hat, dass die Stadt Innsbruck eigentlich € 1 Mrd. an Schulden hat - wenn
man wirklich alles zusammenzählt.
Es ist aber auch ein Kunststück eine Regional- und Straßenbahn im Tiroler Zentralraum Innsbruck zu errichten, wo in der
Folge Leute im O-Dorf nicht mehr schlafen
können, weil man bei der Errichtung auf die
Schalldämmung verzichtet hat. Ein weiteres
Kunststück ist es, ein Jahr lang über dringend benötigte Wohnungen zu reden, um
dann ein Wohnhaus in ein Hotel umzuwidmen.
Nun zur Patscherkofelbahn: Man hat dabei
ein € 40 Mio. Projekt auf € 80 Mio. hochgetrieben. Auf unsere Anfrage, warum die
Trasse in einem windanfälligen Bereich errichtet wurde, erhielten wir die Antwort, dass
der Stadt Innsbruck keine Windanfälligkeit
bekannt ist.
Das Kunststück ist, auf der Bergstation das habe ich letzte Woche selbst gesehen,
als ich oben war - einen Shuttlebus zu installieren, der die Menschen bei starkem
Wind, ins Tal bringt. Demnach muss die
Windanfälligkeit der Stadt Innsbruck sehr
wohl bekannt sein. Es ist ein Kunststück
dies abzustreiten. Wenn DI Baltes dann
sagt, dass bei diesem Projekt eine Punktlandung gelungen ist, ist dies ebenso ein
Kunststück.