Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 06-Protokoll-19-06-2019_gsw.pdf
- S.20
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Kunst und Kultur sind ein Motor, der uns dabei unterstützt, die Teilprivatisierung des öffentlichen Raumes durch den Individualverkehr zu verhindern. Die Nutzung für kulturelle Zwecke ist ein Zurückgewinnen von
dieser Teilprivatisierung. Darum danke ich
Euch für Eure Unterstützung.
Je mehr GR Depaoli gegen mich wettert
und die Projekte durch den Dreck zieht,
umso mehr Werbung macht er für dieses
Ansinnen. Danke sehr.
GR Lukovic, BA: Ich habe eine tatsächliche Berichtigung. Der Gemeinderat, der am
meisten poltert und so tut, also ob er sich
mit den Finanzen am besten auskennen
würde, schafft es nicht einmal, die Unterteilung eines Postens unseres Budgets so zu
verstehen, dass die Punkte darunter die
Summe dieses Postens ergeben. Das ist
nämlich eine "Aufsplittung", also eine genauere Darstellung dessen, was wir
GRÜNE unter diesem Posten ausgegeben
haben. Wenn Du, GR Depaoli, nicht einmal
das verstehst, dann solltest du besser still
sein, wenn es um die Finanzen der Stadt Innsbruck geht.
GR Mag. Falch: Wir haben sehr viel über
Kunst im öffentlichen Raum gehört. Ich
möchte, nachdem so viel darüber gesprochen wurde, auf den öffentlichen Raum als
wertvolles Gut eingehen. Er gehört uns allen und muss für alle Bevölkerungsgruppen
zugänglich sein. Er ist mehr als eine reine
Transitzone, nämlich ein Raum, in dem sich
der Großteil unseres Lebens abspielt.
Er soll eine Visitenkarte sein, die den Charakter, die Kultur, die Qualität und den
Charme einer Stadt bzw. eines Stadtteiles
aufzeigt. Darum muss der öffentliche Raum
als Lebensraum begriffen und gestaltet werden.
In der Stadt Innsbruck haben wir zum Glück
eine große Vielfalt von öffentlichen Räumen, die in unterschiedlichster Weise genutzt werden. Es gibt dabei ein gewisses
Konfliktpotential - das wurde teilweise schon
angesprochen. Teilweise steht der öffentliche Raum auch unter Druck.
Er wird immer mehr in den Fokus von Begehrlichkeiten gerückt - ich spreche von
Kommerzialisierung und schleichender Privatisierung - wie heute schon erwähnt
GR-Sitzung 19.06.2019
wurde. Man sollte dabei sehr vorsichtig sein
und etwas dagegen unternehmen.
Für die SeniorInnen ist der öffentliche
Raum, sowie die Kunst und Kultur darin,
von großer Wichtigkeit. Der Tiroler Seniorenbund (TSB) wird sich weiterhin um die
vielfältige Nutzung und Belebung des öffentlichen Raumes - zum Beispiel durch Kultur
und Kunst - sorgen und sich dafür einsetzen.
Ob der öffentliche Raum ein Kunstobjekt ist,
hängt stark von der Planung und Gestaltung
ab. Dies bleibt dem jeweiligen Kunstverständnis der NutzerInnen und BetrachterInnen überlassen.
GR Mag. Krackl: Es ist schön, dass jede/r
an Architektur denkt, wenn das Thema
Kunst im öffentlichen Raum diskutiert wird.
Das zeigt, dass der bereits eingeschlagene
Weg mit Architekturwettbewerben richtig
und wichtig ist. Wir wollen dies so weiterführen.
Wir sollten uns die Chance nicht entgehen
lassen, den besten Ideen zum Durchbruch
zu verhelfen und den öffentlichen Raum
dadurch zu gestalten. Gleichzeitig denke
ich, dass man - so wie es GRin Ringler bereits angesprochen hat - an der einen oder
anderen Stelle in der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration,
mehr Mut aufbringen und punktuell mit internationalen ArchitektInnen zusammenarbeiten kann. Wir haben bereits gute Erfahrungen wie zum Beispiel mit Zaha Hadid.
Es bestehen durchaus Möglichkeiten mutigere Projekte, vielleicht auch etwas ganz
Neuartiges an interessanten Standorten,
auszuprobieren. Dies als Ergänzung zu den
Architekturwettbewerben. Für kleinere Projekte haben wir den Innsbrucker Gestaltungsbeirat (IGB). In der Stadt Innsbruck
haben wir diesen Mix mit unterschiedlichen
Komponenten und sind damit sehr gut aufgestellt.
Bgm. Willi: Da die Restredezeiten nicht in
Anspruch genommen werden, ist die "Aktuelle Stunde" damit beendet. Wir verabschieden uns von den HörerInnen von "Freirad"
und wünschen einen schönen Nachmittag.