Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 06-Protokoll_14.06.2018.pdf

- S.75

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und stehe auch diesem Projekt sehr kritisch
gegenüber. Aber ich bin nicht der, der sich
davon verabschiedet, sondern mir ist vollkommen klar, wir waren bei dieser Entscheidung dabei, wir sind von ExpertInnen begleitet worden, wir wurden von Fachleuten
beraten und wir haben keine willkürlichen
Entscheidungen hier getroffen.
Man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob das nun gut war oder nicht.
Die einen waren dabei, die anderen waren
eh nicht dabei! Das kann man alles machen.
Was ich dazu sagen will - weil ich schon
länger im Gemeinderat bin, darf ich das sagen -, der Patscherkofel war schon für viele
der Berg, den man sozusagen sehr stiefmütterlich behandelt hatte. Ich kann mich
noch erinnern, als die Losung da war - das
war noch unter Bürgermeister DDr. Van
Staa -, habe ich mich getraut, heftig dagegen zu halten.
Mich hat damals so aufgeregt, dass man
eine Patscherkofelbahn, die bis zu diesem
Zeitpunkt zwar alt, aber top in Schuss war
und mit top Fachleuten bewirtschaftet
wurde, übergeben wollte. Am meisten hat
mich aufgeregt, dass das um ein "Spottgeld" geschah.
Da wurde nicht irgendwie der Wert beziffert,
sondern er wurde unter der Devise "Privat
ist besser als Staat" abgegeben. Was ist
dann dort passiert? Die alte Bahn wurde abgewirtschaftet! Es wurde z. B. erlaubt - was
der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaitalbahn GmbH (IVB) nie gelungen
war - ohne Wagenbegleitung zu fahren. Unter Schröcksnadel ist das dann plötzlich
möglich gewesen, weil man gute Kontakte
nach Wien hatte.
Die Bergstation - was eine "Sauerei" sondergleichen war - wurde teilweise abgerissen. Ich bin kein Baufachmann, auch kein
Seilbahnfachmann, aber ich habe einen
Hausverstand! Man hat einfach die Statik
vergessen und das Gebäude begann zu
kippen. Solche Dinge muss man sich einmal
vorstellen! Das sind die Privaten, die viel
besser sind als der Staat!
Dann die nächste Geschichte. Man hat
sozusagen die Bahn wirtschaftlich ausgelaugt. Die Beschäftigten hat man gleich losgebracht und billigere Leute eingestellt.
GR-Sitzung 14.06.2018

Diese Bahn ist dann immer mehr verfallen.
Es wurde zwar der OLEX gebaut, aber die
Bahn hat man dem Verfall ausgeliefert. Das
kann man so hart sagen, denn das war so.
Später ist man dann gekommen und hat im
Gemeinderat gesagt, dass die Betriebspflicht nicht mehr eingehalten werden kann.
Davor hatte man schon immer bei den SteuerzahlerInnen und beim Tourismusverband
die Hand aufgehalten.
Obwohl es eine Betriebspflicht gab, wurde
gefordert, in den Betrieb des Patscherkofels
hineinzuzahlen!
Dieser Punkt ist heute nie kritisch angesprochen worden, sondern man geht jetzt her
und macht teilweise - das stört mich sehr,
obwohl ich dem Ganzen kritisch gegenüber
stehe - Vorverurteilungen. Und das, bei dem
Kenntnisstand den wir jetzt haben, steht
nach meinem Erachten niemandem zu.
Der nächste Punkt betrifft die € 10 Mio. für
den Rückkauf. Es hatte sich im Nachhinein
herausgestellt, dass sich alles in einem
noch schlimmeren Zustand befand, als man
überhaupt angenommen hatte. Aber
€ 10 Mio. hat man bezahlt. Ich weiß nicht,
wo die hingegangen sind, ins Schnalstal
vielleicht? Keine Ahnung! Meine Person hat
sich hier im Gemeinderat auf jeden Fall
dazu sehr kritisch geäußert.
Angesichts dessen, dass die Bahn vielleicht
nicht mehr fährt, habe auch ich nachgegeben und zähneknirschend diesem für mich
viel zu hohen Betrag zugestimmt. Jawohl!
Zu dem stehe ich, im Unterschied zu anderen.
Im nächsten Schritt ist es darum gegangen,
für welches Seilbahnsystem, für welche
Trassenführungen wir uns entscheiden. Wie
können wir das "Werkl" modernisieren? Davon bin ich ein Anhänger!
Da gab es viele ExpertInnen, die den Gemeinderat, aber auch die Geschäftsführung
beraten haben. Ich bin übrigens nicht der
Verteidiger der Geschäftsführung, auch
wenn DI Baltes mein Chef ist, sondern ich
habe meine eigene Meinung dazu und die
sage ich hier.
Meine Wenigkeit hat wenigstens, nachdem
ich kein Seilbahnexperte bin, zwei Fachleute, einen aus dem Pitztal und einen aus