Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2017

/ Ausgabe: 06-Protokoll_24.05.2017.pdf

- S.25

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- 343 -

die Informationen aus dem vielfältigen Angebot herausholen, von denen sie/er meint,
dass sie/er sie brauche. Ich glaube, dass
jede/r Erwachsene für sich selbst dann
Schlüsse ziehen soll. Man soll sich nicht
verfolgt fühlen, indem man sich beschwert,
dass die einen oder anderen Medien immer
nur so oder so berichten. Man ist doch soweit erwachsen, dass man sich selbst seine
Meinung bilden kann.

einerseits im Einflussbereich des/r HerausgeberIn stehen. Sie/Er bestimmt ja die
Grundlinie. Andererseits ist aber die/der
RedakteurIn entscheidend, wie sie/er berichtet. Das ist legitim, berechtigt und nur
menschlich, dass die/der SchreiberIn das
für sich heraussucht, was ihr/ihm am sympathischsten ist. Wie heißt es so schön?
"Jedes Maß nach seiner Nas"." Das bedeutet, jede/r misst nach anderen Maßstäben.

(GR Dr. Stemeseder: Da findet doch eine
Kriegstreiberei statt!)

Oft finden die JournalistInnen sehr treffende
Bezeichnungen und belegen ihre Berichte
mit ausführlichen und guten Argumenten.
Wir müssen froh sein, wenn wir gute RedakteurInnen haben, die versuchen, auch medial das weiterzugeben, was ein politisches
Gremium wie unser Gemeinderat diskutiert
und beschließt. Ein/e gute/r JournalistIn
wird versuchen, herauszufiltern, welche Positionen die einzelnen MandatarInnen vertreten. Ob ihr/ihm das gelingt oder nicht, ist
eine andere Sache. Die Voraussetzung für
die Meinungsbildung der Bevölkerung ist jedenfalls eine gute und geschützte Pressearbeit. Daher bin ich sehr froh, dass wir das
Presserecht haben, auf das sich jede/r berufen kann.

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: GR Dr. Stemeseder, ich bitte um Ruhe.
GR Vescoli: Ich glaube, die freien Medien
müssen sich extrem ändern. Denn was auf
Facebook, auf Twitter etc. sekundenaktuell
ist - das hast Du, GRin Blaser Hajnal, MAS,
völlig richtig dargestellt - das können auch
Fake News sein. Wir können das nicht kontrollieren. Allerdings ist es auch in den
Printmedien nicht kontrollierbar, ob die Artikel gefärbt sind oder nicht. Wenn ich mir
manche Wiener Medien so ansehe, dann
komme ich zum Schluss, dass hier heavy
gefaked wird - vor allem, wenn ich weiß,
wem diese Medien gehören. Da haben wir
in Tirol ja Gott sei Dank noch vernünftige
Verhältnisse.
Zusammengefasst gesagt, glaube ich, dass
die Medien, die jetzt im Internet abrufbar
sind, die echten freien Medien sind, weil sie
sekundenaktuell sind. Wir alle sind gefordert, auch wir PolitikerInnen, die Informationen richtig einzuschätzen, nicht alles zu
glauben, was man in den diversen Medien online oder in den Printmedien - lesen kann.
Das erwarte ich mir von den erwachsenen
BürgerInnen. Kinder und Jugendliche haben
dafür schon oft viel mehr Gespür als wir Erwachsene.
GR Kritzinger: Beim Einfluss der Medien
unterscheidet sich wohl keine Stadt von der
anderen. Die Medien haben bei uns überall
eine gewisse Macht. Das ist nicht wegzudiskutieren. Wir haben ein Pressegesetz,
ein Presserecht. Das ist das Fundament für
die freie Pressearbeit. Jede/r kann aussprechen, was sie/er denkt - außer es ist eine
Verleumdung oder die totale Unwahrheit.
Die RedakteurInnen, die etwas Falsches
schreiben, werden zur Rechenschaft gezogen. Im Übrigen glaube ich, dass Medien
GR-Sitzung 24.05.2017

GR Grünbacher: Eigentlich wollte ich mich
gar nicht zu Wort melden, aber ein paar
Bemerkungen haben mich jetzt doch dazu
veranlasst. Es gibt zwei Bereiche, über die
man diskutieren kann. Zum einen die Empfindlichkeit der Politik, die sich je nach Situation und Position manchmal von den
JournalistInnen nicht gut behandelt fühlt.
Ein wirkliches Problem kann ich darin aber
nicht erkennen. Viel mehr machen mir die
Vorgänge in den sozialen Medien Sorgen.
Dort hat man es bereits mit systematischen
Fake News zu tun - und nicht nur das, inzwischen geht es auch um Fake Persons.
Hinter Synonymen versteckte SchreiberInnen schaffen es, in einem unheimlichen
Streubereich ihre Botschaften zu versenden. Wenn jemand 1.000 FollowerInnen
hat, welche dann auch wieder mit jeweils
Hunderten oder sogar Tausenden vernetzt
sind, dann erreicht das riesige Dimensionen.
Es ist oft unerträglich, welch mindere Qualität solche Beiträge haben. Bitte schaut
Euch einmal die Postings bei den OnlineZeitungen an, was da teilweise geschrieben
wird. Das ist oft nur mehr grauslig. Die
SchreiberInnen verstecken sich hinter ihren