Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 06_Protokoll_14.06.2018_gsw.pdf

- S.78

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 06_Protokoll_14.06.2018_gsw.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2018
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 290 -

Aber wie gesagt, wir haben uns damals
sehr exponiert. Dann ist die Lösung durch
den Beirat gekommen: Eine Bahn, die alle
anderen Lifte obsolet macht, in Verbindung
mit - was überhaupt noch nicht angesprochen wurde - dem großen Prozess rund um
Patscherkofel und Glungezer, Vitalregion,
Mittelgebirge usw.
Diese Einseil-Umlaufbahn ersetzt alle anderen Lifte und führt dazu, dass man dort - solange es noch geht - im Winter Skifahren
kann. Damit kann aber der Berg vor allen
Dingen in Richtung Sommer, mit barrierefreier Erschließung z. B. des Zirbenwegs,
ausgerichtet werden. Das war für uns bestechend und ist es für mich immer noch!
Das verhehle ich nicht!
In diesem Lichte haben wir im Jahr 2015
den Grundbesatzbeschluss mitgetragen, die
Bahn zu bauen. Der damalige Kostenpunkt
war € 41 Mio. inklusive € 3 Mio. für die
Maßnahmen in Igls bei der alten Talstation.
Weitere € 3 Mio. waren als Reserve geplant.
Da kommt schon meine erste Selbstkritik.
(GR Onay: Nein wirklich?)
GR Onay, im Gegensatz zu Dir bin ich sehr
kritikfähig. (Gelächter im Saal)
Es war mir damals schon klar, dass da der
Ausdruck "nicht bezifferbare Kosten" stand,
der nicht nur auf die Planungskosten zutraf,
sondern auch auf den Abbruch und viele
andere Dinge.
Daraus ziehe ich eine Lehre, GRin
Mag.a Seidl hat es schon angesprochen. Als
ich den Ausdruck "nicht bezifferbare Kosten" gelesen habe, hätte ich mir niemals
vorstellen können, dass das nicht ganz ein
Jahr später € 10 Mio. sind!
Also da nicht nachgefragt zu haben - das
betrifft nicht nur mich, aber ich kann das ruhig eingestehen -, in welcher Größenordnung diese Kosten sein könnten, das werfe
ich mir jetzt vor. Das ist für mich eine Lehre!
Wenn in Zukunft irgendwo steht, etwas ist
nicht bezifferbar, dann werden bei mir die
Alarmglocken läuten und ich weiß, wo ich
ansetzen muss.
Vor diesem Hintergrund wurde im Oktober 2016 bekannt, dass es Mehrkosten geben wird, nämlich plus € 10 Mio. bei den
nicht bezifferbaren Kosten des VorbeGR-Sitzung 14.06.2018

schlusses bzw. durch die heute schon besprochenen Mehrkosten für die Hochbauten, wie immer die auch zustande gekommen sind. Und andere Dinge gab es auch
noch.
Auf jeden Fall waren wir dann inklusive Reserve und Maßnahmen für Igls bei € 58 Mio.
Ich habe es heute schon erwähnt, wir hatten
damals im Klub sehr intensive Diskussionen. Es ist und war für die GRÜNEN nämlich nicht einfach, unter diesen Bedingungen
eine Seilbahn mitzutragen. Das kann man
sich wohl vorstellen.
Ich habe dann per Email nachgefragt, ob es
nicht Sinn machen würde, hier zu entschleunigen? Ob das möglich gewesen wäre oder nicht, das weiß ich nicht. Ich habe
mir damals aber die Frage gestellt und auch
in das Email geschrieben, ob eine Eröffnung
unbedingt im Jahr 2017 um jeden Preis sein
muss? An dem Termin festzuhalten, das
fand ich nicht sehr klug.
Jetzt komme ich zu StR Federspiel. Es wurde damals dieses Update-Gremium gegründet. Dazu habe ich geschrieben, ich
hätte gerne - wir sind ja keine Profis - ExpertInnen in dieser Runde, die etwas von
dem verstehen, was da erzählt wird. Es sollte auch ein offizielles Wortprotokoll geben.
Ich kann nur auf meine Protokolle zurückgreifen. Ich war allerdings nicht immer dort,
denn wir haben uns abgewechselt. Ich habe
immer wieder einmal ein Protokoll geführt
und für mich waren eigentlich immer die
aufregendsten Dinge jene, die den österreichischen Alpenverein betrafen. Das hat uns
im Jahr 2017 - nach meiner Erinnerung und
Protokollführung - am allermeisten beschäftigt. Das waren die Auseinandersetzungen,
die Volksbefragung usw.
Wir haben dann - das ist die nächste Selbstkritik - gemeint, man sollte das Projekt professioneller begleiten. Wir haben uns einfach im politischen Alltag zu wenig intensiv
daran gehalten, was wir selber eigentlich
wollten. Jetzt im Nachhinein kann man sagen, wir hätten eigentlich mit viel mehr Vehemenz versuchen sollen, das durchzusetzen.
Insofern denke ich, ja, es gibt dazu eine
Verantwortung, zu der ich stehe. Was jetzt
die wichtigen Fragen sind, die im Raum
stehen, ist heute durch die Fragestellungen