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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 07-Protokoll_12.07.2018_gsw.pdf

- S.16

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- 337 -

noch in ihrem eigenen Zuhause wohnende
SeniorInnen ein niederschwellige Angebot
finden, um z. B. Gemeindewohnungen zu
tauschen, da die Kinder bereits ausgezogen
sind und sie die großen Wohnungen nicht
mehr bewerkstelligen können.
GRin Heisz: Ein gutes Leben für alle und ein
harmonisches Zusammenleben der verschiedensten Bevölkerungsgruppen ist eine
der zentralen Aufgaben der kommunalen
Politik. Damit haben wir uns die nächsten
sechs Jahre in verschiedenster Weise intensiv zu beschäftigen. Als SozialdemokratInnen sind uns speziell die Bedürfnisse
jener Menschen ein Anliegen, die es sich
nicht selber richten können. Dazu gehören
auch viele älterer Frauen und Männer. Diese Menschen sind das Rückgrat unserer
Stadt. Ihnen schulden wir Dank für ihre
Leistungen und ihren Einsatz. Deshalb sind
uns unter anderem diese Themen besonders wichtig. Die meisten wurden jetzt bereits in verschiedener Form angesprochen.
Ein besonders wichtiges Thema betrifft neben der älteren Generation auch junge
Menschen, junge Familien, Studierende
usw. Es ist das Thema Wohnen. Ein besonderes Anliegen ist uns, dass der Wohnungstausch im städtischen Bereich flotter, unbürokratischer und einfacher möglich gemacht
werden muss.
Ich bzw. jede/jeder von uns kennt Leute, die
sagen, dass sie alleine bzw. nur mehr zu
zweit sind und sie die großen Wohnungen,
in denen sie zu viert oder fünft gewohnt
haben, nicht mehr benötigen. Es muss alles
geputzt und beheizt werden. Diese Leute
melden sich für einen Wohnungstausch an,
der auch ermöglicht wird. Man kommt dann
jedoch darauf, dass die neue Wohnung, die
vielleicht barrierefrei und in einer besseren
Lage ist, mit den Betriebskosten teurer ist
als die größere ältere Wohnung. Das darf
nicht sein. In diesem Zusammenhang
möchte ich an unsere alte Grundforderung
erinnern, dass Wohnen in städtischen Wohnungen niemals mehr kosten darf als maximal ein Drittel des monatlichen Haushaltseinkommens.
Das Thema Pflege hängt natürlich eng mit
dem Thema Wohnen zusammen. Wir sind
derzeit in der Stadt Innsbruck mit Heimplätzen sehr gut aufgestellt. Wenn auch mit
Unterstützung gar nichts mehr geht, ist ein
GR-Sitzung 12.07.2018

Heimplatz die Ultima Ratio (die beste aber
nur die letzte Lösung) und eine Möglichkeit
von vielen, ältere Menschen zu unterstützen. Wir plädieren dafür, die mobile Pflege
auszubauen, Kurzzeitangebote zu schaffen
usw. GR Onay, Akad. Vkfm. hat das unter
anderem ausgeführt.
Wichtig ist, qualifiziertes Pflegepersonal
ordentlich zu bezahlen, ordentlich unterzubringen und den Pflegeberuf attraktiver zu
machen. Dieses Thema kommt auf uns alle
- selbst auf die jüngsten KollegInnen, die
hier in der Runde sitzen - schneller zu, als
wir es glauben. Für mich natürlich schneller
als z. B. auf GRin Neßler. Das ist eben so.
Manchmal helfen bereits Maßnahmen wie
z. B. der nachträgliche Einbau eines Liftes.
In der Stadt Innsbruck gibt es auch das
Programm des barrierefreien Umbaus von
Nasszellen. Diese Projekte dürfen auf keinen Fall aufgegeben werden und auch nicht
unserem Spardruck zum Opfer fallen. Es
sind verhältnismäßig kleine Maßnahmen,
die jedoch den betroffenen Personen und
Familien stark helfen. Dabei sorgt man dafür, dass Menschen länger in ihren eigenen
vier Wänden bleiben können.
Wir müssen in unserem Interesse auch das
Denken neuer Wohnformen forcieren. Das
sind Wohngemeinschaften für ältere Singles
oder Paare, in denen jede/jeder seinen privaten Bereich hat und nur die nötigen Hilfsdienste entweder nachbarschaftlich oder
auch von Pflegeprofis übernommen werden.
Bildung wurde bereits angesprochen. Ein
Beispiel für mehrere Dinge, die sehr gut
funktionieren und gegebenenfalls ausgebaut werden, sind die "Silver-Server". Ich
weiß nicht, ob alle wissen, was das ist? Dabei bringen SchülerInnen der Neuen Mittelschulen (NMS) älteren Menschen Grundbegriffe am Computer bei. Die jungen Menschen lernen soziale Kompetenz und die
älteren den Umgang mit dem Computer. Bei
uns findet das in der Familie statt. Wenn ich
mich bei meinem neuen Handy nicht auskenne, frage ich meinen 17-jährigen Sohn.
Ich möchte noch kurz den Punkt Sicherheit
ansprechen. Gerade ältere Menschen erzählen mir häufig, dass sie sich nicht mehr
sicher fühlen. Fakten und Gefühle gehen
manchmal auseinander. Man muss die Gefühle aber ernst nehmen.