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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 07-Protokoll_12.07.2018_gsw.pdf

- S.17

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- 338 -

In Sachen Lebensqualität und Wohlfühlen
käme in der Stadt Innsbruck allen zugute,
wenn wir endlich so viele PolizistInnen hätten, dass 365 Tage im Jahr in allen Stadtteilen Fußstreifen möglich wären. Dadurch
könnten gefährliche Situationen, die vielleicht nur als Bedrohung gefühlt werden
oder auch tatsächlich entstehen, bereits
verhindert werden, bevor sie passieren.
Zusammenfassend gilt, was für ältere Menschen gut und notwendig ist, hilft in der Regel auch, die Lebensqualität der jüngeren
Generation zu erhöhen.
GR Mayer: GR Mag. Falch, vielen Dank für
dieses gute und wichtige Thema. Es ist Gott
sei Dank sehr erfreulich, dass die Menschen immer älter werden. Gleichzeitig entsteht das Problem, welches beinahe von
allen VorrednerInnen angesprochen bzw.
erkannt wurde, dass es mehr Pflegepersonal und Pflegeeinrichtungen benötigt.
Vom Geschäftsführer der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH (ISD), Dr. Innerebner,
gibt es einen Hilferuf, dass man zu wenig
Pflegepersonal findet und zu schlechte
Rahmenbedingungen hat.
GR Onay, Akad. Vkfm. hat vollkommen richtig gesagt, dass es in Wohn- und Pflegeheimen ganze Stockwerke gibt, die geschlossen werden, da das Pflegepersonal
fehlt. Das kann nicht sein. Nebenbei ist das
die teuerste Form der Pflege. Die viel günstigere Form wäre die Pflege zu Hause, wo
knapp 80 % der pflegebedürftigen Menschen betreut werden. Ich weiß, wovon ich
rede, da ich beinahe zehn Jahre lang meinen Vater gepflegt habe. Neben dem Job
einen Angehörigen zu pflegen ist sehr
schwierig.
Die Situation in der Stadt Innsbruck ist jetzt
noch einmal eine andere. Die Wohnungen
sind viel teurer geworden und Großfamilien
gibt es nicht mehr. Kaum jemand kann sich
leisten, dass nur eine/r der zwei PartnerInnen arbeiten geht. Die Wohnungen sind zu
klein, um pflegedürftige Angehörige zu betreuen. Das ist ein großes Problem.
Die Politik muss sehr gut hinhören, welche
Rahmenbedingungen das Pflegepersonal
benötigt. Sie wollen nicht eine Top-Ausbildung absolvieren und im Anschluss bei den
alten Menschen Massenabfertigung betreiben. Es muss alles schnell gehen und man
GR-Sitzung 12.07.2018

hat z. B. pro Bett oder Pflegemaßnahme nur
eine oder zwei Minuten Zeit. Das wäre eine
ganz wichtige Maßnahme, die gemacht
werden muss.
Die Stadt Innsbruck hat die teuersten Lebenserhaltungs- und Wohnungskosten. Wo
sollte man diese Angehörigen unterbringen?
Ich glaube, das wäre ein zentrales Thema.
Vieles, was ich noch sagen wollte, haben
GR Onay, Akad. Vkfm. und GR Mag. Falch
bereits gesagt. Ich glaube, die Pflege ist ein
entscheidendes Thema. Wir müssen für die
älteren Menschen, zu denen wir auch einmal gehören werden, Rahmenbedingungen
schaffen. (Beifall)
GRin Ringler: "Senioren in Innsbruck hochaktuelle Zukunftsaufgabe" bedeutet
natürlich auch, dass es jede, auch die
jüngste Generation betrifft. Es freut mich,
hier drei Stufen vorstellen zu können, die
uns von "Für Innsbruck" sehr wichtig sind.
Wie bereits erwähnt wurde, geht es uns
darum, dass SeniorInnen natürlich so lange
wie möglich zu Hause bleiben können, wo
es ihnen gut geht und sie sich in ihrer gewohnten Umgebung auskennen. Für die
Stadt Innsbruck bringt das natürlich auch
finanzielle Vorteile, da es nicht möglich ist,
Unmengen an Wohn- und Pflegeheimen zu
bauen und zur Verfügung zu stellen. Das
setzt natürlich voraus, dass man Maßnahmen trifft, die dies ermöglichen.
Wie bereits erwähnt, werden Bäder so gebaut, dass sie barrierefrei zugänglich sind.
Nachträgliche Lifteinbauten werden auch
unterstützt.
Ist es nicht mehr möglich, dass sich ältere
Menschen alleine um sich kümmern können, ist es natürlich sehr wichtig, die mobile
Pflege auszubauen. Dabei wurden sicher
auch schon wichtige Maßnahmen umgesetzt, bei denen man weiterhin dabeibleiben
muss. Wenn ältere Menschen wirklich nicht
mehr zu Hause bleiben können, ist es natürlich wichtig, ein wertvolles Angebot an
Wohn- und Pflegeheimplätzen zur Verfügung zu stellen. Wir konzentrieren uns sehr
gerne auf diese drei Stufen.
Dazu möchte ich noch sagen, dass ältere
SeniorInnen für die jüngere Generation sehr
viel geleistet haben und es jetzt an uns liegt,
etwas zurückzugeben.