Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2018

/ Ausgabe: 07-Protokoll_12.07.2018_gsw.pdf

- S.20

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- 341 -

letzten Jahren massiv verändert. Teilweise
gibt es keine bzw. nur wenige Kinder.
Ich erinnere mich noch gut an die ehemalige Bildungsministerin Gehrer, die Kinder
statt Party gefordert hat und dafür über alle
Maßen gescholten worden ist. Heute haben
wir das Problem, dass wir die eigenen Familienangehörigen nicht mehr unterstützen
können, wenn sie Hilfe benötigen.
Erschwerend kommen natürlich hohe
Wohn- und Lebenskosten, aber auch gesellschaftliche Anforderungen hinzu, dass
jeder schnell arbeiten gehen, Karriere machen und möglichst wenig zu Hause bei den
Kindern bleiben sollte. Es ist alles nicht sehr
einfach. Früher waren es oft die Frauen, die
diese Arbeiten übernommen haben. Sie
hatten dann aber das Problem, dass sie in
eine größere Abhängigkeit gekommen sind,
da sie selbst keinen Beruf, kein eigenes
Einkommen und dadurch keine Pension
hatten. Ich möchte nicht ein Plädoyer halten, dass es wieder so sein sollte, sondern
nur das Problem aufzeigen.
Dann kam dieser Gesinnungswandel. Aus
meiner Sicht ist es sehr wichtig, dass man
hier eine Gleichstellung herstellt. Das hat
natürlich auch seine Auswirkungen gefunden.
Bei den Jugendlichen spricht man von der
Generation Y. Auch dort haben sich die
Lebensmodelle und Vorstellungen, wie ein
Leben aussehen sollte, massiv verändert.
Das gesellschaftliche Wachstum funktioniert
einfach nicht mehr so wie früher.
Wir im Gemeinderat werden das nicht per
Beschluss ändern können. Wir müssen uns
darum kümmern, wie wir diesen Herausforderungen begegnen. Entsprechende Maßnahmen wurden vorher bereits präsentiert.
Die Stadt Innsbruck hat den Strukturplan
der Pflege relativ frühzeitig erfüllen können.
Das war sicher eine der größten Leistungen, die die letzten zwei bis drei Regierungen zustande gebracht haben. Es war ein
sehr langer Prozess und wurde dieses Jahr
mit allen SozialreferentInnen der vergangenen 30 Jahre präsentiert. Diese große Leistung war Grundlage dafür, dass es ab dem
Zeitpunkt, wo eine häusliche Pflege nicht
mehr möglich ist, entsprechende Wohn- und
Pflegeheimplätze gibt und Pflegepersonal
gefunden wird.
GR-Sitzung 12.07.2018

Ein ganz wichtiger Punkt, den Bgm.Stellv. Gruber angesprochen hat, ist das
Ehrenamt. Wir müssen uns alle bei jenen
bedanken, die sich dort einbringen und
maßgeblich dazu beitragen, dass die gesamte Betreuung überhaupt funktioniert.
Ohne diese Maßnahme würde es wahrscheinlich nicht gehen. An den angesprochenen Maßnahmen, dass wir die Bedingungen der PflegerInnen in Form von Wohnungen, Bezahlung, Ausbildung usw. verbessern werden, müssen wir festhalten.
Bei den SeniorInnen spricht man oft nur
mehr von Pflege. Sie sind teilweise sehr agil
und viel unterwegs. Das darf man auch
nicht vergessen. Es gibt viele andere positive Dinge wie Freizeitinfrastruktur und Kulturveranstaltungen.
GR Depaoli: Das Thema SeniorInnen ist für
mich jetzt etwas schwierig, da schon beinahe alles gesagt wurde. Gewisse Dinge
möchte ich trotzdem noch erwähnen.
Wer sind denn eigentlich SeniorInnen?
Wenn man mich mit zehn Jahren danach
gefragt hat, habe ich gesagt, dass jemand
mit 40 oder 45 Jahren ein alter Mensch ist.
Heute sehe ich das ein wenig anders und
dürfte mich damals wohl getäuscht haben.
Es gibt in der Stadt Innsbruck viele Dinge,
die schon sehr gut laufen. Ich habe jetzt die
Wohn- und Pflegeheime im Olympischen
Dorf und in Saggen besucht, da ich mir
selbst ein Bild davon machen wollte. Das
allermeiste passt. Im Olympischen Dorf haben sich die BewohnerInnen über das Essen beschwert, da es einen Tag vorher gekocht und eingefroren und dann wieder aufgetaut wird. Das sind Kleinigkeiten. Im Großen und Ganzen passt es den SeniorInnen
dort sehr gut.
Dasselbe gilt auch für die Tirol Kliniken
GmbH. Ich war heute Vormittag mit meiner
90-jährigen Mutter dort. Wir wurden bestens
betreut. Ich muss sagen, dass für die SeniorInnen in der Stadt Innsbruck sehr viel gemacht wird.
Natürlich gibt es auch Dinge, die nicht so
besonders passen. Ich bin, wie der Bürgermeister, relativ oft in der Markthalle. Dort
befinden sich auch sehr viele SeniorInnen,
die sich gut unterhalten. Die WC-Anlage
befindet sich im Keller. Es sind 35 Stufen,
die für viele nicht mehr einfach zu bewälti-