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Jahr: 2015

/ Ausgabe: 08-Protokoll_15.10.2015_gsw.pdf

- S.48

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des Standortes und des ArbeitnehmerInnenschutzes an zwei oder vier Abenden
scheitert, dann gehen wirklich auch die ArbeitnehmervertreterInnen am Thema vorbei.
Wir sind als Handelsstandort im Wettbewerb mit dem Internet-Handel und mit den
Großkonzernen, das muss man schon bedenken. In der Gewerkschaft, in der ich tätig
war, fürchtet man sich vor den Entwicklungen, die globalisiert ablaufen. Außer eine
Hotelzimmer-Bestellung über booking.com
kaufe ich nichts über das Internet ein. Ich
schaue, dass ich den Handelsstandort
Innsbruck unterstütze. Bitte nehmt Euch alle
einmal selbst an der Nase!
Ich glaube, es ist zu kurz gefasst, wenn
man immer schwarz-weiß malt und das
Thema auf Gewerkschaft gegen UnternehmerInnen reduziert. Es braucht einmal eine
praktikable Lösung. Wenn das Gesetz momentan schon nicht viel zulässt, dann bin
ich dem Innenstadt-Verein sogar dankbar,
dass er so innovativ ist, und den Abend mit
einem Kulturevent verbindet. Bis heute habe ich noch nicht erkannt, was daran
schlecht sein soll.
Nun noch ein Wort zur geringen Wertschätzung. Ich war bei der letzten ShoppingNight dabei. Ich habe darüber intern im
ÖAAB-Bezirksvorstand auch mit dem Präsidenten der Kammer für ArbeiterInnen und
Angestellte für Tirol (AK Tirol) gesprochen.
Wenn schon mehr als die Hälfte der Mitglieder dieses Gremiums bei der innsbruck@night dabei sind und von mir dort
auch als BesucherInnen gesehen werden,
dann frage ich mich, wie konsequent man
eigentlich handelt. Beide Seiten sollten einmal die Waffen niederlegen. Ich muss
schon sagen, GRin Reisecker, da war die
Gewerkschaft wirklich nicht besonders hilfreich. Die drei Fragen auf diese Weise zu
stellen, das ist nicht richtig austariert. Und
das sage ich als Gewerkschaftsmitglied.
Ich glaube, es würde der Gewerkschaft gut
anstehen zu äußern, dass sie bereit ist,
über dieses Thema zu diskutieren. Über die
Sonntags-Öffnung spreche ich auch nicht als Christdemokrat und als christdemokratischer Gewerkschafter. Ich bin gegen die
Sonntagsarbeit, keine Frage. Aber auch hier
sind wir nicht konkludent. Denn wie viele
Menschen müssen am Sonntag Dienst machen? Wenn wir ins Gasthaus gehen oder
GR-Sitzung 15.10.2015

sonstige Dienstleistungen beanspruchen?
Daher braucht es endlich einmal einen Kollektivvertrag und eine klare Regelung. Immer sprechen wir über das Gleiche. Wir
könnten schon copy and paste machen.
Viermal im Jahr einen Einkaufsabend zu
machen, um den Standort und die Arbeitsplätze zu sichern, das halte ich nicht für
falsch. Wir leben im Jahr 2015! Wir müssen
als Kommune über dieses Thema immer
nachdenken. Ihr kennt die Entwicklung des
Flächenmanagements, was den Bedarf an
Handelsflächen anbelangt. Das ist eine
wirklich dramatische Geschichte, wenn man
sich vor Augen führt, dass in den nächsten
Jahren vielleicht ein Viertel der Handelsflächen nicht mehr gebraucht wird, weil die
Menschen ihre Einkäufe noch verstärkter
über das Internet abwickeln werden. Das
macht mir Sorgen und dagegen müssen wir
Signale setzen. Da kann z. B. so ein Abend
auch für kleine Geschäfte - auch wenn der
Umsatz vielleicht nicht so überragend ist
wie bei anderen, die sich die Rabatte besser leisten können -, eine Chance bedeuten.
Daher sollte man das Thema von beiden
Seiten beleuchten. Ich glaube, zwei oder
vier solche Abende sind verkraftbar und
können vielleicht auch von den Gewerkschaften und ihren Mitgliedern im Sinne des
Handelsstandorts Innsbruck irgendwann
positiv bewertet werden. Wenn man das
nicht macht, dann hat man immer noch die
Entscheidung der InnsbruckerInnen.
100.000 bis 120.000 Leute waren bei der
letzten innsbruck@night vor Ort. Das hat
der Stadtsenat festgestellt.
(StR Mag. Fritz: Nein, das ist falsch.)
In Ordnung, dann hat es halt andere Zählungen gegeben. Das hättest Du aber sagen
müssen. Ich habe Deinen Widerspruch im
Stadtsenat nicht wahrgenommen. Ich glaube, die Zahl stimmt. Die Stadt Innsbruck ist
Gesellschafterin der Innsbrucker Stadtmarketing GmbH. Sie hat das letzte Mal 80.000
BesucherInnen gezählt. Auch das ist wohl
eine klare Antwort, die man einfach zur
Kenntnis nehmen muss.
GRin Reisecker, ja, vielleicht hat die/der eine
oder andere Handelsangestellte auch Sorge, ihrer bzw. seiner ArbeitgeberIn zu sagen, dass sie/er an diesem Abend nicht arbeiten möchte. Deswegen ist es ja wichtig,
dass die Interessensvertretungen mit ihren