Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2014

/ Ausgabe: 09-Protokoll_15_07_2014.pdf

- S.18

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- 603 -

letztlich auch deshalb erhielten, weil der
Bauherr, Mag. Schafferer, am Schluss gesagt hat, dass wir in der Stadt Innsbruck
harte aber faire Verhandlungspartnerinnen
bzw. -partner waren und er jetzt auch einen
Schritt entgegenkommen möchte, damit
man endlich zu einem Ende kommt.
Das nehme ich für alle Beteiligten der Stadt
Innsbruck in Anspruch. Mit der Stadt Innsbruck kann man hart aber fair verhandeln.
Es wird nichts verzögert bzw. einmal so und
hinter vorgehaltener Hand etwas anderes
getan. Das ist der erste Punkt, auf den ich
eingehen wollte.
Den zweiten Punkt hat GR Mag. Krackl bereits angesprochen. Wir bauen da draußen
keinen geförderten Wohnbau, sondern es
baut ein Privater für eine ganz bestimmte
Marktnische. Ob diesen urbanen Menschen
ein wenig Lärm und eine kontrollierte Wohnraumlüftung nichts ausmacht und sie das
vielleicht gerne mögen, nennt man unternehmerisches Risiko. Der Bauherr sieht eine solche Marktlücke bzw. Marktnische und
glaubt, er bringt die Wohnungen los. Ich
glaube es übrigens auch, dass er es schaffen wird.
Man braucht sich um das Seelenheil von
Menschen nicht unbedingt den Kopf zerbrechen, die sich diese Preise leisten möchten,
die dort der Wohnraum kosten wird. Es sind
keine geförderten Wohnungen, die von der
Stadt Innsbruck zugewiesen werden und
jemand Angst vor Wohnungslosigkeit oder
Wohnungsmieten haben muss, die er sich
nicht leisten kann und keine Wahl hat, die
Wohnung anzunehmen oder nicht. Dort
werden vergleichsweise reiche und selbstständige Leute eigenständige Entscheidungen treffen, ob sie dort wohnen möchten
oder nicht. Ich möchte diese Menschen
nicht bevormunden.
GR Vescoli hat das Europahaus und allfällige Mitverantwortliche der Stadt Innsbruck
an dem dortigen Leerstand, angesprochen.
Diesen Leerstand hätte es nicht gegeben,
wenn das Backpacker Hotel in bester Lage
(wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof Innsbruck und der Innenstadt entfernt) dort
errichtet worden wäre. Auch damals hat die
Stadt Innsbruck jeden möglichen Beitrag
geleistet. Wir hatten den Entwurf des Flächenwidmungsplanes für dieses Projekt
Sonder-GR-Sitzung 15.07.2014

auch in Rekordgeschwindigkeit im Gemeinderat.
Es ist nicht an der Stadt Innsbruck und dem
Bemühen gescheitert, einen Innsbrucker
Unternehmer zu unterstützen, der dort etwas vernünftiges, nämlich ein Backpacker
Hotel errichtet hätte, sondern an den überhöhten Mietzinsvorstellungen der Vermieter.
Beschwerden über den Leerstand sind bitte
nicht an die Stadt Innsbruck, sondern an
den Vorstand der UniCredit Bank Austria zu
richten. (Beifall)
GR Mag. Stoll: Eigentlich wollte ich mich
nicht zu Wort melden. Jetzt ist es mir aber
ein Bedürfnis und ich möchte festhalten,
dass mir dieser attraktive Bau dort um vieles lieber ist als diese unattraktive "Gstettn".
(Beifall)
Weiters sehe ich auch den Aspekt der Wirtschaft. Immerhin gibt es einen privaten Investor, der € 60 Mio. in die Hand nimmt. Es
ist kein öffentliches Geld. Das muss auch
gesagt werden. Ich weiß nicht, wer von uns
bereits einmal € 60 Mio. investiert hat? Das
bedeutet, dass man auch Arbeitsplätze erhält, da Menschen beschäftigt werden. Das
ist auch sehr wichtig.
Wir sprechen immer davon, dass alle Menschen Arbeit haben sollten, jedoch kein
Geld in die Hand genommen wird. Wenn ein
Privater will, lasst ihn dieses Geld hier investieren. (Beifall)
Er hat sich für die Stadt Innsbruck und diesen Standort entschieden. So unattraktiv
kann er für ihn nicht sein, denn er wird sich
ja auch gewisse Überlegungen gemacht
haben.
Ich verwehre mich aber gegen solche Aussagen von GR Buchacher. Dort zieht jemand freiwillig hin. Was ich nicht mag, sind
Bevormundungen. Zurückfallen in den
Kommunismus, wo die öffentliche Hand
sagt, wer wo wohnt, will ich nicht. Wenn
sich jemand privat entscheidet, dorthin zu
gehen, ist das in Ordnung. Das ist kein öffentlicher Wohnbau, sondern Freiwilligkeit.
Der kann wohnen wo er mag und womit. Ich
schreibe auch nicht jemanden vor, dass er
die Umwelt schützen müsse und fahre mit
einem Sport Utility Vehicle (SUV) mit
400 PS mit Allradantrieb durch die Stadt
Innsbruck.