Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 11-Dezember-Budget.pdf

- S.25

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- 935 -

langwierigen Planungsprozess eingelassen hat. Bei der Fußgängerzone gibt es
den erstmaligen Versuch, via Wunschboxen die Bevölkerung in eine Wettbewerbsausschreibung mit einzubinden.
Die Innsbrucker Grünen stehen zum
Wettbewerbsergebnis des Kaufhauses
Tyrol und zur Überarbeitung durch die
Jury. Ich glaube aber, dass hier doch
etliche Fehler passiert sind.
a)

b)

Es haben an diesem Wettbewerb nur
24 Büros teilgenommen, obwohl es
ein prominenter Ort ist. Ein Grund
dafür war sicherlich die Intervention
des Denkmalamtes. Deren Vertreterinnen bzw. Vertreter hatten bei der
Ausschreibung noch zugestimmt und
dann aber den Ensembleschutz "herbeibeschieden“.
Ich glaube, es ist noch etwas anderes
nicht optimal gelaufen. Die Architekturbüros haben viele Aufwendungen,
wenn sie in einen solchen Wettbewerb gehen. Der hintere Hauptteil des
Kaufhauses ist bereits durch den
Gestaltungsbeirat festgestanden. Ich
glaube auch, dass die Wettbewerbsunterlage zu viel offen gelassen hat,
weil man vor der Wahl nicht wirklich
den Mut hatte, den Leuten zu sagen
dass zwei Objekte zur Disposition
stehen.
Dass ein Kaufhaus in dieser Dimension in drei verschiedenen Ebenen
nicht funktionieren kann, das muss
vor den ganzen Voranalysen schon
vor Wettbewerbsbeginn klar gewesen
sein. Dass die Sichtachse aus der
Anichstraße, wenn man drei Gebäude
trennt, beeinträchtigt ist, muss auch
schon vorher klar gewesen sein. Ich
glaube, hier war man einfach vor der
Gemeinderatswahl etwas mutlos.

c)

Ein weiterer politischer Fehler liegt in
der Natur unseres Landeshauptmannes, der es nicht ganz verwinden
kann, dass nicht unter ihm die "Hungerburgbahn-Neu" und das Kaufhaus
Tyrol realisiert wurden. Daher musste
er kräftig in die Suppe spucken und
hat mit den Ensembleschutz herbeiintrigiert.

GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2006 und 15.12.2006

d)

Jetzt wo er sieht, was er angerichtet
hat, spielt er sich als "Mediator" auf,
wobei er dabei nichts anderes versucht, als ein Wettbewerbsergebnis
nach politischem Geschmack umzugestalten.

Wettbewerbe sind nicht dazu da, dass sie
dann dem politischen Mehrheitsgeschmack angepasst werden. Wettbewerbe
sind der Versuch, um sich unter Zuhilfenahme von Expertinnen bzw. Experten
einem möglichst optimalen Ergebnis
anzunähern.
Die Politik hat die Aufgabe, vorher die
Rahmenbedingungen möglichst klar
vorzugeben, Bewusstseinsbildung in
Richtung Qualität zu machen und sich auf
die Seite der Qualität zu stellen, denn
diese ist unabhängig von der Frage "Alt"
oder "Neu".
Zur Fußgängerzone Maria-TheresienStrasse werden wir morgen, wenn die
Architekten im Gemeinderat sind, Gelegenheit haben zu diskutieren.
Was steht an?
Die Innsbrucker Grünen sind mit zwölf
Projekten für Innsbruck in die Koalitionsverhandlungen gegangen. Das sind keine
Groß(bau)projekte, sondern Themen, die
für das Leben und Zusammenleben der
Menschen in der Stadt besonders wichtig
sind. Meine Kolleginnen bzw. Kollegen
werden bei den einzelnen Budgetkapiteln
darauf eingehen.
Ich selbst möchte hier nur zwei Schwerpunkte herausgreifen: Die Bürgerinnenbzw. Bürgerbeteiligung und die Energiefrage.
a)

Bürgerinnen- bzw. Bürgerbeteiligung:
"Wir alle sind Stadt". Die "neue Art
des Regierens" hat sich bisher sehr
oft auf Bürgerinnen- bzw. Bürgerversammlungen reduziert, wo Sie, Frau
Bürgermeisterin, moderieren, referieren und teilweise die Leute auch belehren. Solche Bürgerinnen- bzw.
Bürgerversammlungen können nur
Beschwerdeableitefunktion haben.
Ich glaube, dass eine Bürgerinnenbzw. Bürgerbeteiligung ein Prozess
des Empowerments ist, wo man den