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Jahr: 2014

/ Ausgabe: 11-Protokoll_13_11_2014_gsw.pdf

- S.10

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- 695 -

sie ihr Auto abstellen können. Eine Überschreitung der Parkgrenzen oder der Zeit
wird bestraft und das ist teuer! Zumal große
Flächen im Saggen, in Pradl, in Wilten und
in Hötting West nunmehr als Parkstraßen
für € 7,-- pro Tag oder für eine Gebühr von
€ 0,70 pro halbe Stunde eingerichtet sind.
Neu ist die erhebliche Teuerung der gesamten Parkraumbenützung. Hier sind die SeniorInnen und die PensionsbezieherInnen besonders betroffen. Ältere Menschen, die ein
Auto besitzen, benötigen dieses vor allem,
um Einkaufswaren oder Gegenstände des
täglichen Gebrauchs zu transportieren.
Auch wenn das Netz der öffentlichen Verkehrslinien gut ausgebaut ist, ist es für nicht
mehr so bewegliche SeniorInnen nicht ratsam, mit vollen Einkaufstaschen oder anderen Gepäckstücken in einen Bus einzusteigen.
Die FahrerInnen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB)
sind durchwegs sportliche AutofahrerInnen.
Wenn sich dann ein/e solche/r Caraccioli Caracciola, das war ein Rennfahrer der
1930-er Jahre - ins Zeug legt und die Fahrgäste nicht mindestens eine Hand frei haben, um sich festzuhalten, haben sie die
Chance, meterweit durch den Bus zu segeln.
Die Folge einer solchen Parkraumbewirtschaftung ist der Einkauf am Stadtrand, in
den großen Zentren mit gratis Parkplätzen.
Das heißt wiederum, die Innenstadt verliert
KundInnen und in der Folge kommt es zur
Schließung von Geschäften. So viel Bettwäsche hat Gostner (Betten Tyrler) gar
nicht, um die zahlreichen leeren Auslagen
zu dekorieren. Mit Papier verklebte Auslagenscheiben sind aber keine Empfehlung
für die Wirtschaft einer Stadt.
Die Gastronomie ist ein Kapitel für sich,
wenn die Leute noch nach 19:00 Uhr Parkgebühren bezahlen müssen.
Aber es geht ja nicht nur um die Wirtschaft!
Es geht auch um die sozialen Kontakte. Die
neue Parkraumbewirtschaftung der typischen Wohngebiete ist für viele mit neuen
Kosten verbunden. Großeltern besuchen
gerne Kinder und Enkelkinder, bringen oftmals etwas mit. Aber das Auto in den vormals gebührenfreien Zonen geparkt, wird
zum Problem. Einerseits ist es zu teuer, andererseits ist es zeitlich limitiert.
GR-Sitzung 13.11.2014

Wer verlässt schon gerne eine angenehme
Familienrunde oder einen Freundeskreis,
um wieder Parkgebühr nachzuwerfen?
Ein besonderes Merkmal einer funktionierenden Stadt ist die Bewegung. Das heißt,
die Geschäftsstraßen sollten für den fließenden Verkehr freigehalten werden. Wenn
die Möglichkeit der Garagierung auf privaten Stellplätzen oder in Tiefgaragen für viele
EinwohnerInnen unerschwinglich ist, sollte
die Stadt Innsbruck entsprechende Regelungen treffen.
Die dritte Plage, das sind die gebührenpflichtigen Toiletten.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer:
GRin Dr.in Molling, ich möchte Sie nicht unterbrechen. Aber wenn Sie die sieben Plagen ausführen wollen, muss ich Sie darauf
hinweisen, dass die Zeit bereits von der
Redezeit der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP)
abgezogen wird.
GRin Dr.in Molling: Dann möchte ich hiermit
meine Ausführungen beenden.
GRin MMag.a Traweger-Ravanelli: Vielen
Dank, Frau Bürgermeisterin, für den Hinweis.
Seit Beginn ist die Parkraumbewirtschaftung
neu kein modernes, zielgerichtetes oder
ausgegorenes Parkraumbewirtschaftungskonzept. Es ist - das entpuppt sich immer
mehr - eine Belastung für die BürgerInnen,
die Wirtschaft und auch für die Kulturvereine. Wir haben es ja schon kurz gehört!
Bei den Kulturvereinen beginnen Veranstaltungen ja meist schon vor 19:00 Uhr. Da ist
es oft gar nicht möglich, die Veranstaltung
ungestört abzuhalten. Wir haben alle eine
Petition vom Turmbund, Gesellschaft für Literatur und Kunst, bekommen. Darin wird
die Beschwerde über die Parkraumbewirtschaftung neu eingebracht. Das wird auch
sicher nicht die letzte Petition zu diesem
Thema gewesen sein.
Aber auch für die BürgerInnen ist die Parkraumbewirtschaftung großteils eine Belastung. Die Stadtregierung hatte ja eigentlich
versprochen, dass attraktive Begleitmaßnahmen kommen. Das waren leere Versprechen, denn bis dato hat sich in dieser
Beziehung noch gar nichts getan.
Wenn jetzt jemand argumentiert: "Doch, es
gibt das Handyparken", dann hat er nicht