Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_08-Oktober.pdf
- S.39
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Betrieb, Finanzierung und dann Übertragen der Seilbahninfrastruktur an den
Eigentümer, sprich an die Innsbrucker
Nordkettenbahnen GesmbH (INKB). Dies
haben wir gemacht und nichts anderes.
Die Diskussionen im Vorfeld, ob das alles
sinnvoll ist oder nicht, wurden beinahe
über Jahrzehnte geführt.
Man hat sich dann entschieden, diesen
Weg zu wählen. Keiner hat damals auch
nur ansatzweise gefordert, dass nur
zugestimmt wird, wenn die Hungerburgbahn erhalten wird. (Beifall)
Die Ziele dieser Maßnahme waren
Effizienzsteigerung und wir wollten ein
Know-how für Konzept, Planung, Realisierung und Betrieb in das Projekt holen. Die
Präsentation vom Dezember 2004 sowie
die heutige zeigt Ihnen, mit welcher
Kompetenz unsere Partner hier am Werk
sind. Wir hatten natürlich auch vor, die
Realisierungszeit zu verkürzen. Die Frau
Bürgermeisterin zitiert oft meine mahnenden Worte hinsichtlich des Zustandes der
Hungerburg- und Nordkettenbahn. Das
war kein Spaß, denn wir mussten in den
letzten Jahren eine Menge Geld in die
Hand nehmen, um die Steuerungseinrichtung zu erneuern sowie die Signalanlage
auszutauschen. Diesen Arbeitsaufwand
macht niemand zum Vergnügen, ganz zu
schweigen vom Geld, welches hiefür
ausgegeben werden muss. Wir haben
dringend Zeit nötig, haben sie in Wahrheit
aber nicht mehr.
Wenn man mit Behördenvertretern,
Gutachtern und anderen in dieses Projekt
involvierten Planern spricht, dann wundern
sich alle, mit welcher Power hier gearbeitet wird. Wir haben einmal für ein Gespräch ausgehoben, wie viele Menschen
an diesen Vorarbeiten beteiligt sind. Es
sind teilweise fünfzig Leute auf der
planenden Seite zeitgleich tätig und das
seit Beschlussfassung im Gemeinderat im
Dezember 2004. Das sind nicht nur
Arbeitsstunden, sondern es sind auch
Werte entstanden. Das als kleine Anmerkung. (Beifall)
Wenn man ein PPP-Modell (Public Private
Partnership) wählt, dann gibt man
natürlich auch etwas auf. Ich hoffe, dass
dies allen Mitgliedern des Gemeinderates
seinerzeit auch klar war. Man gibt
GR-Sitzung 20.10.2005
bestimmte Kompetenzen aus der Hand
und das war bei Ausschreibung des
Vertrages bekannt. Das Betriebserlösrisiko, der Umsatz liegt dann in der Hand des
neuen Betreibers. Man kann dann kein
Wunschkonzert mehr anstellen. Mit
Vertragsabschluss werden diese Dinge
aus der Hand gegeben. Ich sage das
deshalb so klar und deutlich, um keine
Illusionen aufkommen zu lassen. Wir
haben einen Betreiber, der künftig für sein
Ergebnis verantwortlich zeichnet. Dieser
Weg wurde gewählt, weil die wirtschaftlichen Belastungen für die Stadt Innsbruck
nicht mehr tragbar waren.
Was sollte noch gemacht werden? Hier
kommen wieder die Interessen der Stadt
Innsbruck massiv ins Spiel. Es sollte
verhindert werden, dass die öffentliche
Infrastruktur verfällt. Wenn ich mir die
Diskussion anhöre, geht es genau darum,
dass die Innsbruckerinnen bzw. Innsbrucker nach wie vor auf ihre Seegrube und
auf das Hafelekar wollen. Es mussten
Schritte gesetzt werden, um dies zu
sichern. Dass nun die bei vielen unbeliebte "Hungerburgbahn-Neu" dazukommt, hat
einen Grund.
Es wurden Gutachten erstellt, wie dieses
Gebiet überhaupt überleben kann, nämlich
mit einem guten leistungsfähigen Zubringer und mit einer wesentlich erhöhten
Kapazität. Das stand eindeutig fest und
war auch jedem bekannt. Die Begrenzung
der Bereitstellung öffentlicher Mittel war
natürlich genauso ein Thema. Es hat viele
Modellberechnungen gegeben. Es wurde
nach wie vor immer wieder kolportiert,
welche Zeit stimmt, wie viel Abgang es bei
den Anlagen gibt und wie viel die Stadt
Innsbruck zahlt bzw. ob der Betrag in der
Höhe von knapp € 15 Mio stimmt.
Wir haben in der Zwischenzeit keine
anderen Zahlen, welche damals im
Gemeinderat vorgelegt wurden, benutzt.
Wenn ich aber zu einer Bürgerversammlung komme und mir wird dort erklärt, dass
sie gehört hätten, es wäre ein Betrag von
€ 900.000,-- so kann ich für dieses
Gerücht nichts dafür. Die Zahlen, die wir
damals verwendet haben, war ein
Durchschnitt der Betriebsabgänge der
letzten Jahre der Nordkettenbahn einschließlich der Hungerburgbahn.