Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 2006_03-Maerz.pdf
- S.85
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Ich konnte mich erinnern, dass ich gefragt
habe, dass dieser wirklich meint, wenn
jemand das "Gestanglwerk" der Firma
IKEA kauft, dass er dann noch in die
Innenstadt fährt, und eine sehr hochwertige Ware im Textilbereich kauft. Dieser
Innenstadtkaufmann hat mir ein Ja als
Antwort gegeben. Daraufhin habe ich mir
gedacht, dass ich nicht die Märtyrerin
spielen werde und wir lassen die Sache
laufen. Dies war richtig. Man hat damals
auch schon von der kleinen "Krot"
gesprochen. Wie ich gehört habe, dass
sich die Städte Imst und auch Wörgl
interessieren, waren wir zum Handeln
gezwungen. Es war damals die ganz
gleiche Situation vorhanden.
Wer den Bürgermeister von Rum kennt,
weiß, dass er immer sehr freundlich, aber
seinem Geld nicht Feind ist, aber sich über
uns ins Fäustchen lacht. StR Dr. PokornyReitter, ich glaube Ihnen ja nicht alles,
aber das, dass sich die Firma Eybl dann in
Rum ansiedelt, glaube ich Ihnen aufs
Wort. Ich meine bei Abwägung aller Vorund Nachteile ist es die bessere Entscheidung, das zu machen. Wir stimmen ab,
denn wir wissen, was wir wollen. Die Leute
und auch die Medien sollen wissen, dass
wir uns keine Entscheidung leicht machen.
Ich würde vorschlagen, dass wir jetzt zur
Abstimmung schreiten sollten.
GR Willi: Ich möchte noch eine zweite
Wortmeldung vornehmen, denn die
Aussagen waren relativ massiv. Ich
beobachte die Raumordnung in Tirol seit
ich im Tiroler Landtag sitze. Faktum ist,
dass Raumordnung die letzte wirklich
große politische Einflussmöglichkeit
darstellt. Wie unser Land aussieht,
bestimmen wir über die Raumordnung.
Wenn Sie sich das Inntal in der Entwicklung der letzten zehn Jahre ansehen, dann
stellen wir fest, dass sich um die Bezirksstädte, vor allem um Imst, um den Raum
Innsbruck mit Neu-Rum sowie um den
Raum Schwaz, Wörgl und Kufstein, große
Gürtel mit Einkaufszentren gebildet haben.
Schön ist das nicht, das hat GR Hüttenberger auch gesagt. Das ist aber so
entstanden und war politisch gewollt, denn
nur, wenn man die Flächenwidmungen
vornimmt, geht das.
GR-Sitzung 30.3.2006
Jetzt stehen wir vor einer Frage, auf die es
ankommt. Es gibt viele Für und Wider, die
wir gehört haben. Die einen finden dies
und die anderen jenes wichtig. Die Frage
ist, ob wir mit dieser Abstimmung heute
das Einkaufszentrum DEZ plus IKEA um
einen weiteren interessanten Quotenbringer erweitern und verstärken wollen oder
nicht. Das ist die zentrale Frage.
Sie wissen genauso gut wie ich, dass das
ganze System mit den Einkaufszentren
am Stadtrand nur auf Grund der Tatsache
funktioniert, dass alle Leute ein Auto
haben und dass das Autofahren relativ
billig ist. Ich frage Sie jetzt, wenn Sie in die
Zukunft blicken, glauben Sie, dass das so
weiter geht, dass das Auto weiterhin
relativ billig sein wird und dass sich das
Einkaufsverhalten auf dem Auto aufbaut?
Oder glauben Sie, dass der Weg eher in
die nähere Versorgung, in die Innenstädte
zurückgeht? Hier gehen die internationalen Entwicklungen eben anders.
Wir sind als Innsbrucker Grüne überzeugt,
dass es wichtig wäre, gerade jetzt die
Innenstädte zu stärken. Das ist unser
Weg, weil wir glauben, dass wir von den
Einkaufszentren am Stadtrand im Land
Tirol genug haben, nämlich zwischen Imst
und Kufstein.
Wenn Sie sich Lienz ansehen, dann
bemerken Sie, dass das genauso ist. Das
ganze System funktioniert nur auf Basis
des Autos und erzeugt viel Verkehr mit
allen Schwierigkeiten. Sie wollen offensichtlich - aber das ist Ihrer Entscheidung , diese Entwicklung unterstützen. Sie
wollen mehr am Stadtrand mit dem Auto
und sagen einfach, dass für Sie der Saldo
an Arbeitsplätzen positiv ist. Ok, das ist
Ihre Einschätzung.
Meine Einschätzung ist gerade seit der
Wortmeldung von Bgm.-Stellv. Mag.
Dr. Bielowski eine andere. Er hat gesagt,
dass die Firma Eybl so gut ist, weil sie so
gute Verkäufer hat, die gut ausgebildet
sind. Genau diese Verkäufer sind dann die
Konkurrenten zu den kleineren Sportgeschäften in der Innenstadt, die von ihrer
Nische, sprich ihrer Verkaufskompetenz
leben. Also für mich ist offensichtlich, dass
diese Diskussion nur auf einen Punkt
hinzielt, unter dem Saldo Arbeitsplätze für
Innsbruck und bevor uns das andere