Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_04-April.pdf
- S.41
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punkten, jemals realisiert wird, steht in den
Sternen. Die Naherholungsqualität, außer
der Verlegung des Riesenrundgemäldes,
steht in den Sternen und ist durch gar
nichts gesichert.
Damit komme ich schon zum Punkt der
touristischen Attraktivität: Hier scheint in
der Argumentation höheren Orts irgendwo
ein Fehler vorzuliegen. Das Verkehrsgutachten weist nämlich nach, dass es
überhaupt keine ernsthaften Verkehrsprobleme geben wird, weil es nicht mehr
Besucherinnen bzw. Besucher als vorher
gibt.
Man sagt, dass wir das machen müssen
und hier zitiere ich aus dem Akt:
"Die Konzentration der bisher im Stadtraum verstreuten Monumente und
historischen Zeugnisse am Ort ihrer Zeit."
Wir konzentrieren also verstreute Denkmäler und denken, dass dann die Touristinnen bzw. Touristen wie die Blöden
hinlaufen bzw. hinfahren werden. Wir
haben heute nämlich gelernt, dass man
sich nicht darauf verlassen darf, dass alle
zu Fuß und mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf dem Weg
sind. Also müssten sie doch wie die
Gestörten mit dem Auto dort hinfahren.
Wir schaffen überhaupt nicht mehr
Parkplätze, werden überhaupt kein
Verkehrsproblem und nicht mehr Autos
am Bergisel haben, aber wo bleibt dann
die touristische Attraktivität, frage ich mich
in meiner Blödheit und Unschuld. Wenn
wir dort eine touristische Attraktivität
haben und mehr Leute auf den Bergisel
strömen, die bisher nicht dorthin geströmt
sind, werden wir wohl auch mehr Verkehr
haben, den wir in irgendeiner Weise in den
Griff bekommen müssen. Wir werden aber
nicht mehr Verkehr haben, weil der
Gutachter, der im Auftrag der Tiroler
Landesregierung beauftragt wurde, sagt,
dass es nicht mehr Verkehrsbelastung
geben wird. Dann wird die Annahme der
geradezu sensationellen touristischen
Attraktivität halt nicht stimmen.
Für mich bleibt von den vorgeschobenen
Gründen, warum wir das Örtliche Raumordnungskonzept (ÖROKO) ändern
müssen, außer einem nichts übrig. Es ist
der allerhöchste landesherrliche Wille,
GR-Sitzung 19.4.2007
dass zum Gedenkjahr 1809 am Bergisel
irgendeine Pyramide "hingeklescht" wird,
da jeder ordentliche Pharao eine Pyramide
errichtet hat. Wenn man sich das unbedingt einbildet, soll es sein, aber hier bin
ich der Meinung, dass im Tiroler Kulturbereich - vom Sozialbereich sprechen wir
erst gar nicht - an allen Ecken und Enden
das Geld fehlt. Wir werden aufgrund des
Gedenkjahres 1809 für Bauten und
drumherum keine € 11 Mio auszugeben
haben. Das halte ich für schlicht und
einfach übertrieben und für eine Geldverschwendung.
Ich kann dieses öffentliche Interesse an
dem neuen Museumskomplex - wie es
bisher vorliegt - einfach nicht sehen.
Daher ist es für mich unerträglich, dass mit
einem Federstrich zum Beispiel eine
ökologische Freihaltefläche, welche die
Mag.-Abt. III, Stadtplanung - im Jahr 2002
wurde das im Gemeinderat beschlossen nicht aus Jux und Tollerei eingetragen hat,
jetzt umgewidmet bzw. im Widerspruch
zum Örtlichen Raumordnungskonzept
(ÖROKO), das dort von einer ökologischen Freihaltefläche, nämlich am
Hangbereich zur Sillschlucht spricht, jetzt
Bauland für ein Museum werden soll.
Wenn ich wüsste, wozu dieses Museum
gut ist, würde ich nicht wegen 100 m2
ökologische Freihaltefläche in Tränen
ausbrechen. Diese 100 m2 könnte man für
einen guten gesellschaftlichen Zweck
noch opfern. Nachdem ich aber bis heute
nicht weiß, wofür das Geld ausgegeben
wird und wofür dieser zugegebenermaßen
architektonisch wunderschöne Bau in die
Gegend gestellt wird, ärgert es mich, dass
wir jetzt unter behauptetem öffentlichen
Interesse, eine vorgesehene ökologische
Freihaltefläche in eine Sonderfläche für
ein Museum umwidmen. Es kann mir im
Übrigen niemand einreden, dass dort an
der Hangkante, auch wenn in 15 Meter
Höhe ganz toll hinaustragend gebaut wird,
die Vegetation nicht nachhaltig beschädigt
wird.
(Bgm. Zach: An der Hangkante gibt es
nichts Schützenswertes.)
Die eine Möglichkeit ist, dass unsere
Mag.-Abt. III, Stadtplanung, geschlampt
hat, wie sie damals bei der Erhebung
festgestellt hat, dass es sich hier um eine