Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 2007_04-April.pdf
- S.42
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ökologisch wertvolle Fläche handelt. Die
andere Möglichkeit ist, dass das Amt der
Tiroler Landesregierung bzw. dessen
Gutachter - die Gutachter des Bauwerbers
bestätigen die Unschädlichkeit des
Bauvorhabens - ausrichten lässt, dass
man sich getäuscht hat, da diese Fläche in
Wirklichkeit nicht so ökologisch wertvoll
ist. Man sollte vielleicht näher hinterfragen,
was hinter dem Gutachten des Amtes der
Tiroler Landesregierung steht.
Auch wenn jene, die das gerne bauen
würden, sagen, dass es unbedenklich ist,
kann in meinen Augen eine Abwägung
zwischen verschiedenen Gütern nicht
stattfinden. Oder aber es bleibt wirklich die
Aussage, dass die Mag.-Abt. III, Stadtplanung oder der Gemeinderat "geschlampt"
hat, als am Bergisel eine ökologische
Freihaltefläche in das Örtliche Raumordnungskonzept (ÖROKO) hineingekommen
ist.
Ich komme zum Schluss und fasse es auf
eine Aussage zusammen: Weil kein
Museumskonzept vorliegt und die
Gestaltung des Gesamtareals als öffentliche Naherholungsfläche, vor allem
hinsichtlich der Finanzierung, völlig
ungeklärt ist sowie die behauptete
touristische Attraktivität weder nachgewiesen noch im Ernst zu erwarten ist, fehlt für
mich jegliches öffentliche Interesse als
gesetzlich zwingende Grundlage für die
Änderung des Örtlichen Raumordnungskonzeptes (ÖROKO) und eine Flächenwidmung. Aus mangelndem öffentlichen
Interesse lehnen wir die Punkte a) bis d)
ab.
Man kann nicht zuerst umwidmen - einen
Architektenwettbewerb hat man schon
vorher gemacht - dann zugegebenermaßen ein wunderschönes Haus in die
Gegend "hineinpflastern" und während
man baut, denkt man darüber nach, wofür
man dieses Haus errichtet und was man
hineinstellen könnte. (Beifall von Seiten
der Innsbrucker Grünen)
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer: Ich
bin natürlich nicht der Meinung, die jetzt
GR Mag. Fritz referiert hat. Ich war bereits
seinerzeit als Mitglied in der Wettbewerbsjury tätig und es war sehr interessant,
diesem Wettbewerb zu folgen. An dieser
Idee, die dort entstanden ist und dem
GR-Sitzung 19.4.2007
Wettbewerb zugrunde gelegt wurde,
waren zirka 80 Projektwerber und
Wettbewerbsteilnehmer beteiligt. Es war
ein sehr großer Wettbewerb, der letztendlich im Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck (OSVI) durchgeführt wurde und es längere Zeit gedauert
hat, bis man überhaupt alle Projekte
entsprechend bewerten konnte.
Dieser Wettbewerb hat in sehr hohem
Maß ausgezeichnete Arbeiten aufgewiesen. Letztendlich wurde ein Projekt - das
heute vor der Sitzung des Gemeinderates
vorgestellt wurde - zum Siegerprojekt
gemacht, welches von architektonischer
und planerischer höchster Qualität ist. Das
ist jedenfalls für uns eine große Freude.
Man kann auch nicht sagen - hier bin ich
nicht derselben Meinung wie GR Mag.
Fritz -, dass es keine öffentlichen Interessen gibt. GR Mag. Fritz vermag nur diese
nicht zu sehen. Es gibt aber jedenfalls
entsprechende öffentliche Interessen,
nämlich alleine dadurch, dass es zu einer
wesentlichen Aufwertung des derzeitigen
Bestandes in diesem Bereich kommt und
das bisher als solitär dort stehende
Sprungschanzen-Objekt einen entsprechenden Gegenpart bekommt. Auch hier
sind die Aussagen der Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, entsprechend niedergeschrieben. Weiters hat die Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, festgehalten, dass es dort
jedenfalls zu einer wesentlichen Gesamtverbesserung kommt.
Wenn die bisher über das Stadtgebiet
verstreuten einzelnen Zeugnisse einer
bestimmten Zeit letztendlich auf einem
Areal, dass aus der Historie hervorgehend
auch jene Stätte ist, wo es am besten
untergebracht ist, zusammengefasst
werden, dann sind das öffentliche
Interessen. Für uns ist es ein wesentliches
öffentliches Interesse, dass wir unsere
Tradition pflegen, uns auf unsere Werte
besinnen, wir uns durchaus darauf
besinnen, dass es Heimat gibt und wir um
diese Heimat kämpfen bzw. um sie
bemühen dürfen. Das sind aus meiner
Sicht durchaus öffentliche Interessen, aber
aus der Sicht der Innsbrucker Grünen
wahrscheinlich nicht. (Beifall)
Ich glaube, dass wir uns hier in unserem
Weltbild kräftig unterscheiden. Ich bin der