Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_04-April.pdf
- S.34
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können, dann ist das ganz klar. Wenn
jemand in einem normalen familiären
Umfeld mit einem Kommunikationsproblem lebt, hat er oder sie zumindest,
behinderter oder alter Mensch die
Möglichkeit vieles noch wahrnehmen zu
können, was sich dort abspielt.
Wenn man aber in einem Altersheim
Leben hineinbringen will, sodass es etwas
zum Miterleben und zum Wahrnehmen
gibt, dann ist das schon eine ziemlich
massive Anstrengung, die man unternehmen muss, damit das funktioniert. Das
Ganze, das muss man schon sagen, ist
nicht gut angekommen, dass meine
Kollegin die Wohnheime Ghettos genannt
hat, aber wenn eine Zusammenballung
von vielen Menschen mit den gleichen
Problemen erfolgt, dann ist es sehr
schwierig, dort noch normales Leben zu
erleben. Auf der anderen Seite haben wir
die vielen Menschen, die in ihren Wohnungen allein vereinsamen, weil das auch
ab einer gewissen fortschreitenden
Behinderung nicht das optimale Modell ist.
Es ist dann auch nicht mehr toll, wenn
diese Menschen allein in ihren Wohnungen sitzen.
Wir benötigen daher etwas dazwischen.
Nicht allein zu Hause und nicht allein in
Großeinrichtungen ...
(Bgm.in Zach: Und nicht in Verbänden.)
Ich schlage vor, ...
Bgm.in Zach: Ich kann es jetzt eigentlich
nicht tolerieren, dass wir unter einem
Bebauungsplan darüber diskutieren. GRin
Mag.a Schindl-Helldrich, offensichtlich
besteht sehr viel Bedarf darüber zu
sprechen. Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger
hat mir gerade gesagt, dass er bereit
wäre, darüber zu diskutieren. Ich kann das
bei diesem Tagesordnungspunkt nicht
weiter zulassen, weil das eine grundsätzliche Debatte wird.
Man könnte das im Ausschuss für soziale
Daseinsvorsorge einmal diskutieren, damit
man grundsätzlich einmal darüber spricht.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ich
schlage vor, dass der Ausschuss für
soziale Daseinsvorsorge ein Heim
besichtigt, denn man kann dann auch vor
Ort mit den Leuten sprechen und im
Anschluss daran darüber diskutieren.
GR-Sitzung 24.4.2008
Bgm.in Zach: Ich höre immer von den
Hausgemeinschaften im Malfatti-Heim,
aber man muss dieses besuchen und sich
das selber ansehen, um mit den Leuten
vor Ort zu sprechen. Es kann dann eine
Debatte geführt werden. Es gibt in jedem
Heim Räume, wo man sich zusammensetzen und debattieren kann. Wäre das ein
Vorschlag?
GRin Mag.a Schindl-Helldrich: Die Heime
kennen Renate und ich jedes einzelne in
der Stadt Innsbruck sehr gut. Diesbezüglich gibt es keinen Bedarf. Unser Bedarf
wäre es einmal wirklich über Alternativen
zu diskutieren, die zwischen Heim und zu
Hause liegen. Welche Möglichkeiten gibt
es? Es gibt diesbezüglich ganz viele. Ich
wünsche mir einfach in der Stadt Innsbruck, dass wir uns wirklich darum
bemühen.
Ich weiß nicht, wer sich von Ihnen den
ARD-Schwerpunkt diese Woche sich
ansieht, denn ich denke mir, dass es
wirklich ein ganz spannendes Thema ist,
was es alles an Möglichkeiten gibt.
Ich möchte noch einen Satz zur Finanzierung sagen und dann bin ich fertig. Auch
im Behindertenbereich hat man lange Zeit
gemeint, dass man kleine Einrichtungen
nicht finanzieren könnte, weil nur die
großen wirtschaftlich sind. Es hat sich
genau das Gegenteil herausgestellt.
Kleine Einheiten sind leistbar, mit einer
Einschränkung, wenn die Pflegebedürftigkeit sehr groß wird, wird es schwierig.
Beschluss (einstimmig):
Der Antrag des Bauausschusses vom
10.4.2008 (Seite 369) wird angenommen.