Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_02-Feber.pdf
- S.42
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Jahr 2004 von Bgm.-Stellv. Dipl.Ing. Sprenger eingebracht und - soweit ich
weiß - sogar einstimmig beschlossen, aber
dann in den Gremien der Tiroler FlughafenbetriebsgesmbH (TFG) ad acta gelegt
wurde. Ich habe dann im Jahr 2007
diesbezüglich noch einmal einen Versuch
gestartet, der jedoch abgelehnt wurde.
Ich komme auf zwei Punkte: Der eine
Punkt ist die Lärmsituation am Flughafen
Innsbruck selbst. Ich habe im letzten Jahr
eine Analyse des Wintercharterverkehrs
gemacht und die daraus veröffentlichten
Zahlen bzw. ihre Richtigkeit wurden auch
von der Tiroler FlughafenbetriebsgesmbH
(TFG) bestätigt. Im Winter deshalb - der
Linienverkehr überholt ja teilweise sogar
schon den Charterverkehr -, weil zu dieser
Zeit die großen "Lärmbomber" an den
Wochenenden die Stadt Innsbruck
frequentieren.
Wir hatten alleine im Jänner, Feber vom
Jahr 2007 auf das Jahr 2008 eine
Steigerung um 27 % der Gesamtflugbewegungen. Auch der Geschäftsflugverkehr
ist mittlerweile ein nicht mehr zu unterschätzender Flugverkehr. Linien- und
Charterverkehr haben von Jänner, Feber
2007 auf Jänner, Feber 2008 um 21 %
zugenommen.
Wenn man sich nur die Wintersaison 2008
von Anfang Dezember 2007 bis Anfang
April 2008 ansieht, haben wir mehr als
13.000 Flugbewegungen am Flughafen
Innsbruck gehabt. Von diesen mehr als
13.000 Flugbewegungen haben fast
2.500 alleine an der Messstelle 1 (Ursulinen) den maximalen Schallpegel von
90 Dezibel überschritten.
Im Amt der Tiroler Landesregierung Technischer Umweltschutz laufen die
Daten aus den Lärmmessanlagen
Ursulinen, Allerheiligen und Völs in den
Computer und gleichzeitig werden die
Flugbewegungsdaten von Austro Control
Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt mbH (ACG) zusammengeführt. Es
werden Excel-Listen erstellt, aus denen
man für den jeweiligen Tag die Starts und
Landungen, die Fluglinie, das Fluggerät,
die Messstellen 1, 2, 3 ersehen kann.
Die Daten existieren zwar, aber nicht in
ihrer Verknüpfung, weil erst seit ungefähr
einem halben Jahr dieser Posten beim
GR-Sitzung 26.2.2009
Technischen Umweltschutz nachbesetzt
bzw. vakant wurde. Man ist gerade dabei,
die Daten auf einem noch höheren und
präziseren technischen Niveau neu
zusammenzuführen.
Im Moment gibt es keine diesbezüglichen
Daten, aber es gibt sehr kompetente
AnrainerInnen, die teilweise an den
Wochenenden mit geeichten Messgeräten, sowohl in Kranebitten als auch
entlang der Kranebitter Allee Messungen
durchgeführt haben. Die Situation dürfte
sich hinsichtlich der Zahlen nicht besonders verändert haben. An Sams- und
Sonntagen gibt es teilweise innerhalb von
zehn Minuten drei bis vier Flugbewegungen. Die Flugbewegungen häufen sich an
manchen Tagen zu manchen Zeiten
extrem.
Interessant ist, dass die neue Flugfrequenz-Statistik des Flughafens Innsbruck
für das Jahr 2008 vorliegt. Wir hatten im
Jahr 2008 insgesamt 44.560 Gesamtflugbewegungen. Wenn man das weiterhin
extrapoliert, würde die Stadt Innsbruck
irgendwann einmal mit 50.000 Flugbewegungen einen Großflughafen haben, der
hinsichtlich der Richtlinien ganz anders zu
beurteilen wäre. Die Gesamtflugbewegungen haben gegenüber dem Jahr 2007 um
5,16 % und der Linien- und Charterverkehr
hat von 2007 bis 2008 um 8,24 % zugenommen. Der Flugverkehr boomt, was
natürlich aus wirtschaftlicher Sicht für den
Flughafen Innsbruck wichtig ist.
Nichtsdestotrotz ist es genauso wichtig
darauf zu achten, dass der Flughafen
Innsbruck seine Akzeptanz möglichst breit
behält. Deshalb ist es europaweit mittlerweile fast schon eine Norm, auf größeren
und kleineren Flughäfen nicht nur zu
versuchen den Lärm an der Quelle,
sondern auch bei den Empfängern zu
reduzieren. Das heißt, bei den Häusern
selbst, also passiven Lärmschutz zu
vollziehen.
Dafür gibt es viele Modelle, wie in
München, Leipzig und Salzburg. In
meinem Antrag habe ich mich auf das
Modell Wien konzentriert. Die Flughafen
Wien AG hat seit dem Jahr 1996 ein
Fensterförderungsprogramm, welches im
Jahr 2006 im Rahmen der Wien-Mediation
im Zusammenhang mit der Errichtung