Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 2011_04-Feber.pdf
- S.13
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 66 -
ne Natur zu erwandern. Ich glaube, das
Schöne ist, wenn man bei uns in der Natur
nicht fahren, sondern gehen kann.
der Umgebung ist nichts Attraktives vorhanden. Das sind ganz wesentliche Fragen.
Mir kommt das Ganze schon sehr weit
fortgeschritten vor. Ich betreibe selbst ein
kleines Hotel und könnte Ihnen einiges erzählen, warum die Leute nach Innsbruck
kommen, vielleicht auch Schi fahren gehen und warum sie kurz oder länger bleiben. Dabei kommt man auf sehr erstaunliche Ergebnisse, wo ich persönlich glaube,
dass das alles kein langfristiger Erfolg ist,
um eine Region zu positionieren.
Die Stadt Innsbruck ist natürlich nicht mit
Destinationen wie Ischgl und Kitzbühel zu
messen. Innsbruck muss sich im Wettbewerb mit Alpenstädten wie Grenoble, wo
das nächste Schigebiet dreißig Kilometer
entfernt ist, messen. Auch in Bozen und
Trient gibt es kein entsprechendes Angebot. Unter diesen Positionierungsmöglichkeiten ist davon auszugehen, dass auch
von dort eine wesentliche Auslastung zu
erwarten ist. Dies einerseits aus den bestehenden und den zukünftig zu entwickelnden Betten und andererseits natürlich
auch aus dem Bereich der Einheimischen
und derjenigen, welche aus dem Großraum Innsbruck in der unmittelbaren Umgebung ein entsprechendes, attraktives
Angebot haben sollten.
Hat man bei dieser großen Variante und
auch beim Ist-Zustand überlegt, ob dieses
Gebiet langfristig, mit oder ohne Investitionen, im Vergleich zu hoch gelegenen Regionen eine Chance im Schitourismus
hat? Dort ist der Gast verwöhnt und will
vom Bett in die Schi steigen und gleich
hinunter fahren. Er will überhaupt in kein
Verkehrsmittel einsteigen, um irgendwohin
zu kommen. Das sind für mich sehr zentrale Fragen. Hier geht es nicht nur um Österreich, sondern auch um die Nachbarländer und Übersee.
Mittlerweile ist der Tourismus so flexibel
geworden, dass ganz andere Faktoren mit
hineinspielen. Auch die Fragen: "Wer kann
sich heute das Schi fahren noch leisten?",
"Wird es nicht nur ein elitärer Sport?" und
"Geht der Gast nicht nur nach St. Anton,
Lech oder St. Moritz?"
Dipl.-Ing. Ploner: Danke, das sind sehr
zentrale Fragen. Selbstverständlich haben
wir uns im Rahmen der Projektentwicklung
gemeinsam mit den Planungsverbänden
und den Betreibern darum gekümmert.
Insbesondere im Stubaital gab es Befragungen, weil dort die Situation am dringlichsten ist. Man denke daran, dass das
Schigebiet Schlick 2000 mit viertausend
Personen sehr oft überfüllt ist. Dies insbesondere, wenn der Stubaier Gletscher
nicht einsatzfähig ist. Die Gäste haben
dann keine Möglichkeit, in diesem Bereich
noch ein Schigebiet zu besuchen, das eine entsprechende Aufnahmekapazität hat.
Auch bei den Innsbrucker Nächtigungsgästen, welche zu Kongress- und Kulturreisen kommen, hat man sich gefragt, ob
keine Möglichkeit besteht, einen Tag in einem Schigebiet in der Nähe zu nutzen. In
GR-Sitzung 24.2.2011
GR Buchacher: Ich nehme an, das Kundenpotential im Großraum Innsbruck wird
nicht größer werden? Die Liftgesellschaften werden schauen, wer sich das größere
Stück sichern kann. In diesem Zusammenhang möchte ich fragen, wie es mit
den kleinen Schigebieten in unserer Umgebung (Patscherkofel, Glungezerbahn,
Serlesbahnen Mieders, Bergbahnen
Rangger Köpfl), welche auch teilweise Innsbrucker Steuergelder erhalten und wo
die InnsbruckerInnen gerne hinfahren,
weitergehen soll? Wird bewusst in Kauf
genommen, dass diese kleinen Schigebiete zusperren müssen?
GRin Mag.a Pitscheider: Ich frage mich,
wozu dies noch präsentiert wird, wenn sogar der Landeshauptmann persönlich
sagt, dass das Projekt nicht kommen wird.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zur tatsächlichen Berichtigung! Er hat gesagt, dass es
derzeit viele rechtliche Hürden gibt.)
Genau auf diese rechtlichen Hürden
möchte ich gerne zurückkommen. Die
Kalkkögel sind dermaßen ein majestätischer schöner Gebirgsblock. Deshalb gibt
es dort ein Ruheschutzgebiet und es ist
auch bei der Alpenkonvention ausgeschlossen, dass das angetastet wird. Es
hat schon seinen Sinn, dass die Alpenkonvention solche Gebiete schützt, damit
wirtschaftliche Interessen in diesen Gebieten hintangehalten werden müssen.