Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-10-13-GR-Protokoll.pdf
- S.27
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stellt überhaupt niemand in Zweifel. Ich
glaube, dass jedem hier klar ist, alles, was
wir Politiker zu tun haben, ist aufhören zu
reden und endlich in das Handeln zu kommen.
(Auf Wunsch des Mandatars werden seine
Wortmeldungen nicht gegendert.)
GR Mag. Falch: Der Weltklimarat hat tausende Studien zum Klimawandel ausgewertet. Daraus kann man klar entnehmen, dass
der Zustand unseres Planeten sehr schlecht
ist. Der Klimawandel hat nachweisbar Auswirkungen auf unser Wetter, wie alle diese
Wetterphänomene zeigen. Die vielen Wetterextreme bis hin zum Abschmelzen der
Polkappen zeigen sehr klar und sind eindeutige Belege für die Auswirkungen des
Klimawandels.
Seit Jahrzehnten wissen wir von dieser Bedrohung. Ich glaube aber, dass wir alle nicht
entsprechend reagiert haben. Wir dürfen auf
jeden Fall nicht so weitermachen. Aus der
Klimakrise darf keine Klimakatastrophe werden. Daher muss die Menschheit ihr klimaschädliches Verhalten rasch ändern. Die
Zeit drängt und es muss alles unternommen
werden, damit in der Europäischen Union
(EU) die CO2-Emissionen bis zum
Jahr 2030 um die Hälfte reduziert werden
und die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral
ist.
GR Depaoli, Du behauptest, dass wir das in
der Stadt Innsbruck nicht beeinflussen können. Für mich stellt sich hier die Frage, was
passiert, wenn das jede/r auf der ganzen
Welt sagt. (Beifall)
Auf jeden Fall sind wir alle gefordert. Die
Politik, die Wirtschaft und jede/r Einzelne
von uns, um die Folgen der globalen Klimaerwärmung in den Griff zu bekommen. Wir
haben heute schon gehört, dass die Stadt
Innsbruck bereits einiges geleistet hat. Ich
würde sogar sagen sehr viel geleistet. Das
heißt aber nicht, dass man nicht weiterhin
alles daransetzen muss, um zu arbeiten.
Viele Bereiche unseres Lebens stehen vor
gewaltigen Umbrüchen. Ohne entsprechende Verhaltensänderungen ist dieser
Kampf nicht zu gewinnen. Wichtig dabei ist
auch, dass die Klimapolitik eine große soziale Frage beinhaltet. Die Klimapolitik darf
nicht unsozial sein.
GR-Sitzung 13.10.2021
Ich glaube, dass wir alle bzw. die ganze
Welt vor einer Herkulesaufgabe stehen. Wir
müssen die Klimaziele erreichen, damit das
globale Klimasystem nicht kollabiert.
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc:
Für die meisten hier im Raum ist die größte
Herausforderung, etwas zu tun und Dinge
umzusetzen. Wir haben schon sehr viel gehört über Amerika und Deutschland. Befremdend für mich ist, dass die Luft zum
Einatmen für einen ärmeren Menschen
schädlicher ist als für einen reichen, aber
auch das kommt bei uns im Gemeinderat
vor.
Ich möchte heute jene Maßnahmen aufzeigen, die wir und vor allem ich gemeinsam
mit der ÖVP in meinen Ressorts umgesetzt
haben, um zu einer klimafitten Stadt zu werden.
Die Mag.-Abt. III, Wald und Natur, hat in
den letzten eineinhalb Jahren
44.000 Bäume gepflanzt. Das Stadtgebiet
von Innsbruck hat einen Waldanteil von
über 40 %, nahezu 50 %. Das sind ungefähr
5.200 Fußballfelder, damit man sich das
vorstellen kann. Es wurde vorwiegend
Mischwald gepflanzt, also Laubbäume wie
Kirschen, Ahorn, Buchen, Nüsse, Eschen,
Eichen und Linden. Das sind alles nachhaltige Bäume, die sowohl der/m ForstwirtIn
unterstützend dienen als auch dem Klimaschutz für einen klimafitten Wald in unserer
Stadt.
Auch in Zukunft werden wir dieses Projekt
weiter forcieren. Es wurde vorwiegend auf
städtischen Flächen umgesetzt, wir werden
aber mit den WaldaufseherInnen auch die
WaldbesitzerInnen Innsbrucks beraten, damit auch sie in Zukunft einen Beitrag für einen klimafitten Wald und eine klimafitte
Stadt leisten können. In den nächsten Monaten und Jahren werden weitere
10.000 Bäume gepflanzt.
Über die Waldfläche hinaus wurden von der
Mag.-Abt. III, Wald und Natur, auch bei
Spazierwegen im Naherholungsgebiet klimafitte Maßnahmen gesetzt. Erst neulich
wurden 30 Großbäume gesetzt. Z. B. beim
Viller Moor, das ein sehr sonniger Platz ist,
wurden schattenspendende Bäume gepflanzt, die bereits über drei bis vier Meter
hoch sind. Das war eine Edelkastanie, eine
Esche, eine Vogelbeere und auch eine
Linde, die über 500 Jahre alt werden kann.