Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-11-17-GR-Protokoll.pdf
- S.17
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für Sport und Gesundheit und dem Ausschuss für Bildung, Gesellschaft und Diversität stattgefunden. Dort wurde auch über
dieses Thema gesprochen. Das stationäre
Angebot in den psychiatrischen Einrichtungen und bei niedergelassenen PsychiaterInnen muss ausgebaut werden und es
braucht dringend niederschwellige und leistbare Behandlungsangebote!
Natürlich benötigen wir dafür das Land Tirol
und den Bund! Ich möchte heute weniger
auf die problemorientierten Themen eingehen, die oftmals in den Zuständigkeitsbereichen von Land und Bund liegen. Ich möchte
mir anschauen, welche positiven und stärkenden Angebote wir in der Stadt Innsbruck
tatsächlich anbieten können, um für die Jugendlichen und Kinder die aktuelle Situation, aber auch das Leben in Zukunft, zu
verbessern.
Hierzu gehe ich auf einige Punkte speziell
ein. Der erste Punkt ist enorm wichtig, obwohl wir ihn oft nicht so klar vor uns sehen.
Es gibt positiv stärkende Angebote durch zivilgesellschaftliches Engagement in Form
von Sport- und Kulturvereinen, aber auch in
Form von offener Jugendarbeit. Die Stichwörter lauten Resilienz und Widerstandskraft! Vereine stärken Jugendliche und sind
ein wichtiger Pfeiler und eine wesentliche
Säule! Für uns als Politik bedeutet das, wir
müssen diese Angebote fördern, ausbauen
und dafür sorgen, dass sie in allen Stadtteilen zur Verfügung stehen.
Der zweite Punkt wurde von mir bereits kurz
angesprochen und auch die Bundesjugendvertretung forciert den Wunsch. Es benötigt
Mitsprache und Partizipation der Jugendlichen. Es gibt viele tolle Aktionen vom Kinder- und Mädchenparlament. GR
Mag. Plach hat einen Antrag eingebracht,
um einen Jugendbeirat einzuführen.
Der Bundesjugendvertretungsvorsitzenden
war extrem wichtig, dass man die Jugendlichen nicht nur zu Jugend- und Kinderthemen befragt, sondern sie tatsächlich bei allen Themenfeldern beteiligt. Wir müssen gemeinsam bei Investitionsthemen die Fragen
beantworten, was gewisse Projekte für sie,
aber auch für kommende Generationen bedeuten.
Diese Bundesjugendvertretung hat eine Initiative ins Leben gerufen. Sie heißt "Die
Krise im Kopf". Die Krise ist bei sehr vielen
GR-Sitzung 17.11.2021
tatsächlich im Kopf angekommen. Die Bundesjugendvertretung hat eine Charta mit
zehn Forderungen erstellt. Eine der wichtigsten Ansprüche neben der Partizipation
ist der Ausbau der Schulsozialarbeit.
Ich möchte eine Andeutung von GRin Denz
berichtigen. Wir hängen ja immer mit den
Finanzierungsmöglichkeiten des Landes Tirol zusammen, um die Standorte der
Schulsozialarbeit auszubauen. Aktuell könnten wir ab Jänner fünf weitere Volksschulstandorte neu versorgen. Zwei Drittel der
Kosten werden vom Land Tirol übernommen. Weiters geht es nicht lediglich um
SchulsozialarbeiterInnen, sondern um komplette Teams. Unser Kostenanteil beträgt
€ 84.000,--.
Wenn wir dieses Drittel bezahlen, könnten
wir einen direkten Draht zu SchülerInnen
aufbauen, indem wir SchulsozialarbeiterInnen einsetzen. Rückblickend auf die Pandemie können wir sehen, dass dieser Zugang
zu den Jugendlichen funktioniert! Die
SchulsozialarbeiterInnen kennen die SchülerInnen! Es besteht ein Vertrauen und ein
Austausch zwischen ihnen. In einer Krise
kann man auf diese Sozialarbeit zurückgreifen!
Von meinem Kollegen, einem Bildungsstadtrat aus der Schweizerischen Eidgenossenschaft, wurde gesagt, dass wir logischerweise jetzt die Schulsozialarbeit ausbauen müssen! Dieses Angebot muss jetzt
flächendeckend, dezentral und niederschwellig ausgebaut werden, denn der
Schaden ist größer, wenn wir jetzt nichts
unternehmen. (Beifall)
Jetzt ist der Zeitpunkt, um zu handeln, weil
wir genau jetzt sehen können, wie wichtig
die Schulsozialarbeit ist! Ich werde dieses
Thema in die Budgetverhandlungen einbringen. Ich stehe hinter dem Ausbau des Angebotes. Es sind sowieso nur fünf Standorte, aber diese benötigen wir dringend in
der Stadt Innsbruck. Ich zähle dabei auch
auf Eure Unterstützung. (Beifall)
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: Ich kann
die Dramatik der Situation, die meine VorrednerInnen beschrieben haben, nur untermauern. Es stimmt, der Hut brennt! Viele
Studien belegen das!