Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-12-09-GR-Protokoll.pdf
- S.50
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 1053 -
fallen. Damit vermitteln wir den InnsbruckerInnen, dass wir versuchen, das umzusetzen, was sie wollen und wir beschließen. Alles andere wäre eine Farce.
GR Mag. Krackl: Dieses Thema wurde
schon oft diskutiert und es gibt auch Beschlüsse dazu. GR Buchacher hat sich wie
viele GemeinderätInnen hier sehr für dieses
Thema eingesetzt.
Von GRin Bex, BSc kam der Vorschlag, dieses Thema im Stadtsenat zu behandeln. Ich
glaube, dass das sehr gut wäre, weil wir
dann auch erfahren könnten, was der Stand
der Dinge ist und was man tun kann, um
weitere Schritte zu setzen.
Ich beantrage deshalb,
den Antrag dem Stadtsenat zur selbständigen Erledigung zuzuweisen.
GRin Mag.a Klingler-Newesely: Auch wir
unterstützen den Recyclinghof im Westen
sehr deutlich. Ich war von der Anfragebeantwortung enttäuscht, die GR Depaoli bekommen hat. Ich begrüße jetzt aber dafür
das, was GR Mag. Krackl gerade gesagt
hat. Ist diese Informationsveranstaltung im
Stadtsenat dann auch für uns zugänglich?
Das hörte ich nicht ganz heraus und deshalb würde ich darum bitten. Vielleicht wäre
es auch möglich, die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB AG) einzuladen, etwa
nach einer Aktuellen Stunde, um generell
ihre Sicht der Abwicklung eines weiteren
Recyclinghofes allen zugänglich zu machen.
GR Mayer: Ich unterstütze die Aussagen
von GR Depaoli. Auch wenn man den derzeit existierenden Recyclinghof ausbauen
würde, würde die Zufahrt nicht verbreitert
werden. Wenn man dort schon einmal im
Stau stand, weiß man, wie gefährlich das
teilweise ist. Die Personen, die nicht zum
Recyclinghof wollen, müssen am Stau im
Gegenverkehr vorbeifahren.
Nicht jede/r hat die Möglichkeit, mit An
hängern und großen Autos seine Abfälle
dort hinzubringen. Für eine Gemeinde wie
die Stadt Innsbruck wäre es dringend nötig,
im Westen einen zweiten Recyclinghof zu
errichten. Jeden Schritt, der dazu führt, begrüßen wir.
GR-Sitzung 09.12.2021
Bgm. Willi: Ich bin froh, dass dieser Antrag
hoffentlich mit Mehrheit in den Stadtsenat
zur Beratung geschickt wird.
Es stimmt, dass wir im Arbeitsübereinkommen diesen Recyclinghof vorgesehen hatten. Die Zeiten ändern sich aber. Inzwischen ist Folgendes passiert:
Es gibt immer mehr Initiativen in der Stadt,
die von vielen genützt werden, bei denen
man Dinge nicht einfach wegwirft, sondern
wiederverwertet - Reused. Da werden Altkleider neu verarbeitet usw. In Zeiten des
Klimawandels ist ein viel stärkeres Interesse
und auch mehr Kreativität vorhanden, das,
was jemand nicht mehr braucht, entweder in
ähnlicher oder geänderter Form wieder zu
verwenden.
Das andere ist, dass wir bei kritischer Betrachtung des Recyclinghofes zugeben
müssen, dass dort Personen, die eigentlich
nicht berechtigt wären, ihre Dinge abladen
dürfen. Das auf Kosten der Stadt Innsbruck
und der hier Abfallgebühren zahlenden
Menschen. Das heißt, dass wir das dortige
Einlasssystem überdenken müssen, damit
nur jene Personen kostenfrei ihre Sachen
abgeben dürfen, die das über die Abfallgebühren bezahlen.
Das Nächste ist der Umgang mit Grund und
Boden. Ein Recyclinghof braucht Grund und
Boden, den wir erstens ankaufen müssen
und zweitens müssen wir ihn errichten. Die
reinen Errichtungskosten liegen bei € 5 Mio.
aufwärts. Ihr kennt die budgetäre Lage. Wir
arbeiten intensiv an der Frage, ob wir unter
Nutzung bestehender Strukturen oder einer
gewissen Erweiterung dieser auch das Auslangen finden können.
Das wird derzeit intensiv geprüft. Da ich
selbst im Westen der Stadt wohne, ist mir
klar, dass z. B. für mich die Grünschnittsammelstelle beim alten Flughafen sehr praktisch ist. Wenn es notwendig ist, führe ich
meinen Grünschnitt dort hin. Das Anliegen
ist klar und ich verstehe es auch. Die Frage
ist, was die beste, nämlich ökologischste
Lösung ist, was wir mit den bestehenden
Strukturen optimieren können und wie wir
dem Rechnung tragen, dass wir Dinge, die
man wieder verwerten kann, optimal in einen Wiederverwertungskreislauf schicken
können.