Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_03_24-GR-Protokoll.pdf
- S.15
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GRin Dr.in Winkel: Bereits im März des letzten Jahres haben die NEOS das Thema
"Bildung" für die Aktuelle Stunde gewählt.
Es ist keine Frage, Kinderbildung und Kinderbetreuung ist sehr, sehr wichtig. Die
Themenwahl ist grundsätzlich erfreulich. Ich
würde mich auch dieses Mal gerne bei
GRin Mag.a Klingler-Newesely dafür bedanken, aber so, wie das Thema von den
NEOS formuliert wurde, kann ich und will
ich das nicht tun.
Ich halte absolut nichts davon, dass man
den Begriff "Glückssache" im Zusammenhang mit Kinderbetreuung verwendet. Das
suggeriert gerade Eltern und jenen Personen, die in diesem Bereich tätig sind, von
vornherein eine Negativität, dass man die
Arbeit in Frage stellt und das sät unberechtigte Zweifel, wo sie nicht notwendig sind.
Wir wissen alle, dass viele Eltern und Erziehungsberechtigte auf diese Form der Kinderbetreuung angewiesen sind. Dadurch
lassen sich Familie und Beruf wesentlich
besser vereinbaren. Es ist klar, dass alle
ihre Kinder neben der Unterrichtszeit auch
in der Lern- und Freizeitphase gut betreut
haben wollen.
Eigentlich funktioniert das ganz gut. Ich
habe mich unter vielen Eltern, Müttern und
Erziehungsberechtigten umgehört und mir
wurde gesagt, dass sie damit zufrieden
sind. Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei allen Beteiligten dafür bedanken.
Wir wissen alle, dass dieser Job nicht immer einfach ist.
Ich glaube, dass alle in diesem Raum den
Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" kennen. Der Hauptcharakter Phil Conners ist in
einer Zeitschleife gefangen. Er wird gespielt
von Bill Murray, der das hervorragend
macht. Ich habe das Gefühl, dass es
GRin Mag.a Klingler-Newesely mit dem
Thema "schulische Kinderbetreuung am
Nachmittag" ähnlich geht.
Allerdings nur auf den ersten Blick, denn
Phil Connors schafft es ja schlussendlich,
diese Zeitschleife zu durchbrechen. Er erkennt Fehler, ändert selbst etwas und das
ist den NEOS noch nicht gelungen. Es ist
das Gegenteil der Fall. Sie reden immer von
Verbesserungen bzw. dass man etwas verbessern muss, was ich nicht schlecht finde.
Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen. Ich merke aber nichts davon und
GR-Sitzung 24.03.2022
tue mich schwer damit, dass man ein Unternehmen in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung, die live mitzuverfolgen ist, so kritisiert und in einer Aktuellen Stunde zum
Thema macht. Das betroffene Unternehmen
hat keine Chance, dazu selbst Stellung zu
beziehen. Das finde ich nicht gut.
Bereits im Herbst des letzten Jahres hat es
von den NEOS diverse Presseaussendungen zu diesem Thema gegeben. Auch da
hat man schon auf die GemNova und die
FreizeitpädagogInnen eingehackt. Für mich
erweckt das den Anschein, dass man persönliche Befindlichkeiten in den Gemeinderat der Stadt Innsbruck verlagert. Ich hoffe,
dass ich da falsch liege. Eigentlich ist das
nicht im Sinne der Kinder und eine mögliche
Verbesserung erreicht man meiner Meinung
nach so überhaupt nicht.
Es wird von Ausbildungsmankos, Unmotiviertheit, Desinteresse und hoher Fluktuation gesprochen. Wenn man sich aber umhört, hört man sehr viel Positives und viel
anderes.
Damit die Kinder qualitätsvoll betreut werden, braucht es eine gute Zusammenarbeit
zwischen allen Beteiligten. Natürlich zwischen der Schulleitung, den zuständigen
KoordinatorInnen der GemNova, den Freizeitpädagoginnen, den Eltern und auch den
Kindern, die das schwächste Glied in der
Kette sind.
In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass es in Kufstein eine Gemeinderätin und Schulleiterin gibt, die sich immer
positiv zur Nachmittagsbetreuung durch die
GemNova geäußert hat. Das kann man
auch auf der GemNova-Website nachlesen.
Inzwischen ist sie für die NEOS im Gemeinderat und hat ihre Meinung anscheinend geändert. Das soll aber nicht unser Problem
sein. (Unruhe im Saal)
Mir ist es wichtig, einige positive Aspekte
der schulischen Nachmittagsbetreuung
durch die GemNova aufzuzeigen. Der GemNova-Bildungspool organisiert, koordiniert
und führt die Freizeitbetreuung auch an
Innsbrucks Pflichtschulen durch. Es wird zusätzlich die gesamte Förderabwicklung von
Bundes- und Landesmitteln übernommen.
Weiters ist ein flexibler Personaleinsatz
möglich.