Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023-07-13-GR-Protokoll.pdf
- S.55
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 792 -
schließt man damit alle, die da oben wohnen, aus. Das kann nicht Sinn und Zweck
sein, warum man ein großes Herz für die Linie 6 aufbringt.
Jede/r wünscht sich alle Verbindungen - am
besten im zehn Minutentakt in ganz
Innsbruck. Die Wahrheit ist halt leider, dass
es sich vielleicht finanziell nicht so gut ausgeht. Darüber kann und sollte man nachdenken. Es gibt einfach Bereiche, die man
priorisieren sollte. Aber es ist natürlich auch
okay, wenn für die Linie 6 jährlich
€ 600.000,-- zusätzlich bezahlt werden, nur
damit die Bahn durch den Wald fährt.
Würde dieser Antrag getrennt abgestimmt
werden, dann würden wir dem auch zustimmen. Für uns ist es ganz wichtig, dass es
eine Evaluierung gibt. Diese würde uns
schließlich zeigen, ob sich der finanzielle
Aufwand für die Bahn auszahlt. Ich habe
nämlich meine Zweifel, dass die BenutzerInnenzahlen trotz einer tollen Marketingkonzeption massiv steigen.
In meinen Augen ist es schon etwas kurios,
dass wir einerseits eine Marketingstrategie
entwickeln, um eine Tram zu füllen, die bis
jetzt noch gar nicht gefahren ist, während
wir andererseits Linien haben, die komplett
voll sind und die wir nicht mehr ausweiten
können, weil es sich dort finanziell nicht
ausgeht. Es ist immer eine Gesamtschau.
Mich verwundert es einfach, dass man mit
aller Gewalt versucht, diese Attraktivierung
durchzubringen. Aber es ist natürlich in Ordnung, denn es wird heute eine Mehrheit dafür geben.
Ich habe damals in der Arbeitsgruppe auch
dafür gestimmt, weil ich es wirklich charmant finde durch den Wald runterzufahren
und gleich in den Railjet umzusteigen.
Dadurch erspart man sich den Koffer von
der Museumstraße zum Bahnhof zu ziehen,
da man gleich dort aussteigt. Das wäre
wirklich ein großer Benefit gewesen.
Auch die Ausflugsbahn - als das ich die Linie 6 eigentlich sehe - ist bestimmt ein tolles
Asset für diese Bahn. Dabei darf auch auf
die Haltestelle beim Schloss Ambras nicht
vergessen werden. Denn es wird immer
wieder davon gesprochen, dass man das
auch dort noch besser gestalten müsse.
Also das wären wirklich alles tolle Sachen,
nur muss es halt am Ende des Tages auch
GR-Sitzung 13.07.2023
wer bezahlen. Ob es genutzt wird, wird die
Evaluierung zeigen. Wenn letzten Endes
nur 30 Leute am Tag die Bahn nützen, müssen wir aber bitte so ehrlich sein und uns
das Ganze noch einmal überlegen. Sollte
die Straßenbahn voll sein, dann sprechen
die Zahlen ohnehin für sich und es handelt
sich tatsächlich um eine tolle Geschichte.
Allerdings glaube ich nicht wirklich daran.
GR Buchacher: Ich hoffe auf Nachsicht,
weil ich mich da besonders engagiere. Mein
Herz hängt nämlich sehr an dieser Bahn auch wenn das oftmals zu wenig ist.
Ich hoffe sehr, dass dieser Beschluss heute
eine Mehrheit bekommt. Allerdings sollten
wir den Beschluss an eine Bedingung knüpfen und zwar, dass wir nicht hier schon das
Negative herbeireden, indem wir vorab
schon davon sprechen, dass es nichts wird
und wir € 600.000,-- umsonst ausgeben.
Vielmehr müssen wir uns bemühen ein
schlüssiges Marketingkonzept vorzulegen
und dieses auch umzusetzen.
Das Ziel dieser Attraktivierung ist nicht nur,
dass Einheimische diese Bahn mehr in Anspruch nehmen, sondern, dass die Tourismusstadt Innsbruck auch etwas für BesucherInnen zu bieten hat. Daher bin ich auch
der Meinung, dass man diese Bedingung
daran knüpfen sollte. Wenn nämlich nichts
daraus gemacht wird, dann ist es wirklich
rausgeschmissenes Geld.
Genauso unvorteilhaft sind auch diese
Schauermärchen mit den elektrischen Weichen, denn man weiß, dass man schon
lange fahren könnte, wenn man die Weiche
händisch umstellt. Dabei handelt es sich um
keine riesige, körperliche Anstrengung. Das
kann ich Euch sagen.
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber,
BSc: Auch hier ist es ganz wichtig, die
große Sache zu sehen. Wenn man sich das
örtliche Raumordnungskonzept durchschaut, dann haben wir darin die Forcierung
und Unterstützung, Vill/Igls zum Tourismusstandort zu machen, definiert. Alleine
deshalb ist es wichtig, dass man hinter dieser Bahn steht und das, was wir beschlossen bzw. den Rahmen, den wir vorgegeben
haben, schließlich auch umzusetzen.
Wir haben vielen Tourismusbetrieben unsere Unterstützung zugesagt. Wenn wir
diese Bahn jetzt nicht forcieren, dann wird