Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 06-Protokoll-16-07-2020_gswklein.pdf
- S.101
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beim Bund angemeldet und ist im Investitionspaket für Bundesgebäude enthalten. Daher glaube ich, dass wir es verantworten
können, hier für eine Gruppe von Menschen
Wohnraum zu schaffen.
Wenn Ihr nun sagt, das passt nicht, dann
zeigt mir bitte eine entsprechende Alternative, denn von Seiten der Androschin Privatstiftung wird gesagt: "Gut, dann verlegen wir
das Projekt woanders hin!" Es ist schwierig,
jemanden zu finden, der dank seiner Stifteridee ein solches Angebot macht. Wir müssen dankbar sein, dass es Leute gibt, die einen Beitrag für die Gesellschaft leisten wollen.
Ich kann Euch sagen, wenn das nicht jetzt
beschlossen wird, dann wird es nie mehr
passieren. Dann werden wir 42 wirklich
günstige Starterwohnungen nicht haben!
Das will ich nicht verantworten, denn ich
glaube, dass wir das lange genug abgewogen, gewälzt, umgeplant haben und jetzt
endlich an dem Punkt angelangt sind, von
dem ich glaube, dass wir einen Baustart,
beginnend mit dieser Widmung, verantworten können.
Wenn es heute dafür keine Mehrheit gibt,
bedanke ich mich bei
und
sage ihm, dass man in der Stadt Innsbruck
ein solches Projekt offensichtlich nicht umsetzen kann. Dann sollen das aber all jene
verantworten, die mit Mehrheit dagegen gestimmt haben, dass solche Wohnungen entstehen. (Beifall)
Bgm. Willi übernimmt den Vorsitz von
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl.
GR Mag. Krackl: Ich glaube, man muss in
der Diskussion zwei Dinge unterscheiden.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte geht es um die städtebauliche Komponente und da hat es, glaube
ich, wenig Einwände gegeben. Die inhaltliche Geschichte ist natürlich eine ganz andere. Wir wissen, wir sind dort in einem sehr
sensiblen Gebiet. Es gibt viele AnrainerInnen, von denen auch schon einige Proteste
gekommen sind. Ich erinnere mich z. B. an
jenen, bei dem sich GR Wallasch sehr engagiert hatte.
GR-Sitzung 16.07.2020
Wir wissen nun eigentlich nicht so genau,
was überhaupt kommt. Die Beschreibung im
Akt ist "von Wohnungslosigkeit bedrohte
Menschen". Da denke ich z. B. auch an alleinerziehende Mütter, die in eine Notlage
geraten sind und dann eine günstige Unterkunft brauchen. Jetzt habe ich heute gehört,
dass es obdachlose Menschen sind, die
hier einziehen sollen.
Mich würde nun besonders interessieren,
wie die AnrainerInnen vor Ort eingebunden
werden. Mir wurde immer signalisiert, es ist
nun das Einvernehmen da. Interessanterweise rufen aber AnrainerInnen bei uns an
und sagen, dass sie nicht wissen, was da
kommt.
Vielleicht wäre es gut, wenn Bgm.-Stellv.
Ing. Mag. Anzengruber, BSc als Sozialreferent kurz aufklären könnte, was inhaltlich
geplant ist, denn ich glaube, dann hätten
sich viele Dinge, die hier diskutiert werden,
schon erledigt.
Ich glaube, es gibt hier niemanden, der
sagt, wir wollen dort keine soziale Einrichtung. Es hängt aber immer davon ab, wie
sie besiedelt wird. Das ist sehr wesentlich,
denn wir haben darunter die Teestube. Sehr
nahe, beim MOHO-Areal, haben wir eine
entsprechende Einrichtung. Wenn wir den
selben Personenkreis auch in diesem Gebäude unterbringen, dann schaffen wir - ich
will es nicht als Cluster bezeichnen, denn
das Wort ist momentan anders behaftet diese Entzerrung nicht, von der immer gesprochen wurde. Ich denke, die ist aber
sehr wichtig.
Es gibt viele Personengruppen, die dringend einen solchen Wohnraum brauchen,
Familien, die in Not geraten sind u. a. Man
muss sich das ansehen.
Zur Stellplatzthematik hat Herr Bürgermeister schon ausgeführt und im Akt ist es sehr
gut erklärt, warum es hier nicht mehr Stellplätze braucht. Es ergibt sich daraus, dass
für jemanden, der sich schon keine Wohnung leisten kann, ein Auto wahrscheinlich
das geringste Thema sein wird. Es geht diesen Menschen darum, dass sie sich am
nächsten Tag etwas zu essen kaufen können oder Kleidung etc. Ich denke, da ist das
Auto wirklich kein Thema.
Ich bin froh, dass wir auch solche Wohnbauten in Angriff nehmen, bei denen wir