Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 06-Protokoll-19-06-2019_gsw.pdf

- S.34

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Bussen etwa einen Kostensatz von € 6,67
haben - im Bahnbereich höher und im Busbereich niedriger. Der Aufwand je Fahrgast
liegt bei 68 Cent, was durch die hohe Fahrgastzahl ein sehr niedriger Wert ist.
Durch die Verlagerung hin zum Schienenverkehr werden aber die Produktionskosten
höher sein. Diese Entwicklung ist bereits im
ÖPNV-Vertrag und durch Einsparungsmaßnahmen, die seinerzeit im Gemeinderat der
Stadt Innsbruck beschlossen wurden, abgedeckt.
Nach der Umstellung der Linie "O" auf die
Linien "2" und "5" haben wir die erfreuliche
Situation, dass wir 40 % mehr Kapazität anbieten können. Wie wir sehen, war dies in
gewissen Teilabschnitten notwendig. Wir
haben aktuell aber schon Engpässe auf Linien, die wir erst in den letzten Jahren im
Takt verstärkt haben. Das sind die Linien "J"
und "T".
Wenn ich mir die Rad-Diskussion auf der
Line "J" anschaue, wird man irgendwann
einmal wieder über Takte reden müssen,
wenn man da etwas machen will. Das sind
teure Geschichten und keine Kleinigkeiten.
Wenn man so starke Linien anpacken
möchte, muss man sich etwas einfallen lassen.
Die Herausforderung kann meiner Meinung
nach nicht nur heißen, dass wir alles im
Nahverkehr machen müssen. Wir brauchen
eine gute Kooperation mit dem Radverkehr.
Heute habe ich eine Reklamation von der
Hungerburg bekommen, in der sich eine
Mutter beklagte, dass ihre Tochter mit dem
Fahrrad zu Mittag nicht gut nach Hause
kommt, weil die Hungerburgbahn sie nicht
mitnimmt und im Bus oft kein Platz mehr ist.
Ich habe dann empfohlen, dass sich die
Tochter beim Stadtrad anmeldet und dann
von ihrer Ausstiegshaltestelle am Marktplatz
mit dem Stadtrad zur Schule im Einkaufszentrum "West" fährt. Dann braucht die
Tochter ihr Fahrrad nicht im Bus zu transportieren.
Das sind Kleinigkeiten, die vielleicht nicht jeder/m bewusst sind, aber wir werden solche
Kooperationen und Vernetzungen brauchen. Wir können nicht an jeder Stelle beliebig Kapazität erhöhen. Wir haben mit einer
kleinen Fachgruppe über die Linie "J" und
den Radtransport gesprochen. Da kam
GR-Sitzung 19.06.2019

dann der Vorschlag, dass wir mit einem
Sondertransport befördern sollen.
Das muss man sich auf der Höhenstraße
einmal anschauen. Bitte setzen Sie sich einmal in den "J" hinein und fahren Sie drei oder vier Runden mit. Sie können sich ansehen, wie die KollegInnen rangieren müssen.
Ein Bordstein und ein Fußweg wird auch ab
und zu befahren, was gesetzlich aber streng
verboten ist. Das sehen wir in der Bilgeristraße immer wieder.
Es geht aber manchmal nicht anders. Mit
dem vollbesetzten Bus rückwärts zu rangieren, um aneinander vorbeizukommen, ist
keine leichte Situation. Wir fahren jetzt unter
der Woche im Zehn-Minuten-Takt und wissen, dass wir das am Wochenende bei
schönem Wetter auch bräuchten.
Das ist also kein Spaß mehr und keine Situation, die man mit mehr Fahrzeugen und
mehr Leistung verändern kann. Wir haben
im ÖPNV-Vertrag die Steuerungsgruppe
vereinbart und eingerichtet, die diese Themen bearbeitet. Wir versuchen Lösungen zu
entwickeln und anzubieten. Das wird auf jeden Fall auch kurzfristig eine Herausforderung.
Die Verflechtung spielt eine große Rolle.
Die InnsbruckerInnen sind schon sehr stark
im Umweltverbund unterwegs, die regionalen Fahrgäste noch nicht - da haben wir
Nachholbedarf. Ich bin sehr froh, dass die
Entlastung über die neuen S-Bahn-Stationen kommt. Das ist für uns eine sehr vernünftige Angelegenheit und wir sind froh,
wenn die Äste der Regionalbahn fertig sind
und dadurch eine attraktive Zufahrt geschaffen wird.
Man muss dann nicht mehr zuerst über das
Zentrum fahren. Das sind alles Entlastungen, die wir im System dringend brauchen.
Wir hoffen, dass es so weitergeht. Hier geht
es nicht darum, wer die Fahrgäste befördert, sondern darum, dass unser System
funktioniert.
Die Dekarbonisierung habe ich schon angesprochen und hier ist noch einmal aufgelistet, was die EU-Kommission im Parlament
unter sauberen Busfahrzeugen versteht:
-

Batteriebusse

-

Oberleitungsbusse