Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 02-Feber_geschwaerzt.pdf
- S.68
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Dr. Platzgummer und GR Appler; 2 Stimmen),
Bebauungsplanes kommt, einen Architekturwettbewerb für ein Projekt verlangen.
die Auflage des Entwurfes des Bebauungsplanes und Ergänzenden Bebauungsplanes
Nr. IN - B24, Innsbruck-Mariahilf, Bereich
zwischen Blasius-Hueber-Straße, Höttinger
Au, Mariahilfstraße und Inn, gemäß § 56
Abs. 1 und 2 Tiroler Raumordnungsgesetz
(TROG) 2011, zu beschließen.
Bei einem Projekt, das von einer Jury in
einem Wettbewerb nach Rahmenbedingungen, die die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, und
der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte vorgegeben haben, zum
Siegerinnen- bzw. Siegerprojekt erklärt wird,
können wir nicht anfangen, dieses um ein
paar Meter zu verschieben, zu erhöhen
oder zu verkleinern. Das ist das Ende dieser
Bau- und Wettbewerbskultur. Ich werde
keinen privaten Investor finden, der nicht
glaubt, dass er, wenn ein Wettbewerb
durchgeführt wird, mit dem Siegerinnenbzw. Siegerprojekt auch den entsprechenden Bebauungsplan erhält.
StR Gruber: Unsere Argumente wurden in
der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte vorgebracht. Wir haben gemeinsam mit StR
Mag. Fritz im Dezember 2012 eine Begehung durchgeführt. Die Argumente wurden
ausgetauscht. Wir stimmen gegen diesen
Plan und werden versuchen, unsere Argumente, vor allem die Verlagerung des Gebäudes Richtung Süden und damit die freie
Sichtachse zur Pfarre Mariahilf, umzusetzen.
StR Mag. Fritz: Ich möchte hier klarstellen,
dass das letzte Argument geradezu haarsträubend ist. Wenn das Gebäude nach
Süden verschoben wird, dann ist auch keine
freie Sichtachse gegeben. Es ist bekannt,
dass dann ein Hindernis in der Sichtachse
steht.
Es hat mehrere Interventionen, von der
landschaftlichen Pfarre bis zum Patronatsherrn, dem Monsignore und dem Pfarrgemeinderat gegeben. Die Anliegen müssen
getrennt betrachtet werden. Das erste Anliegen war, einen schöneren Kirchenvorplatz zu erhalten, der auch Platz bietet. Es
ist unbestritten, dass bei größeren kirchlichen Feiern, wie einer größeren Hochzeit
oder einem Begräbnis, mit anschließender
Agape, der kleine Vorplatz oberhalb der
Stiege nicht ausreicht. Das ist ganz klar.
Deshalb mit dem Ansinnen zu kommen, ein
Wettbewerbssiegerinnen- bzw. Wettbewerbssiegerprojekt um fünf bis neun Meter
nach Süden zu verschieben, ist in meinen
Augen erstens völlig überschießend und
zweitens ist das nicht möglich. Drittens habe ich auch dem Landtagspräsidenten gesagt, dass das nicht möglich ist. Er ist einer
der Begründer der Wettbewerbskultur, die
wir in der Stadt Innsbruck haben. Das ist
eine Baukultur, die darauf beruht, dass wir
auch von privaten Bauherren, wenn es zu
einer Aufwertung ihres Baugrundes durch
eine Änderung des Flächenwidmungs- oder
GR-Sitzung 21.2.2013
In meinen Augen ist dies von der Vorgangsweise her völlig wahnsinnig. Ein
Wettbewerb ist ein Wettbewerb, so wie ein
Wettbewerbssiegerinnen- bzw. Wettbewerbssiegerprojekt das Siegerinnen- bzw.
Siegerprojekt ist. Mehr ist dazu nicht zu
sagen. Ich habe dem Monsignore und dem
Landtagspräsidenten gesagt, dass das für
mich das Ende der Debatte ist. Das wäre
auch sachlich unsinnig.
Das Wettbewerbssiegerinnen- bzw. Wettbewerbssiegerprojekt ist deshalb das Siegerinnen- bzw. Siegerprojekt, weil dieser Bau
im Übrigen absichtlich unspektakulär ist.
Man wollte nicht gegenüber der Kirche eine
architektonisch dominante spektakuläre
Sache hinsetzen. Der Bau ist mit einer
leichten Verdrehung und einem Eckpunkt
schräg östlich der Kirche so situiert, dass er
zwei Plätze schafft und umfasst. Es soll
nicht nur ein großer, irgendwo ausrinnender
Raum geschaffen werden, sondern auch ein
Kirchenvorplatz im Westen, anschließend
ein größerer Stadtteilplatz mit Brunnen sowie der Park gegen Süden. Das ist die städtebauliche Idee, die die Jury überzeugt hat.
Diese wird kaputt gemacht, wenn das Gebäude nach Süden verschoben wird.
Durch diese Maßnahme würde im Übrigen
noch etwas erreicht werden. Der Kinderspielplatz wird verkleinert. Wofür? Dafür,
dass der Ex-Landeshauptmann, AltBürgermeister und jetzige Landtagspräsident und Patronatsherr der landschaftlichen
Pfarre zwei Mal im Jahr eine Schützenkompanie aufmarschieren lässt? Dafür können
wir, wenn das unbedingt sein muss, die