Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2015
/ Ausgabe: 09-Protokoll_30.10.2015-Sonder.pdf
- S.26
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zum Bauvolumen, zu den Kosten, die in der
operativen mittelfristigen Planung anfallen,
aufzuklären. Welche Kosten fallen an, wenn
wir in den nächsten Jahren kein Neubauprojekt angehen? Ich lege Wert auf die Feststellung, die Bahn s o l l im Jahr 2017
fahren. Das haben wir nicht in der Hand.
Wir haben es auch nicht in der Hand, ob die
Bahn ohne Investitionen im Jahr 2016 fährt.
Es wäre der Wunsch und wir hoffen es. Ich
habe bereits eingangs erwähnt, es ist wie
bei einem Auto, das das Pickerl bekommt.
Man hat zwar die theoretische Zusicherung,
dass es noch ein Jahr betrieben werden
kann. Aber es wird von niemandem die Haftung für mittelfristige, kleinere Gebrechen
übernommen, wenn dann mit dem Auto
nicht mehr gefahren werden kann.
Es ist ein Soll, keine Zusage, dass im
Jahr 2017 diese Bahn noch fahren kann. Alles andere wäre, aus heutiger Sicht, vermessen zu sagen.
Dr. Scheiber: Es gibt zwei wesentliche Kriterien. Es muss jemand den laufenden Abgang finanzieren. Wenn dies nicht erfolgt,
kann ich meinen Verpflichtungen nicht
nachkommen und muss den Bahnbetrieb
einstellen. Das konnte im letzten Jahr durch
einen Zuschuss der Stadt Innsbruck vermieden werden.
Wir haben auch für das kommende Wirtschaftsjahr um einen entsprechenden Zuschuss angesucht. Ich gehe davon aus,
dass er vom Gemeinderat gewährt wird.
Das Zweite ist die Technik, die uns im Stich
lassen kann. Die Pendelbahn ist nun einmal
in einem technisch sehr schlechten Zustand. Das kann vielleicht Betriebsleiter Nolf
im Detail schildern.
Wir sind nie vor Überraschungen gefeit. Wir
hatten gerade die Herbstrevision und aktuell
war das Thema, ob wir das Seil tauschen
müssen. Es ist aber gelungen, es wieder so
zu verspleißen, dass es für ein weiteres
Jahr hält.
Wir haben oben die Unsicherheit der Stützen, da wir deren statischen Zustand nicht
kennen. Eine weitere Unsicherheit ist die
Bergstation, die unter Beobachtung steht.
Ein entsprechendes Gutachten haben wir in
Auftrag gegeben, das letztendlich sagt,
Sonder-GR-Sitzung 30.10.2015
dass die Bergstation wandert, wenngleich
auch nur sehr langsam.
Wir haben natürlich ab dem Jahr 2016 die
Notwendigkeit, dass der Fuhrpark generalüberholt werden muss. Das erfordert wiederum die Zurverfügungstellung von Mitteln
durch die Stadt Innsbruck.
Wir haben uns in einer operativen Planung
die Jahre bis zum Ende der Konzessionsdauer angesehen. Diese reicht bis zum
Jahr 2022. Wir liegen beim laufenden Abgang - hier sind natürlich die Instandhaltungsmaßnahmen aller Anlagen und der
hohe Personalaufwand, den es gibt, enthalten - im zweistelligen Millionenbereich. Man
kann sich das ausrechnen, das sind etwa
€ 1,5 Mio. pro Jahr.
Noch nicht berücksichtigt sind die Investitionen in die Erneuerung des Fuhrparks, die
ein Gutachter mit € 2 Mio. geschätzt hat.
Aber auch da ist man nicht vor technischen
Überraschungen gefeit, wie wir sie jetzt bei
der Laufwerksüberprüfung hatten.
Man muss dazusagen, dass Ersatzteile
schwer bis gar nicht mehr zu bekommen
sind und teilweise von unserer Mannschaft
händisch angefertigt werden müssen.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wie gesagt,
wir haben noch viele Unsicherheiten, auch
in diesen Schätzungen. Es sind Schätzungen und gerade im Bereich der Architektur
wird man erst nach Ausschreibung und entsprechendem Projekt die detaillierten Kostenschätzungen durchführen können. Wir
haben aber in jedem Bereich, egal, ob das
Parkplatz, Bahn, Rodelbahn etc. betrifft, die
Fachexperten, die uns bei den Schätzungen
unterstützen.
Erst nach Vorlage und Ausschreibung können wir das konkretisieren, auch wenn es
darum geht, was die Renovierung der Talstation unter Denkmalschutz bedeutet. Die
Kosten, die für die Sportspange entstehen,
hängen von der Dimension ab und sind
letztlich wieder durch den Gemeinderat zu
entscheiden.
Wenn man glaubt, wir haben jetzt neun Positionen zu entscheiden und das ist es dann
gewesen, liegt man falsch. Eine Reserve
wird es immer brauchen und die liegt in der
Hand des Gemeinderates.