Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 09-Protokoll-10-10-2019_klein.pdf
- S.106
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sucht einen neuen Standort. Kastner & Öhler wird die Fläche von Peek & Cloppenburg
übernehmen.
Das sind Probleme, um die man sich einnahmenseitig kümmern muss. Wenn der
Flughafen nicht attraktivert wird, brauchen
wir über die Stadt Innsbruck als Kongressstandort nicht mehr zu sprechen. Auch nach
Aussage des Geschäftsführers gibt es die
Kongresse in der Stadt nur dank des Flughafens!
Es kommt niemand mit einer Draisine in die
Stadt gefahren! Wir müssen mit Konzernen
sprechen, denn diese erwarten sich gewisse Standards.
Wir können darüber diskutieren, ob ein Flug
nach Innsbruck teurer werden soll - dagegen spricht ja nichts. Man kann auch gerne
darüber beraten, ob die Strecke zwischen
Wien und Salzburg besser für die Bahn
nutzbar gemacht werden sollte. Ich würde
es gut finden, denn dafür benötigt man wirklich kein Flugzeug.
Auf jeden Fall war unsere Devise immer,
dass wir gestalten und nicht spalten wollen.
Wie ich hier inzwischen vernehme, sind wir
aber am besten Weg zu Zwietracht. Ich
möchte anmerken, Herr Bürgermeister,
dass der Vergleich mit einem Mediziner, der
einen Fehler gemacht hat, nicht hält!
Auf der einen Seite gibt es den Mediziner
und auf der anderen den Krankenhausdirektor. Das ist nicht vergleichbar mit der Patscherkofelbahn, denn in der Medizin reden
wir von Menschenleben. Das möchte ich
nicht so stehen lassen.
Wenn ein Mediziner einen Fehler macht,
geht es um Menschenleben. Bei der Patscherkofelbahn geht es um Geld. Das sind
zwei Paare Schuhe und ein fast niederträchtiger Vergleich. (Beifall von FI)
Ein weiterer Vorwurf, zu dem ich Stellung
nehmen will: Dank der permanenten negativen Berichterstattung über den schlechten
Verlauf des Projektes Patscherkofel, wurde
bereits die Meinung der Bevölkerung beeinflusst. Bei vielen Aspekten zur Abwicklung
ist man nicht in die Tiefe gegangen, denn es
hätte für manche Entscheidungen Erklärungen gegeben.
GR-Sitzung 10.10.2019
Ein Bergbahnunternehmen erstellt eine Bilanz für ein Geschäftsjahr, das vom jeweiligen Kalenderjahr abweicht. Ich spreche hier
vom 01.10.2017 bis zum 30.09.2018 - in
dieser Zeit warst Du, Herr Bürgermeister,
schon im Amt -, anschließend wurde eine
Generalversammlung abgehalten, in der die
Geschäftsführer auf Vorschlag des Aufsichtsrates entlastet wurden.
Rechtlich gesehen ist eine Entlastung laut
GmbH-Gesetz (GmbHG) nicht möglich,
wenn ein Verdacht besteht. In einem solchen Fall sind die Geschäftsführer zu beurlauben. Erst nach vollständiger Aufklärung
kann eine Entlastung erfolgen. Das wäre ein
nachvollziehbarer Schritt gewesen.
Wie schon beim Projekt PEMA 2 - oder bei
Diskussionen über andere Projekte -, wird
mittlerweile jedes Vorhaben kriminalisiert.
Besser wäre, in Zukunft gar nichts mehr zu
bauen und im Stillstand zu verharren. Dann
braucht man sich nicht wundern, wenn
nichts mehr vorangeht.
Auch das Thema Zeitdruck möchte ich ansprechen. Ich habe in Tirol noch keine einzige Bergbahn gesehen, die nicht im Dezember geöffnet hat. Sonst würden die Einnahmen aus dem Ticketverkauf, der Vermietung und der Gastronomie fehlen.
Wenn man das einmal durchspielt, sperrt
man im Dezember zu, reduziert die Bauarbeiten und im Mai, wenn der Schnee weg
ist, fängt man wieder an und arbeitet weiter.
Wer glaubt ernsthaft, dass der Bau dadurch
billiger wird?
(GR Depaoli: Ich glaube das!)
Ja, Du kennst Dich ja überall aus! Du leistest einen großen Beitrag für die Gesellschaft, da Du mit knapp 50 Jahren in Pension gegangen bist! Das ist ein großer
Schaden für die Stadt Innsbruck! Ich muss
dafür bezahlen, dass Du hier im Gemeinderat sitzen kannst!
Aber wenn wir schon dabei sind, die Empfehlung der Doppelmayr Seilbahnen GmbH,
die Du immer zitierst, wurde im Gemeinderat schon einmal besprochen. Du hättest
nur weiterlesen müssen, denn am Ende
kommt sie zu einem anderen Ergebnis. Es
stimmt überhaupt nicht, was Du zitiert hast.
Die Doppelmayr Seilbahnen GmbH hat etwas völlig anderes verlautbaren lassen.