Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 02-Feber-Fortsetzung2.pdf
- S.14
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Es wird so getan, als würde jeder Baum
eine Familie, einen Namen und ein Kind
haben. So ist es nicht. Es wird schon sehr
darauf geachtet, was mit den Bäumen
passiert. Sicher sind ein paar Geschichten
passiert, die wirklich bedauerlich sind.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger weist
immer wieder darauf hin, dass viel mehr
Bäume gepflanzt wurden als weggekommen sind. Wer aber eine Baumschutzverordnung will, muss auch die Hausaufgabe
machen und den richtigen Antrag stellen.
Im Tiroler Raumordnungsgesetz (TROG)
werden wir das nicht mittragen.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Manchmal holt einen die Geschichte ein. Im Jahr
1983 war ich im zarten Alter von vierzig
Jahren und es hat keine Grünen geben.
Ich habe damals also die grüne und
ökologische Politik …
(StRin Mag.a Schwarzl: Doch, wir sind im
Jahr 1983 in den Gemeinderat eingezogen.)
Ja, aber im Herbst 1983 und diesen
Antrag habe ich wahrscheinlich noch
vorher gestellt.
(StRin Mag.a Schwarzl: Nein, im Dezember
1983.)
Dann waren also die Innsbrucker Grünen
schon seit zwei Monaten im Gemeinderat.
Als gelernter Forstmann war ich damals in
ökologischen Fragen und damit natürlich
in Fragen der Vegetation sehr engagiert.
In meinem Klub, der damals stark war und
zwanzig Gemeinderäte gestellt hat, war
ich fast so militant wie GR Mair. In der
Zwischenzeit bin ich auch ruhig geworden,
denn das bringen die Jahre so mit sich.
Ich kann mich erinnern, dass ich Alt-Bgm.
DDr. Alois Lugger bis zum Herbst 1983 in
diesen Fragen sehr geärgert habe. Er hat
dem Klubobmann Alt-StR Dr. Knoll
bisweilen gesagt, er solle GR Dipl.-Ing.
Sprenger nicht das Wort erteilen, der sich
mit ihm ärgert.
Ich habe mich damals für das Grün in der
Stadt Innsbruck sehr eingesetzt. Weiters
darf ich darauf hinweisen, dass wir in
dieser Zeit und in den Folgejahren
zweimal eine Infrarot-Untersuchung
hatten, wo der Gesundheitszustand der
Bäume untersucht wurde und das damals
ein besonders wichtiges Thema war. In
der Zwischenzeit bin ich seit zwanzig
Jahren Grünreferent und hatte die
Möglichkeit, Tausende von Bäumen zu
pflanzen, wozu ich keine gesetzliche
Bestimmung gebraucht habe, und konnte
mich deshalb austoben.
Wir haben im städtischen Bereich jährlich
zweihundert Bäume gepflanzt. Das waren
in den vergangenen zehn Jahren 2.000
Bäume. Damit möchte ich nur sagen, dass
die Bäume und das Grün in der Stadt
Innsbruck einen sehr hohen Stellenwert
haben. Wir werden, wo immer es geht, im
Straßenraum und in den Grünanlagen
Bäume pflanzen. Natürlich werden wir
auch darauf achten, dass dort, wo Bäume
krank und eine Gefährdung sind, neue
Bäume gepflanzt werden. Ich sehe das
immer positiv.
Ich weiß schon, dass die alten Bäume
eine weitergehende Wirkung haben, weil
sie mehr Grünmasse haben. Andererseits
muss man aber auch an die künftigen
Generationen denken. Das heißt, dass
dieser kleine Baum auch einmal groß sein
und den künftigen Generationen den
entsprechenden Wert bieten wird.
Jetzt zum Inhalt: Damals ist in Österreich
die Stimmung gewesen, überall Baumschutzgesetze zu erlassen. Das Wiener
Gesetz wurde damals erlassen, wobei sich
die Stadt Wien damit leichter getan hat,
weil Land und Stadt in einem sind. Die
Städte Graz und Salzburg haben seinerzeit ebenfalls ein Gesetz erlassen.
Ich habe seinerzeit diesen Antrag gestellt
und beim Land Tirol nachgebohrt. Wenn
ich eine Kopfwäsche, wie vielleicht
manchmal GR Mair, erhalten habe, so
habe ich diese damals bestens ausgehalten, da ich ziemlich hartnäckig und
ausdauernd war. Damals hat Landtagspräsident Direktor Josef Thoman gesagt,
dass man das nicht machen wird, da sonst
auch in den kleineren Städten entsprechende Verordnungen erlassen werden.
Er hat gesagt, wir sollen unsere Bäume
pflanzen, aber man will hier im Prinzip den
Gemeinden keine gesetzliche Ermächtigung geben.
Wie jetzt die Situation ist, weiß ich nicht,
möchte aber dazu inhaltlich zwei Anmerkungen machen: Wenn man die damalige
GR-Sitzung 27.3.2008 (Fortsetzung der am 28./29.2.2008 unterbrochenen Sitzung)