Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 10-Dezember.pdf
- S.71
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weil sie mit unterschiedlichen Aufteilungsschlüsseln zwischen Stadt Innsbruck und
Land Tirol hinterlegt sind.
Bei der Gründung der Olympia-Sport- und
Veranstaltungszentrum Innsbruck
GesmbH (OSVI) wurde vereinbart, die
ersten drei vollen Betriebsjahre mit der
Kostenstellenrechnung abzuwarten, die
dann von der Geschäftsführung vorzulegen ist. Anhand des Überblicks über diese
drei Jahre kann man dann die Kosten
gerecht verteilen.
Ganz schlecht waren unsere Schätzungen
nicht, denn bei einer Aufteilung nach den
vertraglichen Anteilen käme man 2006 auf
einen durchschnittlichen Zuschussbedarf
der Stadt Innsbruck von 50,4 % und des
Landes Tirol von 49,6 %. Momentan wird
noch 1:1 aufgeteilt, weil keine fundierten
Unterlagen existieren.
Man darf auch nicht vergessen, dass das
Fußballstadion Tivoli-neu von der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum
Innsbruck GesmbH (OSVI) für die
Innsbrucker Sportanlagen Errichtungsund Verwertungs GesmbH (ISpA)
abgewickelt wird. Das führt zu Geldflüssen
von der Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI)
an die Innsbrucker Sportanlagen Errichtungs- und Verwertungs GesmbH (ISpA),
die dann zu diesem Gesamtbild führen.
Das ist die rechnerische Seite der
Medaille, die aus den unterschiedlichen
Kostendeckungsgraden für die einzelnen
Sportbereiche entsteht. Z. B. hat der
Publikumseislauf in der Großen und der
Kleinen Eishalle einen Kostendeckungsgrad von 23,6 %. Jede Stunde Publikumseislauf braucht also 77 % Zuschuss der
Olympia-Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GesmbH (OSVI). Man kann
diesen Preis nicht anheben, weil durch die
anderen Eislaufplätze Markttarife vorgegeben sind.
In anderen Bereichen ist der Kostendeckungsgrad bei 68 %, kann aber auch
nicht angehoben werden. In einem wieder
anderen Bereich gibt es einen Kostendeckungsgrad von 586 %, das muss man
auch sagen! Dabei handelt es sich um die
Gästebob- und Rodelfahrten.
GR-Sitzung 15.12.2005
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Die sind
ja minimal!)
Das ist nicht zu unterschätzen, diese
Fahrten werden ständig ausgebaut und
tragen erheblich zur Kostensenkung bei.
Dagegen können auf dem Eisschnelllaufring maximal 10 Personen gleichzeitig
trainieren, was einen Kostendeckungsgrad
von 14 % ausmacht.
In den letzten Jahren kam noch der Faktor
Energie hinzu. Die Energiekosten sind in
letzter Zeit zwischen 30 % und 40 %
gestiegen. Noch dazu sind die Außenanlagen sehr stark witterungsabhängig.
Ich komme zu den Veranstaltungen: 2005
waren in der Großen Eishalle im ersten
Halbjahr zwei große Sportveranstaltungen
im Jänner und im April. Mit den Vorlaufzeiten ist keine große Vermarktung für
Veranstaltungen möglich. Da ist es
schwierig, Interessenten zu finden.
Dazu kommt, dass im Veranstaltungsbereich die Konkurrenz erheblich zugenommen hat. Die Salzburg-Arena und die
Grazer Stadthalle hat es vor 10 Jahren
noch nicht gegeben. Das allein schreckt
uns gar nicht, es sind vielmehr die in Tirol
viel ungünstigeren Rahmenbedingungen,
die wir uns teilweise mit 25 % Vergnügungssteuer selbst machen, die wir
andererseits aber mit der Kriegsopferabgabe von 13,25 % nicht beeinflussen
können, GR Grünbacher. Da sind andere
gefragt. Rechnet man die Umsatzsteuer
dazu, kommt man in Tirol auf eine
Steuerbelastung von 50 % pro Eintrittskarte.
In Graz gibt es weder eine Vergnügungssteuer noch eine Kriegsopferabgabe, und
die Stadt Graz schießt über andere Kanäle
sogar noch Geld für Veranstaltungen zu.
Das hat natürlich eine sehr schwierige
Wettbewerbssituation zur Folge.
Wir werden an diesen Rahmenbedingungen arbeiten müssen. Als ich 2002 die
Funktion des Stadtrates für Wirtschaft und
Tourismus übernommen habe, hat es
diese Situation noch nicht gegeben. Das
hat sich in den letzten zwei Jahren
dramatisch verstärkt. Wir wollen natürlich
nicht in die Lage geraten, für Veranstaltungen noch etwas zahlen zu müssen.