Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 02-Feber.pdf
- S.58
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Das heißt, wenn eine ältere Dame pflegebedürftig ist und ihre Tochter in
einem ganz anderen Stadtteil wohnt, stellt das jetzt einen Tauschgrund dar,
dass die Tochter in diesen Stadtteil in die Nähe der Mutter ziehen kann.
Das ist auch eine Maßnahme im Sinne des Altenplanes, weil die alten Menschen unserer Stadt, wie wir alle wissen, so lange wie möglich in ihrer
Wohnung leben wollen.
Zudem haben wir in die neuen Richtlinien - das war bisher
auch nicht enthalten - aufgenommen, dass bei einer altersbedingten Gebrechlichkeit ein Wohnungstausch möglich wird. Wenn z. B. ein alter Herr
mit 85 Jahren im vierten Stock wohnt und sich in diesem Haus kein Lift
befindet, dann war das nach den früheren Richtlinien kein Tauschgrund.
Jetzt besteht die Möglichkeit, dass diese Person eine andere Wohnung erhält, wo die Benützung eines Liftes vorhanden ist. Das heißt, dass wir in
den neuen Richtlinien ein Paket aufgenommen haben, sodass Sozialbedürftige oder ältere Menschen besonders geschützt und unterstützt werden.
Die zweite große Neuerung ist jene, dass ab jetzt ein breiterer
Zugang zu städtischen Wohnungen möglich ist. Dazu hat es sehr heiße
Diskussionen gegeben, aber ich bin überzeugt davon, dass einiges im Sinne
einer modernen Wohnungsvergabe gelungen ist. Einerseits sind die Anwartschaftszeiten auf eine Wohnung reduziert worden, denn diese waren
früher in verschiedenen Bereichen, sowohl hinsichtlich des Hauptwohnsitzes als auch hinsichtlich der Berufstätigkeit, höher. Auch bei Fragen der
Dauer der Lebensgemeinschaft sind die Zeiten reduziert worden.
Es sind auch erstmals in den neuen Richtlinien Bestimmungen
aufgenommen worden, dass Menschen, die in ihrem Leben einen bestimmten Zeitraum in der Stadt gewohnt oder gearbeitet haben und zum
Zeitpunkt der Anmeldung für eine städtische Wohnung nicht in Innsbruck
wohnhaft sind, auch einen Zugang haben. Das hat es vorher überhaupt
nicht gegeben. Da ich gerade Finanzdirektor Dr. Hörnler unter den Zuhörern sehe, möchte ich sagen, dass es von dieser Seite her ein großes Anliegen war, möglichst viele Menschen mit einer Wohnung an unsere Stadt
Innsbruck zu binden. Wir alle wissen, warum das ein Anliegen des Finanzdirektors ist.
GR-Sitzung 27.2.2003