Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 10-Protokoll-21-11-2019.pdf
- S.23
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Natürlich müssen wir schauen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiv sind. Warum? Ich bin nicht der Meinung von
GR Onay, dass das Allheilmittel die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel
ist. Gerade gestern ist eine neue Studie des
Vereins VCÖ - Mobilität mit Zukunft herausgekommen, aus der hervorgeht, dass kostenlose Verkehrsmittel nicht unbedingt dazu
führen, dass Menschen plötzlich vom Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr
umsteigen. Menschen steigen dann um,
wenn die Alternative zum eigenen PKW tatsächlich attraktiv ist. Attraktivität bezieht
sich auf mehrere Punkte. Das kann man alles in Studien nachlesen. Wenn man sich
mit dem Thema wirklich auseinandersetzen
will, kann man auch Lösungen auf den
Tisch legen.
Natürlich haben wir Wünsche für das
nächste Jahr oder an die zukünftige Mobilitätspolitik. Das ist einerseits eine Diskussion
über Preisgestaltung und Tickets. Wir denken z. B. darüber nach, ob man - ähnlich
wie in München oder Linz - ein GruppenSammelticket entwickelt, mit dem zwei Personen mehrere Personen mitnehmen können.
Das wäre insbesondere für Menschen attraktiv, die am Abend in die Stadt kommen,
um Veranstaltungen zu besuchen und kein
Jahres- oder Tirol-Ticket haben, da sie
sonst andere Mobilität nutzen. Man könnte
auch über ein Kurzstrecken-Ticket nachdenken etc. Die Ticketstruktur ist für uns sehr
wohl ein Thema, für die man Ideen einbringen kann und vielleicht Verbesserungen findet.
Andererseits geht es uns um die Haltestellen. Muss die Linie 2 jede Haltestelle anfahren oder kann man Haltestellen für eine Linie 2a oder 2b machen, damit die Straßenbahn noch schneller wird? Es gibt viele
Möglichkeiten und Vorschläge, die ich bei
manchen KollegInnen sehr vermisse.
Es wäre natürlich auch interessant, Schnellbusse z. B. vom Hauptbahnhof ins Gewerbegebiet Roßau einzuführen. Die Verbindung dahin ist vom Hauptbahnhof aus sehr
schwierig. Das kann man auch in Form von
Betriebs- oder Werkbussen gemeinsam mit
den Betrieben entwickeln. Es gibt immer Alternativen und immer Möglichkeiten!
GR-Sitzung 21.11.2019
Die Zukunft ist für uns ein wichtiges Thema.
Wir sollten ernsthaft über Seilbahnen nachdenken. Ich schätze den Antrag von
GR Mayer sehr, den er heute einbringen
wird. Allerdings geht er uns zu wenig weit.
Wir hätten gerne, dass man generell Seilbahnen in eine Machbarkeitsstudie bringt
und nicht nur einen Teil. Damit könnte man
sehen, was möglich ist.
Mein Herzensthema ist mittlerweile auch
schon bekannt. Ich möchte ein Car-Sharing
in der Stadt Innsbruck realisieren, vor allem
ein E-Car-Sharing für das wir uns wenn alles gut funktioniert, natürlich Parkplätze freischaufeln müssen, die momentan von parkenden Autos benutzt werden. Es ist öffentlicher Raum, den wir eigentlich viel besser
nutzten könnten, um die Stadt lebenswerter
zu machen.
Das sind unsere Vorschläge für die Zukunft
und ich würde mir wünschen, dass wir uns
nicht immer nur mit der Vergangenheit beschäftigen! (Beifall)
GRin Ringler: Inhaltlich ist zum attraktiven
Angebot was den öffentlichen Verkehr betrifft schon viel gesagt worden. Daran kann
ich mich vollinhaltlich anschließen.
Auf einen Punkt, den GRin Mag.a Seidl jetzt
angeschnitten hat, möchte ich jedoch noch
näher eingehen. Auch mir ist beim Lesen
der Überschrift zur Aktuellen Stunde die
Frage "Wer trägt die Verantwortung?" ins
Auge gestochen ist.
Ich bin mir recht sicher, egal um welches
Thema es hier im Gemeinderat geht,
GR Depaoli wird immer diese Frage stellen.
Wenn es das Ziel ist, für die Menschen in
der Stadt etwas besser zu machen - was er
nicht müde wird, zu betonen -, hinterfrage
ich die Strategie des ständigen Anklagens.
(Beifall)
Klar ist das ein beliebtes Werkzeug der
Opposition und ich will es auch gar nicht in
Frage stellen. Nur, durch das ständige Mitdem-Finger-auf-jemanden-anderen-zeigen
die/der etwas umsetzt und versucht, etwas
weiterzuentwickeln, wird sich die aktuelle
Situation auch in Deinen Augen nie verbessern.
Die Sündenbock-Mentalität, die auch schon
GRin Mag.a Seidl angesprochen hat, bringt
uns nichts als Spaltung und Unzufrieden-