Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 11_Protokoll_05.10.2017.pdf
- S.37
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noch viel schönere, ausgezeichnete Städte
mit Tradition usw., aber Olympia-Städte wie
Innsbruck gibt es keine und deshalb müssen wir eigentlich mit Stolz sagen: Unter
diesen Voraussetzungen sagen wir ja zu
diesem Projekt, ohne Wenn und Aber - mit
einer gewissen Begeisterung auch, das
möchte ich hinzufügen.
GR Onay: GR Kritzinger, Sie waren ja auch
im Gemeinderat, als die letzten zwei Mal
abgestimmt wurde. Ich glaube, das war in
den Jahren 1993 und 1997. Da haben Sie
wahrscheinlich dieselbe Rede gehalten. Da
wurde noch überhaupt nicht von Nachhaltigkeit gesprochen.
Bis jetzt war es die Bevölkerung der Stadt
Innsbruck, die zu den anderen Angeboten,
in denen noch nicht von Nachhaltigkeit die
Rede war, nein gesagt hat. Aber auch da
haben Sie, GR Kritzinger, schon ja gesagt.
Das waren andere Zeiten, aber auch heute
sagt die ÖVP, ohne dass wir das endgültige
Angebot kennen: Nützen wir diese Chance!
Es ist also immer wieder die gleiche Aussage, obwohl wir jetzt eine ganz andere Ausgangssituation haben.
Was mich auch nicht überzeugt, dass die
gleichen Leute, die damals Ja und Amen zu
sämtlichen Angeboten gesagt haben, jetzt
behaupten, das wollen wir gar nicht, wir wollen jetzt das Nachhaltige!
Die Abstimmung erfolgt ja auch deshalb,
weil das IOC uns eigentlich verpflichtet, eine
Volksabstimmung durchzuführen. Das ist ja
nicht von uns erfunden! Was mich ebenfalls
stört, ist die Abstimmung zum jetzigen Zeitpunkt, denn die Bevölkerung hätte gerne
erst alles gesehen und danach abgestimmt.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Gründe
dafür habe ich doch gerade erklärt!
GR Onay: Du sagst, früh genug abstimmen
und danach verhandeln und schauen, was
rauskommt. Danach entscheiden Land Tirol
und Stadt Innsbruck, ob man nochmals abstimmen wird oder nicht.
Da, finde ich, liegt das Problem. Wenn das
IOC schon sagt, es muss eine Abstimmung
darüber erfolgen, ob etwas stattfinden wird
oder nicht, ... (Unruhe im Saal)
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das IOC
braucht keine Volksbefragung.)
GR-Sitzung 05.10.2017
... da hätte ich gerne gewusst ... (Unruhe im
Saal)
Das geschieht ja im Gemeinderat auch so,
wenn irgendeine Perspektive nicht angenommen wird, dann schicken wir den Antrag wieder zurück. (Unruhe im Saal)
(GR Mag. Krackl: Informiere Dich doch genau.)
Ja, GR Mag. Krackl, aber Du bist informiert!
Melde Dich selbst zu Wort, dann kannst Du
reden. (Unruhe im Saal)
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Ich darf
nochmals aufklären.
GR Onay: Das dürfen Sie gerne machen,
aber dass GR Mag. Krackl jedes Mal dazwischenfunkt! Soviel Diskussionskultur ist
auch Dir, GR Mag. Krackl, zuzutrauen.
Auf jeden Fall hätte ich gerne gehabt, dass
die Bevölkerung darüber befragt wird, ob sie
etwas haben will oder nicht. Ob es eine
Chance ist oder nicht, das muss die Bevölkerung entscheiden, aber erst dann, wenn
sie Bescheid weiß, was kommt und was
nicht. (Unruhe im Saal)
Wenn wir jetzt schon sagen können, dass
es dann noch eine weitere Abstimmung geben muss, dann fände ich das schon besser. Aber so wie es jetzt ist, ist es einfach
extrem verfrüht und es ist einfach falsch,
von einer Chance zu sprechen. Daher
kommt ja auch der Manipulationsvorwurf bei jeder Abstimmung, egal unter welchen
Rahmenbedingungen, sagt die ÖVP immer
ja und spricht von einer Chance! (Unruhe im
Saal)
Wir haben genau gesehen, in welche Richtung sich die Olympischen Spiele entwickelt
haben. Wir haben es letztes Jahr bei den
Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, Brasilien gesehen und an jene in Sotschi,
Russland können wir uns auch alle erinnern. Genau mit Eurer Linie hättet Ihr Euch
daran mitschuldig gemacht, mit Eurem Ja
zu allem! (Unruhe im Saal)
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wenn ich in
die Runde blicke, wer aller bereits im
Jahr 1993 in diesem Gremium vertreten
war, dann sehe ich GRin Mag.a Schwarzl,
auch NR Willi war hier. Das sind Langzeitdienende - die zwar nicht immer dafür waren, aber sehr oft dagegen, bevor sie Teil
der Regierung wurden. Sie haben statt im-