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Jahr: 2006

/ Ausgabe: 11-Dezember-Budget.pdf

- S.117

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- 1027 -

letztendlich nicht von der Gesamtpolitik in
unserer Kommune trennen.
Wir haben gute Präventionsprogramme
und ich finde es sehr wichtig, dass man
dort Prävention macht, wo die Menschen
sind. Man soll nicht mit einem moralisierenden Zeigefinger auf sie einwirken,
sondern es muss mit anderen Methoden
und Möglichkeiten an die Menschen
herangegangen werden.
Zu einer Verknüpfung möchte ich noch
kurz etwas sagen und zwar ist das die
Verknüpfung von Drogen- und Sicherheitspolitik. In der Drogendebatte spielen
Sicherheitsbedenken eine immer wichtigere Rolle. Es besteht aber langsam die
Gefahr, dass dieser Sicherheitseffekt
überbetont wird, ohne dass die Sicherheit
der Bevölkerung dadurch steigt, diese
Debatte aber auf Kosten der Gesundheit
der Betroffenen geht.
Es braucht notwendige Weiterentwicklungen der Hilfsangebote für Suchtkranke.
Die Polizei allein kann dieses Problem
nicht lösen. Man kann der Polizei auch
nicht sämtliche sozialen Probleme
aufhalsen, die nicht in ihren Kompetenzbereich fallen. Die Polizei ist für die organisierte Kriminalität bzw. für kriminelle
Handlungen da, aber das andere ist
Gesundheits- und Sozialpolitik.
Ich werde hart daran arbeiten, dass es
vielleicht doch einmal zu einer Realisierung kommt. Es werden noch Angebote
für die Straßenszene, wie ein Konsumraum, benötigt. Der Sozialreferent hat
heute schon gesagt, dass es im Verein
Komfüdro-Caritas einen vermehrten
Spritzenaustausch gibt. Das ist aber auch
ein Zeichen dafür, dass die Bemühungen
des Vereins Komfüdro-Caritas Früchte
tragen.
Es hat auch einen sicherheits- und
ordnungspolitischen Effekt, wenn man
einen solchen Gesundheitsraum installieren würde. Es gibt Beweise in der Schweiz
und auch in der Bundesrepublik Deutschland, dass dieses Konsumgeschehen im
öffentlichen Raum, das sind öffentliche
Plätze und Parks, vermindert wird.
Durch die Erweiterung eines solchen
Programms, kann man an schwierige
Suchtkranke herankommen und sie
GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2006 und 15.12.2006

vielleicht in andere Betreuungsprogramme
geben und dadurch viel verhindern.
Allerdings braucht es dazu den politischen
Mut.
Wir reden viel über Jugendalkoholismus,
aber der Alkoholismus befindet sich
generell im Steigen. Das ist jedoch nicht
immer ein Sucht-, sondern auch ein
Gesellschaftsproblem. Wenn die Erwachsenen den Jugendlichen das durch immer
mehr und immer mehr Konsum vorleben,
dann ist das nur ein Ausdruck und
Spiegelbild unserer Gesellschaft. Hier
brauchen wir uns nichts vormachen.
Was ist das für eine Botschaft an die
Jugendlichen, wenn wir jetzt schon sechs
Wochen vor Weihnachten mit dem Advent
beginnen? Immer mehr Steigerung ist
letztlich ein Konsumproblem und wir
wissen, dass Dosissteigerung krank
machen kann. (Beifall)
StR Mag. Oppitz-Plörer: Ich habe vor
zwei Monaten gemeinsam mit dem Leiter
der Landessanitätsstelle, Dr. Neuner, bei
dem großen internationalen Kongress,
ECONAG (Internationaler Kongress für
Altersforschung) die Stadt Innsbruck
vertreten dürfen, wo sich nicht nur
Europäer, sondern auch Amerikaner mit
den Hundertjährigen befasst haben.
Ich habe dort festgestellt, dass wir in der
Stadt Innsbruck mehr als zwanzig
Hundertjährige haben. Daraufhin haben
der Koordinator von Italien und England zu
mir gesagt, dass diese Zahl nicht stimmen
könne. Im internationalen Vergleich gibt es
pro 10.000 Einwohnerinnen bzw. Einwohner einen Hundertjährigen. Das heißt,
dass wir laut diesem internationalen
Vergleich in der Stadt Innsbruck nur elf
Hundertjährige haben dürften, wir haben
aber 21 Hundertjährige.
Das war wirklich ein Anlass, dies im
Institut für Altersforschung für Innsbruck
bzw. für den Zentralraum Tirols zu
untersuchen, denn es könnten zum Teil
ähnliche Bedingungen zutreffen, wie es
bei dieser Studie in Sardinien der Fall war,
wo es in einem gewissen Raum unglaublich viele sehr alte Leute gibt. Das zu den
Hundertjährigen, die wir als selbstverständlich annehmen, aber wir haben
diesbezüglich international in der Stadt
Innsbruck einen Spitzenplatz. Eine