Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 11-Protokoll-Budget_Teil_2.pdf
- S.55
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 1051 -
Ich versicherte mich bei den Mitarbeitern
der Einrichtung in der Hunoldstraße, dass
man idealerweise Frauen und Männer immer trennen sollte. Meiner Meinung nach
darf kein Mensch auf den Straßen der Stadt
Innsbruck schlafen müssen!
Wir alle müssen dazu beitragen, dass
Frauen und Männer, unabhängig davon, ob
sie ein Kind haben oder nicht, eine Unterkunft bekommen! Aber ich sage es erneut,
dass die Lösung der Probleme nicht nur in
der Stadt Innsbruck stattfinden kann, sondern im gesamten Bundesland Tirol!
Ich glaube, dass wir in der Stadt nicht mehr
viele Kapazitäten haben. Wie wir gerade
hörten, können wir das Problem weder budgetär stemmen, noch haben wir die örtlichen Gegebenheiten dafür!
Ich unterhielt mich mit Dr. Schärmer, Direktor der Caritas der Diözese Innsbruck,
Mag. Gschnell, Bereichsleitung Rat und
Hilfe und Helmut Schöpf, Dienststellenleitung Mentvilla-Tageszentrum darüber, was
wir in Zukunft für unsere drogen- und alkoholerkrankten Mitmenschen benötigen würden. Sie sagten mir etwas, was ich noch
nicht wusste.
Wir benötigen dringend Einrichtungen, die
sich außerhalb der Stadt Innsbruck befinden. Viele suchterkrankte Patienten wollen
nach einem geglückten Entzug die Stadt
verlassen, denn sie wollen nicht in die alten
- man verzeihe mir den Ausdruck - Muster
zurückfallen.
Diese Menschen möchten den alten Freundeskreis zurücklassen! Sie sagen immer,
dass Einrichtungen außerhalb der Stadt Innsbruck hilfreich wären, damit sie nach dem
Entzug Abstand von der Szene gewinnen
können.
Um diese Unterkünfte errichten zu lassen,
ist das Land gefordert! Diese Menschen
wollen ja nicht in der Stadt bleiben! Ich
glaube, dass es nicht nur "nice to have",
sondern absolute "must have" Maßnahmen
sind! (Beifall)
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
GR Kurz: StRin Dengg hat die Probleme absolut professionell vorgetragen und ich halte
GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2019
es für wichtig, dass in diesen Bereichen
klare Maßnahmen gesetzt werden.
Ich werde jetzt über das Bauen sprechen.
Aufgrund der gestrigen Situation habe ich
mir meine Rede noch einmal genau angesehen und bin zum Entschluss gekommen,
dass man Dinge, die man sagen will, auch
aussprechen muss.
Ich bin inzwischen ein wenig angespannter
als ich es vor der Sitzung des Gemeinderates war. Ihr kennt vielleicht noch das Lied
"Melancholie" von "Mandy & die Bambies".
Ich hörte es mir vor der Sitzung des Gemeinderates an, um mich etwas beruhigen
zu können. Da war ich noch völlig entspannt, doch ab dem ersten Redebeitrag
stieg mein Blutdruck wieder! Dementsprechend werde ich bei meiner Rede auch weniger schonend sein und das ansprechen,
was uns Freiheitlichen in der Stadtentwicklung wichtig ist.
Es ist gut, dass die Regierungsfraktionen
geschlossen anwesend sind. Zu Bgm.Stellv. Gruber werde ich am Ende auch
noch kommen. Ich möchte heute etwas zum
Thema Bauen, der Stadtplanung und der
Zukunft des Wohnens in der Stadt Innsbruck sagen. Ich werde nicht müde, zu erwähnen, dass wir Jahr für Jahr viele alteingesessene Familien an das Umland verlieren, weil sich die jüngsten Generationen
und teilweise Familien, die seit 150 bis
200 Jahren durchgehend in der Stadt lebten, sich das Leben in der Stadt Innsbruck
nicht mehr leisten können!
Diese Personen verlieren wir oft an Ortschaften im Mittelgebirge. Gnadenwald ist
auch noch ein wenig günstiger, aber es wird
überall teurer. Wohnen in der Stadt Innsbruck ist teilweise nicht mehr möglich. Über
leistbares Wohnen und Vorbehaltsflächen
kann man jeden Tag etwas von den Regierungsfraktionen hören, doch wo bleibt die
Umsetzung? Wir müssen etwas tun! Das
Wohnen muss in der Stadt endlich leistbar
werden. Doch es scheitert in der Stadt Innsbruck schon alleine daran, dass die Verantwortlichen aufgrund ihrer Ignoranz gar nicht
mehr wissen, wer die Innsbrucker eigentlich
sind und für wen der Wohnraum oberste
Priorität haben sollte.
Über Jahrzehnte verdoppelte und verdreifachte sich die Zahl der Studenten in der
Stadt, ohne dass angemessene Studenten-