Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2015

/ Ausgabe: 02-Protokoll_19.02.2015_gsw.pdf

- S.28

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- 84 -

halte immer noch an das nicht Zwingende
eines Ehevertrages.

Chance aber auch wahrnehmen. Das ist
dann der zweite Punkt.

Wenn man eine Waschmaschine kauft oder
ein Fernsehprogramm anmeldet, hat man
fürchterlich viele vertragliche Inhalte. Eine
der wesentlichsten Entscheidungen, die
Menschen für eine umfassende vertragliche
Bindung treffen, macht man ins Blaue hinein. Ich glaube, dass es hier ganz vieler Abklärungen sowohl für Männer als auch für
Frauen bedarf, welchen Vertrag man mit der
Ehe eingeht bzw. umgekehrt in einer Lebenspartnerschaft, wo man nicht abgesichert ist. Ich glaube, dass hier viel Kummer,
Leid und Emotion, die dann auf die Kinder
zurückfallen, vermieden werden könnte,
wenn man sich vorher über manche Dinge
und Auswirkungen im Klaren sein würde.

Ich komme noch einmal auf GR Dr. Stemeseder zurück. Es hängt ausschließlich
davon ab, ob man ein Mann oder eine Frau
ist. Ansonsten kann es doch niemand erklären, dass es in Österreich nur 3 % Bürgermeisterinnen gibt. Wenn ich sage, das
hängt nur von der Qualifikation ab, müsste
jeder, der das behauptet sagen, dass die
Frauen einfach zu dumm wären. Wenn jeder nur durch die Qualifikation dort hinkommt, würde es heißen, dass wir nur 3 %
kluge, intelligente und ihren Mann stehende
Frauen haben, die fähig sind, Bürgermeisterinnen zu werden. Ich weiß nicht, ob das
hier irgendjemand behaupten würde. Es wäre aber der Umkehrschluss, wenn man sagt,
dass es quasi die Quote nicht benötigt, da
nur 3 % der Frauen überhaupt fähig wären,
Bürgermeisterinnen zu werden und 97 %
der Männer. Bei den Gemeinderäten sind
österreichweit 17 % Frauen. Da wird doch
wohl auch niemand sagen, dass nur 83 %
der Männer deshalb fähig sind, in die Politik
zu gehen, da sie per Geburt und von vornherein den bestimmten Chromosomensatz
haben. Das wäre nämlich genau der Umkehrschluss.

GR Kritzinger, die 50 % bei den Studentinnen sind ja toll. Es sind dann aber nur 15 %
der Assistenten und 5 % der Professoren.
Hier kommt bei mir die Volkswirtin durch. Es
ist vollkommen unwirtschaftlich, was wir eigentlich tun. Wir bilden eine ganze Generation aus, die wir dann nicht dorthin bringen,
wo sie in Spitzenpositionen dieses Können,
das sie mit unseren Steuergeldern an der
UNI erlernt haben, anwenden könnten. Ich
glaube, das ist wirtschaftlich einfach eine
komplette Fehlsteuerung, um es nur auf
diesen Aspekt zu beziehen und nicht darauf, dass dann eigentlich 50 % der Studentinnen, die wir ausbilden, irgendwohin verschwinden.
GR Dr. Stemeseder hat angesprochen, wovon es abhängt, ob man ein gutes Einkommen oder auch in der Politik Einfluss hat.
Ich kann sagen, woran das hängt. Es hängt
ausschließlich daran, ob man ein Mann ist
oder nicht. Ich bin stolz, eine Quotenfrau zu
sein, denn ich bin durch die Quote in die
Politik gekommen. Vielleicht hat sich das
Alt-Bgm. DDr. van Staa damals nicht ausgedacht, was hier alles noch entsteht oder
auch GR Federspiel, der es aus seinen
Wortmeldungen heraus in Bezugnahme auf
die Schilderung von GRin Mag.a Schwarzl
eher als Nachteil sieht, wenn Frauen durch
die Quote in die Politik kommen. Ich bin nur
durch die Quote in die Politik gekommen
und habe nur durch die Quote diese Chance erhalten, weil Alt-Bgm. DDr. van Staa ein
paar Tage vor Abgabe der Liste verzweifelt
eine junge Frau gesucht hat, die vielleicht
arbeitet und auch Kinder hat. Man muss die
GR-Sitzung 19.02.2015

Wo ich froh bin und glaube, dass sich wirklich viel tut, ist beim Berufszweig der Lehrerinnen und Lehrer. Es ist natürlich auch eine
Tatsache, dass dort, wo viele Frauen tätig
sind, die Einkommen generell und tendenziell niedriger sind. Ich würde GR Federspiel
und StR Gruber bitten, mir zuzuhören oder
das Gespräch draußen fortzuführen. Es ist
mir wirklich wichtig und ich komme noch auf
die gesamten Pensionssachen zu sprechen.
Es geht dabei wirklich um Existenzen.
Es wurden die Lehrer angesprochen. Wo es
viele Frauen gibt, steigen auch die Einkommen nicht entsprechend. Insofern ist es
erfreulich, wenn in vielen typischen Frauenberufen auch mehr Männer sind, da damit
tendenziell - nicht immer zu 100 % - auch
eine Einkommenserhöhung verbunden ist.
Warum braucht man das? Ich komme auf
die Pension zurück. Ich bin sehr froh, dass
jetzt die jungen Frauen ihre Pensionsbescheide erhalten. Gott sei Dank sieht es
jetzt jede Frau schwarz auf weiß, was es
bedeutet, viele Zeiten zu haben. Es ist absolut wichtig und richtig. Ich habe es auch